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850 Jahre Heeren? Symposium diskutiert Geburtsstunde

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Stadtgeschichte

Kamen. „1173–2023 – 850 Jahre Heeren?“ Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Veranstaltungstitel mit einem Fragezeichen versehen ist. In diesem Fall heißt es aber auch, dass ein Thema zu Diskussionen einladen soll und mag. Diese Diskussion soll bei einem kleinen Symposium stattfinden, zu dem die Stadt Kamen am Samstag, 9. September, um 15 Uhr ins VHS-Haus der Bildung in der Bergstraße 13 in Heeren-Werve einlädt.

Ausgangspunkt dieser bewusst als Frage betitelten Veranstaltung ist eine Urkunde des Kölner Erzbischofs aus dem Jahre 1173, in welcher unter anderem ein gewisser Everardus de Herne als Zeuge aufgeführt ist. Grund genug, die Korken knallen zu lassen und ein Ortsjubiläum zu begehen? Was dafür spricht und was dagegen, wie Historiker mit solchen Themen umgehen und ob und wieso mit Herne auch Heeren gemeint sein kann, beleuchtet neben einer kleinen Plakatausstellung im Foyer der VHS-Kamen-Bönen auch der Historiker und Leiter des Mühlenhof-Freilichtmuseums Münster, Dr. Christof Spannhoff, in einem Fachvortrag. Informationen geben bei einem Rundgang durch die Ausstellung darüber hinaus die beiden Ortsheimatpfleger Andre Siegel und Karl-Heinz Stoltefuß. Die Veranstaltung beginnt mit der Begrüßung durch Bürgermeisterin Elke Kappen.

Im Anschluss an Vortrag und Diskussionsrunde lädt ein kleiner Imbiss zum geselligen Austausch über das Thema des Tages. Wer mag, kann den Tag zu guter Letzt mit einem kleinen Spaziergang durch den Ort zum Schloss Heeren ausklingen lassen. Um Anmeldungen zur Teilnahme bittet die Stadt Kamen bis Donnerstag, 7. September, unter der Telefonnummer 02307 148-1200 oder E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

150 Jahre Monopol: Kamener feiern ihre Bergbautradition

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Stadtgeschichte

Mono Begrueßung MW 823wolManfred Wiedemann begrüßte für den Förderverein die Besucher des Festtages unter dem Fördergerüst des Schachtes Grillo 1.

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Kamen. (wol) Kamen bleibt Bergbaustadt. Das machten Hunderte Besucher beim Fest zu 150 Jahren Monopol deutlich mit einem klaren Bekenntnis zu Bergbautraditionen. Dafür stand ein Chor aus Diesterwegschülern, die aus voller Seele das Steigerlied sangen. Und dafür sorgte auch Landesministerin Ina Scharrenbach mit der Bekräftigung einer Förderzusage über 2,6 Millionen Euro für die Sanierung des Gerüstes über dem Schach Grillo 1. Schon im Jahr 2025 soll der Monopolschacht in neuem Glanz erstrahlen.

Emotionale und musikalische Erinnerung an den Kampf um Monopol

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Stadtgeschichte

Vortrag Assmann 2 823wolHeinz Assmann nahm mit 92 Jahren im Haus der Stadtgeschichte mit zu einer Reise durch seine Erinnerungen an den Kampf um Monopol. Fotos: wol für KamenWeb.de

Kamen. (wol) Emotional und musikalisch endete die Vortragsreihe zu 150 Jahren Monopol und stimmte zugleich ein auf das Jubiläumsfest am Samstag. Heinz Assmann, 92 Jahre alt und fast 30 Jahre lang Bezirksleiter der Bergbaugewerkschaft, nahm die Zuhörer mit auf eine bewegende Reise durch seine Erinnerungen. Und Reinhard Fehling, heute als Chorleiter in Kamen aktiv, ließ das vor genau 50 Jahren von ihm und Mitstreitern erdachte Monopollied erklingen. Den Vortragsabend beendeten im Haus der Stadtgeschichte natürlich das Steigerlied und ein vielstimmiges „Glück Auf“.

Feierschichten und Stilllegungen: Besucher diskutierten ambitioniert über den Niedergang der Steinkohle im Haus der Stadtgeschichte

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Stadtgeschichte

Referent Karl Lauschke 823wolDer Historiker Dr. Karl Lauschke referierte im Haus der Stadtgeschichte über die Bergbaukrise im Rahmen der Aktivitäten zu 150 Jahren Monopol.

Kamen. (wol) Das Zechensterben seit den späten 50er Jahren, verbunden mit dem Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen und strukturellen Einbrüchen in betroffenen Städten bewegt noch heute Betroffene und Zeitzeugen. Im stark gefüllten Haus der Stadtgeschichte gab es nach dem Vortrag von Historiker Dr. Karl Lauschke im Rahmen der Aktivitäten zu 150 Jahren Monopol jetzt eine rege Debatte.

Karl Lauschke hatte zuvor erläutert, wie es nach dem Nachkriegsboom der Steinkohle und trotz ehrgeizigen Wachstumsprognosen und Förderzielen zum Niedergang der Steinkohle kam. Die Konkurrenz von Importkohle und zunehmend Mineralöl, die trotz womöglich verspäteter Mechanisierungsanstrengungen hohen Förderkosten in Deutschland, konjunkturelle Entwicklungen, politische Entscheidungen und unterschiedliche Interessenlagen der alten Bergbaugesellschaften und Zecheneigner bestimmten den Rahmen der einsetzenden Bergbaukrise.

Feierschichten häuften sich erstmals 1958, einhergehend mit Gehaltsverlusten und Protesten. Zur ersten krisenbedingten Zechenstilllegung kam es noch im Sommer 1959. Der Marsch auf Bonn im September 1959, hohe Mechanisierungsanstrengungen einhergehend mit enorm erhöhten Fördermengen pro Bergmann und Schicht stoppten die Entwicklung ebenso wenig, wie gesetzliche Flankierungen. Absatz- und Fördermengen sanken. Politik trieb zunehmen die Sorge um vor eskalierenden Protesten und einem „brennenden“ Ruhrgebiet. Angesichts zunehmender Stilllegungsanmeldungen forderte die Bergbaugewerkschaft eine Neuorganisation der Steinkohle für eine Koordinierung von Investitionen und die Vermeidung der Stilllegung selbst von hochmodernen Zechen mit guter Vorratslage.

Die alten Zechengesellschaften schlossen das nicht aus, priorisierten aber privatwirtschaftliche Lösungen und wollten attraktive Kraftwerke und aussichtsreichen Grundbesitz ausnehmen von solchen Lösungen. Tatsächlich blieb manches Filetstück außen vor bei der Gründung der Ruhrkohle AG. Bis zu deren Bildung waren von 1958 bis 1968 270000 Arbeitsplätze im Steinkohlenbergbau verloren gegangen. Mit der Ruhrkohle und dem massiven Einsatz der Bergbaugewerkschaft aber gelang es, den Niedergang der Steinkohle zeitlich zu strecken und sozial abzufedern, so der Tenor der Debatte im Haus der Stadtgeschichte.

Auch für Monopol aber und für sämtliche Schachtanlagen in Kamen und dem Umland sollte der Niedergang des Steinkohlenbergbaus schließlich das Ende bedeuten. Den Schlusspunkt der Vortragsreihe setzt deshalb Heinz Assmann, ehemaliger Bezirksleiter der Bergbaugewerkschaft, am Mittwoch, 23. August, wiederum ab 19 Uhr im Haus der Stadtgeschichte. Dabei sollen weitere Zeitzeugen zu Wort kommen und es soll noch einmal das alte Monopol-Lied erklingen, bevor am 26. August ab 11 Uhr am Grillo-Förderturm der 150. Jahrestag des ersten Spatenstiches für den Zechenschacht gefeiert wird.

Themenführung mit Gästeführer Udo Nüsken: „Kamen im Nationalsozialismus“

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Stadtgeschichte

stadtf823 SKFoto: Gästeführer-Gilde

Kamen. An einer Themenführung „Kamen im Nationalsozialismus“, von Gästeführer Udo Nüsken ausgearbeitet, haben am vergangenen Sonntag (13.08.2023) einige Bürgerinnen und Bürger teilgenommen.

Im Laufe der mehr als zweisündigen Führung wurden an den Originalschau-plätzen - zum Beispiel am Standort des sog. „Braunen Hauses“ auf dem Alten Markt, der ehemaligen NS-Machtzentrale - die Entstehung der faschistischen Strukturen, deren Durchsetzung, die Zeit des 2. Weltkrieges und die Befreiung vom NS-Regime, bezogen auf die Situation in Kamen, angesprochen und erläutert. Bildmaterial aus jener Zeit ergänzte die Ausführungen.

Eine weitere und für dieses Jahr letzte Führung zu diesem Thema bietet Gästeführer Udo Nüsken am Sonntag, 08. Oktober an. Wir werden zu gegebener Zeit noch einmal auf diesen Termin hinweisen.  

Rundgang mit Gästeführer Udo Nüsken: „Kamen im Nationalsozialismus“

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Stadtgeschichte

Gästeführung „Kamen im Nationalsozialismus“

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Kamen. Eine Führung zum Thema „Kamen im Nationalsozialismus“ bietet Gästeführer Udo Nüsken am kommenden Sonntag, 13. August, ab 14 Uhr an. Gestartet wird am Alten Rathaus/Stadtbücherei, der Kostenbeitrag pro Person beträgt 4 Euro.

Schon bevor die Nationalsozialisten die Macht im Deutschen Reich und in Kamen in den Händen hielten, waren sie aktiv und erlebten Widerspruch und Widerstand gegen ihre menschenverachtende Ideologie. Nachdem sie die Macht hatten, war Terror und Verfolgung für alle, die nicht in das faschistische Idealbild passten, an der Tagesordnung.

Leitbild nationalsozialistischer Gesellschaftspolitik war eine in sich geschlossene, rassisch und ideologisch gleichförmige Volksgemeinschaft von „Ariern“. Politisch Andersdenkende und Regimegegner wurden von Anbeginn der NS-Diktatur mit Mitteln des Staatsterrors verfolgt und unter anderem in Konzentrationslager gesperrt. Juden wurden diskriminiert und etwa durch die Nürnberger Gesetze systematisch entrechtet.

Mit dem Überfall auf Polen begann das NS-Regime, seine jahrelang vorbereitete Eroberungs- und Germanisierungspolitik mit Krieg durchzusetzen. Im Laufe des Zweiten Weltkriegs beging das nationalsozialistische Deutschland millionenfachen Völkermord an den Menschen, die der Umsetzung ihrer Ideologie in Wege standen. So mündete z.B. die radikalantisemitische Politik der Nationalsozialisten im Holocaust.

Bei diesem Rundgang sollen die verschiedenen Aspekte des Lebens in Deutschland während des 2. Weltkrieges gezeigt werden. Die NS-Diktatur beherrschte alle Bereiche des öffentlichen Lebens, deshalb wird von gesellschaftlichem Leben und Deportationen, von Anpassung und Widerstand die Rede sein. Die Kriegsziele der Nazis und Kriegsprofiteure werden aufgezeigt. Ebenso wie die Befreiung Kamens und das kulturelle Gedenken heute.

Selbstverständlich werden auch die Aktivitäten der Neonazis nach 1945 in Kamen beleuchtet.

Bildmaterial ergänzt die Informationen.

Dauer der Führung ca. 2,5 Stunden, davon reine Wegstrecke circa 45 Minuten.

Kosten: 4 Euro/Person

Treffpunkt: Altes Rathaus/Stadtbücherei, am Alten Markt in Kamen-Mitte

Termin: Sonntag, 13. August 2023                                                                                                                                                                                                                         

Uhrzeit: 14 Uhr