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Kamener Stadtpflanzen - Folge 10: Der Elfen-Krokus

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

krokus219GLKamener Stadtpflanzen - Folge 10: Der Elfen-Krokus - Fotos: Dr. Götz Loos für KamenWeb.de

von Dr. Götz Loos

krokus2219 GLKamen. Wie die Schneeglöckchen sind auch die Krokusse bei uns keine heimischen Frühblüher. Und genauso sind sie auch noch nicht so lange derart häufig in Zierkultur und ihre Verwilderungen nehmen auch erst seit einigen Jahrzehnten bedeutend zu. Während sich viele Krokusse mit Samenbildung schwer tun und sicher nur durch ihre Zwiebeln zu vermehren sind, bildet der Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus) regelmäßig Samen. Aus Samen hervorgegangene Exemplare sind oft kleiner als ihre gepflanzten oder durch Tochterzwiebelbildung entstandenen Elter- und Geschwisterpflanzen in ihrer Nähe. Durch diese doppelte Fortpflanzungsstrategie kann der Elfen-Krokus ähnlich wie das Gewöhnliche Schneeglöckchen große Bestände aufbauen, wenn der Standort passt - vor allem in Park-, Friedhofs- und Garten-Zierrasen. Daneben wird der Krokus mit Erde verschleppt, Maulwürfe und Wühlmäuse verdriften Zwiebeln, ebenso wie Fließgewässer und nicht zuletzt sorgt das Verbringen von Gartenabfällen (mit Krokuszwiebeln darin), was eigentlich und völlig zurecht verboten ist, für weitere Ausbreitungen. Das größte Vorkommen in Kamen liegt aber nicht in den Siedlungsbereichen, sondern auf dem kleinen Friedhof in Derne, wo die Massenbestände an sonnigen Tagen schon beim Vorbeifahren den Atem rauben.

Es gibt zwar noch früher aufblühende Krokusse, aber von den häufiger auftretenden ist der Elfen-Krokus der früheste. Er ist zierlicher als die späteren Frühlings-Krokusse, hat meist schmalere Blütenblätter, die in verschieden intensiven Violetttönen gehalten sind und auf der Außenseite oft viel heller als auf der Innenseite. Die oft recht schmalen, spitzen Blütenblätter spreizen stark nach außen, wenn die Blüte geöffnet ist, wodurch sie nicht so trichter- oder pokalförmig wirkt wie bei anderen Krokussen. Nach unten verengt sich die Blüte in einen ziemlich dünnen Schlund, der innen weiß und mit zerstreuten Haaren leicht bärtig ausgekleidet ist. Meine Hoffnung, diese Art auch nach der Blüte an den Blättern eindeutig erkennen zu kennen, erfüllte sich nicht. Krokusse besitzen grasartige Blätter mit deutlichem weißen Mittelstreifen und sind zwar beim Elfen-Krokus oft schmaler als bei den meisten anderen gepflanzten Krokussen, können aber an feuchteren oder stickstoffreicheren Standorten auch außerordentlich breit werden.
Die Fotos aus Rottum zeigen zwei verschiedene Ausbildungen der Art.