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Ein Hansekaufmann erzählt aus seinem Leben

am . Veröffentlicht in Stadtgeschichte

gf717Kamen. In die Zeit des Spätmittelalters zurückversetzt fühlten sich Gäste und Akteure der szenischen Stadtführung, die am 07. Juli 2017 zum erst zweiten Mal von der Gästeführer-Gilde angeboten wurde.
Schon seit dem 14. Jahrhundert wanderten Kamener Kaufleute nach Lübeck, der Königin der Hanse, aus. Einer dieser erfolgreichen Händler war Claus de Camen, der in der fiktiven Handlung der Gästeführer nun seine alte Heimatstadt besuchte.

Auf dem Marktplatz wurde Claus (gespielt von Siegfried Selle) bereits von Anna (Andrea Woter) erwartet. Ihr, der Ehefrau eines Händlers der in der Region geblieben ist, erzählt er aus seinem Leben und davon, das er in Lübeck bereits in einem Steinhaus lebt. (In Kamen waren die Wohnhäuser zu jener Zeit noch aus Lehm und Holz gebaut.)

In der Weißen Straße treffen die beiden dann auf zwei Leineweberinnen (Elisabeth Besten-Mennes und Elke Willingmann), die mit ihm über den Preis der Tuche, die sie ihm anbieten, feilschen. Sie werden sich nicht einig und verabreden sich für den nächsten Tag an der Elle des Rathauses, um dort über die Menge und Qualität der Waren weiter zu verhandeln. Auf dem Weg entlang der Stadtmauer treffen sie im Hanenpatt Maria, eine Begine, die im nahe gelegenen Beginenhaus lebt und die ebenfalls Tuche anbietet. Das mißfällt den beiden Weberfrauen, die Claus seit der Weißen Straße begleiten, aber sehr. Claus geht weiter, da er in der Severinskirche (heute Pauluskirche), zu Ehren des Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Kaufmänner und Seefahrer, aber auch der Diebe, noch eine Kerze anzünden möchte. Vor der Kirche begegnet er einer weiteren Maria (Maria-Luise Steffan), die ebenfalls Begine ist und in typischer Beginenkleidung, grau oder schwarz mit weißer Kopfbindung, auftritt. Sie begleitet ihn in die Kirche.

Damit endete die szenische Führung durch die Innenstadt. Dank dafür gebührt nicht nur den Gästeführern, die gegen „Gotteslohn“ (und eine kleine erbetene Spende für die Gildekasse) diese Veranstaltung durchführten. Gedankt sei auch den Gemeinschaftsstadtwerken (GSW), die durch ihre Unterstützung der Gästeführer-Gilde solche Angebote für die Kamener Bürgerinnen und Bürger ermöglichen.