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Frühlingserwachen – leider auch von Schädlingen, wie dem Eichenprozessionsspinner

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

eichenspinner619KWFoto: Archiv KamenWeb.deTipps der Umweltberaterin zu sinnvolle Abwehr

Kamen. Angesichts steigender Temperaturen sehen Gartenbesitzer die Plagen schon kommen: Buchsbaumzünsler und Eichenprozessionsspinner bevölkern nun zunehmend wieder Gärten und Grünanlagen. „Um den Kahlfraß der Raupen Nimmersatt an Buchsbäumen und Eichen zu verhindern, sind im Hinblick auf Gesundheit und Umwelt gifthaltige Schädlingsbekämpfungsmittel ein No-Go“, erklärt Umweltberaterin Jutta Eickelpasch von der Verbraucherzentrale Kamen. Bei der Bekämpfung der gefräßigen Raupen in Buchsbäumen hält sie den Einsatz von im Handel erhältlichen chemischen Keulen für nicht ratsam. Um das "Problem Eichenprozessionsspinner", sollte sich zur Sicherheit von vorneherein nur ein Fachmann kümmern, der umsichtig vorgeht.

Die Verbraucherzentrale hat für Gartenbesitzer einige Hinweise zur sorgsamen Abwehr aufgelistet:

Chemische Keulen schaden statt zu helfen: Wegen der möglichen Gefahren für Mensch und Umwelt gehören gifthaltige Schädlingsbekämpfungsmittel auf keinen Fall in Laienhand! Produktetiketten, Gebrauchsanleitungen sowie auch die Beratung im Handel weisen oftmals nicht ausreichend auf die gesundheitlichen und ökologischen Risiken hin. Frei verkäufliche Mittel können bei Mensch und Haustier zu ernsthaften Vergiftungen bis hin zu Krebs führen. Bei unsachgemäßer Anwendung riskieren die Anwender – egal ob Laie oder Profi – gesundheitliche Schäden wie Atemnot, Übelkeit, Schwindel oder Allergien.

vztip520Foto: VZBuchsbaumzünsler ohne schädliche Mittel vertreiben: Die hungrige Raupe aus Ostasien wurde vermutlich Anfang dieses Jahrhunderts mit Pflanzenimporten nach Mitteleuropa eingeschleppt. Die starke Vermehrung richtet in vielen Regionen große Schäden an und führt zu einem Teufelskreis: Die letzte Raupengeneration eines Jahres überwintert im Buchsbaum und verpuppt sich im Frühling. Aus den Puppen schlüpfen Falter, die innerhalb kurzer Zeit neue Eier auf den Buchsbäumen ablegen. Daraus schlüpft dann die nächste Raupengeneration. Das passiert pro Jahr zwei bis drei Mal. In Massen können die Raupen in kürzester Zeit große Buchsbaum-Bestände zerstören. Insektenkundler bestätigen, dass es weder chemische Mittel noch Lockstofffallen mit Pheromonen gibt, die den schädlichen Befall von Buchsbäumen dauerhaft bekämpfen können. Deshalb rät die Umweltberaterin davon ab, dem Buchbaumzünsler mit chemischen Mitteln zu Leibe zu rücken. Die Umweltberaterin empfiehlt regelmäßiges Absammeln der Raupen oder das Absprühen der Sträucher mit einem Hochdruckreiniger. Ist ein Buchsbaum nicht mehr zu retten, empfiehlt sich das Pflanzen einer anderen Art: Der Japan-Ilex sieht dem Buchsbaum von allen Ersatzpflanzen am ähnlichsten.

Eichenprozessionsspinner vom Profi beseitigen lassen: Die Raupen dieses Schmetterlings vertilgen am liebsten junges Eichenlaub. Mit dem Austreiben der Blätter schlüpfen die Larven und ziehen in Prozessionen von Baum zu Baum und machen sich über die jungen Triebe her. Die Eiablagen sind gut getarnt und kaum zu entdecken. Sind Eichen im Garten oder in öffentlichen Grünflächen vom Eichenprozessionsspinner befallen, ist große Umsicht angebracht. Denn die winzigen Haare der Raupen enthalten ein Gift, das auf der Haut und an den Schleimhäuten allergische Reaktionen – juckende Hausausschläge bis hin zu Asthmaanfällen – hervorrufen kann. Befallene Bäume sollten deshalb großflächig absperrt und ein Kontakt weiträumig vermieden werden. Bei starkem Befall empfiehlt es sich, einen zertifizierten Baumpfleger mit der Beseitigung der Raupen zu beauftragen. Vor seinem Einsatz sollte geklärt werden, inwieweit er unbedenkliche Mittel zur Bekämpfung verwendet. Gartenbesitzer sollten auf keinen Fall versuchen, die Raupen selbst zu entfernen, da sie hierzu eine besondere Schutzkleidung benötigen und der Befall umsichtig entsorgt werden muss.

Insektenfressende Nützlinge schützen auch: Für Vögel, Fledermäuse und Wespen sind die Schmetterlingsraupen eine Delikatesse. Viele Städte hängen deshalb schon vermehrt Nist- und Fledermauskästen für die nützlichen Raupenvertilger auf. Private Gartenbesitzer können dies ebenfalls tun.

Die Kamener Beratungsstelle und somit auch die Umweltberatung ist derzeit zwar für den Publikumsverkehr geschlossen, aber per E-Mail und per Telefon erreichbar. Nähere Infos unter 02307 43801-05 oder an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!