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Zusatztermin: 14. Zeitzeichen des Kultur Kreises Kamen - „50 Jahre Neue Stadt Kamen – 50 Photos alte Stadt Kamen“

am . Veröffentlicht in Stadtgeschichte

zeitzeichen50JSKWegen des unerwartet großen Besucherandrangs wird das 14. Zeitzeichen des Kultur Kreises Kamen wiederholt.

Kamen. Wir kennen Kamen von unseren täglichen Gängen durch die Straßen unserer Stadt, wissen, wie sie aussieht. Aber wir vergessen leicht die Bilder, die wir früher wahrnahmen. Wie sah diese Ecke aus? Welches Haus stand früher dort?

An diesem Abend möchte Klaus Holzer den Besuchern das „alte Kamen“ in Erinnerung rufen. Nicht das mittelalterliche Städtchen, sondern das, welches uns noch vor nicht allzu vielen Jahren selbstverständlich war.

Der Kontrast zwischen gestern und heute macht bewußt, wie sehr sich die Stadt in nur wenigen Jahren verändert hat.

Datum:        Donnerstag, 14. Juni 2018
Zeit:            19.30 Uhr
Ort:             Saal des Museums, Bahnhofstraße 21 in Kamen

Eintritt frei.

Die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges auf die Stadt Kamen

am . Veröffentlicht in Stadtgeschichte

Kamen. Heute vor 400 Jahren, am 23. Mai 1618, begann mit dem (zweiten) Prager Fenstersturz ein Krieg, der große Teile des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation - wie man das Gebiet, dass wir heute als Deutschland kennen, damals nannte - verwüstete.

In diesem Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten ging es aber nicht nur um den „rechten“ Glauben, den jede Seite für sich beanspruchte, sondern auch um die Vormachstellung in Deutschland und Europa. Das Dutzend kleinerer und größerer Kriegszüge, die wir heute in der Rückschau „Dreißigjähriger Krieg“ (1618 - 1648) nennen, war keine ausschließlich deutsche Angelegenheit, sondern rief auch ausländische Mächte auf den Plan.

Der Krieg brachte große Bevölkerungsverluste durch Hunger, Seuchen und Massaker mit sich und hinterließ ein entvölkertes, wirtschaftlich destabilisiertes und politisch relativ machtloses Reich. Politische, religiöse aber auch soziale Auseinandersetzungen führten zu einer europäischen Katastrophe, so dass auf die Verheißungen von Renaissance und Humanismus die Barbarei eines schrecklichen Krieges folgte.

Ein Krieg, der sich auch unmittelbar in Kamen und der gesamten Hellwegregion abspielte. Kamen war eine territoriale Kleinstadt, die wahrscheinlich im Laufe des 13. Jahrhunderts Stadtrechte erhielt. Die folgende Blütezeit ermöglichten auch die Verbindungen der städtischen Kaufleute zum hansischen Handel, wenngleich die spätmittelalterliche Gewerbestruktur wohl mit Ausnahme der Tuchmacher tendenziell auf eine lokalregionale Ausrichtung verweist. Doch bereits Ende des 15. Jahrhunderts lassen sich (aus mehreren Gründen) Stagnationstendenzen erkennen, die durch einen (politischen) Bedeutungsverlust der Stadt innerhalb der Grafschaft Mark noch verstärkt wurden.

Die Spannungen um das Erbe der Grafschaft Mark fanden schließlich parallel zu den Kriegshandlungen statt, welche die Stadt Kamen wohl am stärksten in der ersten Hälfte des Krieges trafen. Wann die Besetzungen und Durchzüge fremder Truppen stattfanden, ist nicht für alle Ereignisse genau belegt. Es fanden aber von 1624-29 „in bunter Folge Durchmärsche statt“, wie die Kamener Zeitung am 3.3.1931 unter der Überschrift „Von Krieg, Seuchen, Not und Tod“ (mit Verweis auf das älteste erhaltene Kamener Kirchenbuch) berichtete. Fremde Truppen, „die hier durch Plündern, Brennen, Schänden und Morden hausten schrecklich.“ Den Heeren folgte „ein Troß von allerlei zweifelhaften Elementen, von Weibern und Kindern (…).“

Bedingt durch den Krieg, aber auch einhergehende Seuchen und etliche Stadtbrände verarmte Kamen wie weite Teile der Hellwegregion über Jahrhunderte. Mitte des 17. Jh.s, nach dem Ende des Krieges, zählte die Stadt gerade einmal 800 Einwohner. Auch die Klagen der Bürgermeister und Räte der „beiden zu Grund ausgemergelten Städte Unna und Camen“ aus dem Jahr 1635 an den Landesherrn hatte das nicht verhindern können. Nur sehr langsam erholte sich das wirtschaftliche, kulturelle und soziale Leben.

Interessant ist, dass eine Episode aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, Kamen mit der deutschen Literaturgeschichte verbindet. Der bedeutend(st)e Schriftsteller der Barockzeit, Christoffel v. Grimmelshausen, beschreibt in seinem Schelmenroman „Simplizissimus“ seinen Gefährten „Springinsfelt“, mit dem er in Soest auf Garnison liegend, viele Streifzüge auch durch die Hellwegregion unternahm. Es handelt sich hier wohl nicht um einen Spitznamen, sondern einen realen Familiennamen, denn das Kamener Stadtarchiv fand in den 1990er Jahren folgende Kirchenbucheintragung vom 17. Dezember 1624: „Spring ins Felt des Soldaten Söhnlein ist Hanß Jürgen genannt.“

Was hat der „große Krieg“ und der folgende Westfälische Frieden“ von Münster und Osnabrück rückblickend gebracht? Sozialgeschichtlich keinen Vorteil, sondern nur Millionen Tote und zum Teil ganze entvölkerte Landstriche. Aber die Niederlande wurden unabhängig (von Spanien), Frankreich und Schweden erhielten Gebietszuwächse (zu Lasten des Reiches) und die deutschen Fürsten erreichten mehr Autonomie vom Kaiser. Außerdem wurde der Friedensvertrag zum Vorbild vieler wichtiger Vertragswerke der nächsten Jahrhunderte. Die ausgehandelte Reichsverfassung hielt über 150 Jahre, länger als alle späteren.

Warum wünschen Menschen zu allen Zeiten, auf allen Ebenen und überall auf der Welt Frieden und warum ist seine Bewahrung auf Dauer nie gelungen? Dazu läuft zurzeit (noch bis zum 02. September) in Münster, der Stadt des Westfälischen Friedens, eine fünfteilige Ausstellung mit dem Titel: „Frieden. Von der Antike bis heute“. Anlass für die interdisziplinären Schau(en) in fünf Museen ist neben dem Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren auch die Schließung des Westf. Friedens vor 370 Jahren.

775 Jahre Kamener Stadtmauer

am . Veröffentlicht in Stadtgeschichte

von Klaus Holzer

Es gab keinen Bebauungsplan, keinen Planfeststellungsbeschluß, keinen Bauantrag, nichts, das uns heute über das größte Bauprojekt in Kamens Geschichte etwas Konkretes berichten könnte. Ein Bauwerk, das schon ganz am Anfang von Kamens Geschichte steht: die Stadtmauer. Wir wissen nicht das genaue Datum, wann sie gebaut wurde, doch gibt es Anhaltspunkte, die uns eine Annäherung erlauben, wie es auch Anhaltspunkte gibt, die uns eine Annäherung an das Datum von Kamens Stadtwerdung erlauben. Wir wissen nicht, ab wann genau Kamen sich „Stadt“ nennen durfte, nehmen aber das Datum des ersten (bekannten) Stadtsiegels von 1284 als das Jahr, von dem an Kamen Stadt war. Es ist aber gewiß, daß 1284 die Stadtmauer längst existierte, Kamen also de facto längst eine Stadt mit allen Rechten war.

Um dem Datum näherzukommen, müssen wir uns zuerst weiter entfernen. Der Anfang des 13. Jh. war eine Zeit voller kriegerischer Auseinandersetzungen. Territorien, und damit Machtverhältnisse, mußten erst noch arrondiert werden.

Territorialstreitigkeiten prägten das gesamte 13. Jh.. Der Erzbischof von Köln, seit 1180 gleichzeitig Herzog von Westfalen, lag im Dauerstreit mit den Grafen von Isenberg-Altena. Einer dieser Isenberger Grafen ermordete den Kölner, wurde im Jahr darauf gefaßt und aufs Rad geflochten. Sein Bruder wollte den belasteten Namen loswerden und nannte sich von der Mark. Doch focht man munter weiter, bis es am 1. Mai 1243 zu einem Friedensvertrag kam. Darin beurkundete Bischof Engelbert von Osnabrück den Vergleich zwischen Dietrich von Limburg und Adolf von der Mark wegen der Isenbergschen Güter. Es wurde u.a. festgelegt, daß Adolf seine Städte Kamen und Hamm (man beachte die Reihenfolge!) befestigen durfte. „Ebenso wird Theodor zu Isenburg keine neue Befestigung errichten oder eine alte wiederherstellen, und auch Graf Adolf wird nichts befestigen außer in Kamen und Hamm,“ heißt es im Friedensvertrag. Man kann also mit Fug und Recht sagen, daß am 1. Mai 2018 unsere Stadtmauer, d.h., der kleine noch vorhandene Rest in der Ostenmauer, 775 Jahre alt wird. Klaus Goehrke geht in seiner Kamener Stadtgeschichte „Burgmannen, Bürger, Bergleute“ sogar so weit, zu sagen: „Der Vertrag vom 1. Mai 1243 kann als Geburtsurkunde Kamens gelten.“

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Abb. 1:  Die Stadtmauer in ihrer gesamten Länge, aus Theo Simon, Kleine Kamener Stadtgeschichte, Dortmund 1982

Die originale Kamener Stadtmauer war 2,04 km lang, 16 Fuß (etwa 5m) hoch und 3 Fuß (knapp 1m) breit, gerade so hoch, daß man einen guten Blick auf das davor liegende Gelände hatte und die Patrouillen mit ihrer Bewaffnung sicher auf ihr entlang gehen und im Verteidigungsfall auch kämpfen konnten. Und davor waren noch Stadtgräben und palisadenbewehrte Wälle. Kamen war, bevor es Kanonen gab, so gut wie uneinnehmbar. Das kleine, heute noch sichtbare Stückchen Mauer hat nur zwei Meter Höhe. Doch wo sind die restlichen drei Meter geblieben? Nun, Kamen, ist im Laufe seiner Stadtgeschichte 11 mal abgebrannt, und man hat es immer wieder auf den Brandresten aufgebaut. Die drei fehlenden Meter sind also unter der Oberfläche noch vorhanden, unserem Blick verborgen. Was wir sehen können, ist allerdings ein auffälliges Stück aus neuen Ziegeln. Hier mußte eine Bresche repariert werden, die eine Bombe im Februar 1945 in die Mauer geschlagen hatte. Und noch etwas besonderes gibt es hier: an ihrem östlichen Ende wächst das in der homöopathischen Medizin noch heute verwendete Kleine Habichtskraut, soweit bekannt, die einzige Stelle im Kreis Unna.

Man muß sich einmal klarmachen, mit was für einem Aufwand so ein Mauerbau verbunden
war. Eine Mauer wie die Kamener umfaßte ein Volumen von ca.10.000 cbm Stein, der von weither per Ochsenkarren herangeholt, auf der ganzen Länge verteilt, aufs Gerüst gehoben und vermauert werden mußte. Und das alles in nur vier Jahren! Es dürfte deutlich sein, was für eine ungeheure Leistung die Kamener zwischen 1243 und 1247 vollbrachten.

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Abb. 2:  Das letzte Stück Kamener Stadtmauer

Auch wenn man im MA Latein als lingua franca sprach, die selbstverständlich auch die Sprache der Verträge war und man also wußte, daß pacta sunt servanda, hielten Verträge schon damals nur so lange, wie es den Vertragspartnern opportun erschien. Die latente Rivalität zwischen Köln und den westfälischen Grafschaften brach in den 1270er Jahren wieder auf. Doch die westfälische Front bröckelte. Adolf von Berg söhnte sich mit dem Erzbischof von Köln wieder aus, Eberhard I. von der Mark sah sich zu Verhandlungen gezwungen. Am 15. Juni 1278 schloß man einen Friedensvertrag, in dem Eberhard das Versprechen abgeben mußte, die Stadtmauer u.a. von Kamen zu schleifen. Was Eberhard natürlich gar nicht wollte und auch nicht tat.

Unser Kamener Maibaum zeigt: Freunde in aller Welt

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Maibaum418BroschTitelbild: Broschüre "Der Kamener Maibaum zeigt: Freunde in aller Welt" - Bürgerverein Kamener Maibaum

Die neue Broschüre „Unser Kamener Maibaum zeigt: Freunde in aller Welt“ feierte bereits bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung ihre Vorab-Premiere. Autor und Vereinsmitglied Wolfgang Freese hat darin die Kamener Partnerstädte aufgeführt und erklärt. Das fertige Produkt wurde am 27. April im Rahmen der Feierlichkeiten um die Maibaumaufstellung präsentiert. Auf KamenWeb.de erhalten Sie einen Einblick in die Inhalte der neuen Broschüre:

Heute: Montreuil-Juigné

Montreuil-Juigné liegt 10 km nördlich von Angers, der Hauptstadt des Departements Maine-et-Loire. Im Jahre 1974 schlossen sich die Gemeinden Montreuil-Belfroy und Juigné-Béné zur Gemeinde Montreuil-Juigné zusammen. Heute hat Montreuil-Juigné 8.000 Einwohner.

montreuil18www.ville-montreuil-juigne.frErste Kontakte zwischen den Bürgermeistern von Kamen und Montreuil-Belfroy entstanden im Jahre 1965 auf einem Treffen ehemaliger deportierter Zwangsarbeiter in Dortmund. Zunächst bestand die irrige Annahme, dass Montreuil-Belfroy (2.000 Einwohner) und Kamen (20.000 Einwohner) Städte gleicher Größenordnung seien. Dieser Irrtum klärte sich bald auf, konnte jedoch die angeknüpfte Freundschaft nicht trüben. So kam es dazu, dass in Größe, Einwohnerzahl und Struktur so unterschiedliche Städte eine Partnerschaft begründeten.

Am 19. Dezember 1968 beschlossen die Räte beider Städte jeweils einstimmig, die Partnerschaft miteinander einzugehen. Der Austausch der Partnerschaftsurkunden erfolgte im Jahre 1969 in Montreuil-Belfroy.

Die Ziele dieser Partnerschaft sind unter anderem die Festigung bestehender und der Aufbau neuer Kontakte, die Förderung der Verständigung zwischen den Völkern und die Vertiefung des Gedankens an ein vereintes Europa. In diesem Sinne wurde nach dem Zusammenschluss der Gemeinden Montreuil-Belfroy und Juigné-Béné auch von der neu entstandenen Gemeinde Montreuil-Juigné die Partnerschaft zu Kamen weiter gepflegt und ausgebaut.

An der Mayenne, dem kleinen Fluß, der durch Montreuil-Juigné fließt, finden Gäste einen Campingplatz und ein Schwimmbad. Die Umgebung der Stadt, das nahegelegene Loiretal mit zahlreichen Schlössern und die Stadt Angers bieten interessante Besichtigungs- und Besuchsmöglichkeiten.

Jedes Jahr, z.B. am Himmelfahrtswochenende, treffen sich Vereine und Gruppen aus Kamen und Montreuil zum gegenseitigen Austausch. Langjährige Beteiligte sind die Landwirte, die Musikschule, die Grundschüler, die katholische Kirchengemeinde, Behinderte und Sportler. Auch Sänger, Künstler und Gästeführer aus Kamen beleben die Partnerschaft. Immer im September finden in Montreuil-Juigné „Kamener Tage“ statt. Die Kamener errichten einen deutschen Bierstand, das sogenannte „Café de Kamen“, und bieten deutsche Spezialitäten an.

Jährlich findet ein Schüleraustausch zwischen dem Collège Jean Zay und dem Kamener Gymnasium statt. 2018 wird gemeinsam das 50jährige Partnerschaftsjubiläum gefeiert.

Texte: erstellt auf der Grundlage der Darstellungen der Partnerstädte auf der Homepage der Stadt Kamen, persönlicher Erinnerungen und der Wikipedia-Ortsbeschreibungen. Bearbeitungen: Wolfgang Freese
Ideen: Maibaum: Jürgen Neff Broschüre: Bernhard Büscher
Redaktion: Wolfgang Freese
Literatur und Informationsmöglichkeiten: Homepage der Stadt Kamen und Wikipedia
Layout: Christian Freese
Herausgeber: Bürgerverein Maibaum Kamen

Archiv: Jubiläum: 50 Jahre Städtepartnerschaft mit Montreuil-Juigné

Kamener Maibaum kündet von Freunden in aller Welt

Kamener Straßennamen: Buxtorfstraße

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Buxtorfstraße TitelKHvon Klaus Holzer

Kamen. In Kamen ist ein unscheinbares Sträßchen nach ihm benannt, in Südkamen das Buxtorfhaus, hier gehört immerhin der Vorname Johannes zum Namen. Aber wo in unserer Stadt gibt es einen Hinweis darauf, daß es sich bei diesem Mann um den Kamener handelt, der die tiefsten und längsten Spuren in der Geistesgeschichte Europas, ja der Welt, hinterlassen hat?

Wer ist der Namensgeber?

Johannes Buxtorf, entst. Ausgabe von 1710; Books & Treasures

Er entstammt einer Kamener Familie, die seit 1453 in 5 Generationen als Pfarrer, Bürgermeister und Ratsmitglieder nachweisbar sind. Der Name schrieb sich auch Bockstorp oder Boxtrop, ein springender Ziegenbock zierte das Familienwappen. Sein Vater war Kamener Oberpfarrer, der (zusammen mit Hermann Hamelmann, Johannes Schomberg und Gerdt Oemecken) die Reformation nach Kamen brachte.

Am Weihnachtstag 1564 erblickte sein Sohn Johannes das Licht der Welt. Ersten Unterricht erhielt er von seinem Vater, der ihn aber bald auf das reformierte Gymnasium nach Hamm schickte, wo Johannes die erste Einführung ins Hebräische bekam, einen wichtigen Impuls für sein weiteres Leben. Seine Schulzeit schloß er auf dem 1543 gegründeten Archi-Gymnasium in Dortmund ab (heute Stadtgymnasium).

1582 ging er nach Marburg, um Theologie zu studieren. Schon 1584 jedoch tat er den entscheidenden Schritt nach Herborn im Hessischen: dort, an der Nassauischen Hohen Schule, fand er in dem berühmten Gelehrten Piscator den damals besten Kenner und Gelehrten des Hebräischen. Doch schon bald gab der Lehrer zu, daß sein Schüler diese Sprache besser beherrschte als er selber. Nach einem Umweg über Heidelberg kam Buxtorf schließlich 1588 nach Basel, wo er, obgleich noch ohne Magistergrad, vertretungsweise eine Professur der hebräischen Sprache erhielt. 1590, nach seiner Promotion, wurde er im Alter von 26 Jahren ordentlicher Professor.

Erinnerungen an Kamen unterhaltsam aufgefrischt

am . Veröffentlicht in Stadtgeschichte

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Volles Haus beim Kultur Kreis Kamen: Der Vortrag „50 Jahre neue Stadt Kamen - 50 Photos alte Stadt Kamen“ von Klaus Holzer lockte so viele Interessenten, dass es eine Neuauflage geben wird. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de 

von Christoph Volkmer

Kamen. Die Resonanz bei den Vorträgen des Kultur Kreises Kamen ist immer gut, aber am Donnerstagabend platzte der Saal im Kamener Haus der Stadtgeschichte aus allen Nähten. Das Interesse am Vortrag „50 Jahre neue Stadt Kamen - 50 Photos alte Stadt Kamen“ war so groß, dass etliche Gäste für eine noch zu terminierende Neuauflage im Herbst diesen Jahres vertröstet werden mussten.

Passend zum Jubiläumsjahr warf Klaus Holzer einen Blick auf die vergangenen fünf Jahrzehnte, in denen sich nicht nur die Mitte der Stadt stark verändert hat. Die Stadt, die sich nach der Vergrößerung durch den Zusammenschluss mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Methler, Heeren-Werve, Rottum, Derne und Südkamen als „die schnelle Stadt“ begriff, öffnete sich nicht nur dem Neuen in der Architektur, sondern ließ auch das Auto in dem städtischen Raum, sogar bis auf den Alten Markt. Als Wendepunkt fungierte in der Sesekestadt das Jahrzehnt von 1965 bis 1975, denn das Wirtschaftswunder wirkte sich auch in Kamen aus.    

„Diese Veränderungen augenfällig zu machen, das soll der Sinn des Abends sein. Veränderungen, die, da sie schleichend erfolgen, leicht vergessen werden“, sagte der Stadtführer und leitete damit einen sehr unterhaltsamen Abend ein, der von fast allen Gästen genutzt wurde, um bei den abgebildeten Stadt-Ansichten mitzuraten, was sich wann und wo befunden hat. Dabei wurden ganz nebenbei viele Erinnerungen an eigene Jugendzeiten aufgefrischt.