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So lebt's in Kamen und rundherum - Organismenwelt im Kreis Unna - Folge 3: Die Punktierte Zartschrecke

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

GLF3 2719Die Punktierte Zartschreckevon Dr. Götz Loos

Kamen. Auch schon mal erschreckt, als abends plötzlich an der Zimmerdecke eine Heuschrecke saß? Neben den Eichenschrecken ist es besonders die Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima), die aus den Gebüschen neben den Häusern hin und wieder in Wohnungen gelangt. Dabei hat sie hier nichts Gutes zu erwarten. Nahrung findet sie hier nicht und für den Menschen ist sie absolut harmlos. Statt mit dem Schlappen draufzuhauen, fängt man sie besser vorsichtig und setzt sie nach draußen. Kann sie entkommen und sich in der Wohnung verstecken, verhungert sie und man findet beim Saubermachen dann ihre Mumie. Also besser mit Umsicht fangen und sie vor diesem Schicksal bewahren!

Die Punktierte Zartschrecke gehört zu den Laubheuschrecken, wie man an den körperlangen Fühlern erkennen kann. Anders als viele andere Langfühlerschrecken ist sie jedoch ein reiner Vegetarier, mit Bevorzugung von Baum-Laubblättern. Der grüne Körper ist dicht blauschwärzlich bis bräunlich punktiert, was bei Larven viel stärker auf den ersten Blick auffällt. Besonders am Halsschild sind seitlich oben gelbliche oder weiße Streifen vorhanden. Bei Männchen, die etwas kleiner sind als die bis 1,7 cm langen Weibchen, findet sich auf dem Rücken oft ein brauner Längsstreifen. Flügel sind eher stummelartig ausgebildet, bei Männchen etwas stärker. Weibchen besitzen zum Eier legen am Ende des Hinterleibes einen sichelartigen Legesäbel. Der Gesang bzw. die Rufe sind kaum wahrnehmbar, am besten mit Hilfe eines Detektors für Fledermausrufe zu ermitteln.

Im Kreis Unna ist diese Heuschrecke weit verbreitet. Da sie Bäume, Sträucher und Hochstaudenbestände bewohnt, fehlt sie hier nirgendwo großräumig, aber größere Bäume sollten schon vermehrt vorhanden sein. Deshalb sind Nachweise in baumarmen Ackerbaugebieten selten, Häufungen gibt es hingegen in Siedlungsbereichen mit entsprechenden Baumbeständen.

Archiv: Serie: So lebt's in Kamen und rundherum - Organismenwelt im Kreis UnnaGLF3719