Ressentiments gegenüber ethnischen und kulturellen Minderheiten abbauen

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JKCCV117von Christoph Volkmer

Kamen. 22 lange Tage hat es gedauert, bis einer der Geflüchteten von der Türkei durch viele Länder zu Fuß und mit Bus, Boot, Flugzeug und Zug in seiner neuen Heimat angekommen ist. Die ist für den gebürtigen Syrer jetzt die Hansestadt Kamen. Am heutigen Montag, 23. Januar 2017, berichteten insgesamt drei Menschen, die ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen mussten, um wieder ein sicheres Leben führen zu können, Siebtklässlern der Gesamtschule von ihrem neuen und alten Leben.
Schon zum zweiten Mal hat Politiklehrerin Anke Limbacher eine interessante Kooperation mit dem Verein „Pro Mensch Kamen“ in den Unterricht integriert. Dem Motto „Fremdes zu Bekanntem machen“ folgend, hatte bereits 2016 eine Schülergruppe aus dem damaligen siebten Jahrgang eine Fragestunde mit Asylsuchenden durchgeführt. „Damals noch in englischer Sprache“, berichtet Michel Wegmann, Streetworker und Geschäftsführer des gastgebenden Flüchtlingshilfevereins. Mittlerweile sprechen die Geflüchteten schon die deutsche Sprache.
Passend zu Unterrichtsinhalten wie Flucht und Verfolgung schilderten die drei Flüchtlinge ihre Geschichte; die Kinder aus der Klasse 7c von Klassenlehrerin Katharina Bernards hatten entsprechende Fragen als Hausaufgaben vorbereitet. „Es geht letztlich darum, Ressentiments abzubauen. Das hat beim ersten Mal schon sehr gut funktioniert“, erklärt Limbacher. So gut, dass auch in diesem Jahr die Nachfrage auf Schülerseite wieder groß war, einmal direkt mit Zeitzeugen in Kontakt zu treten. In diesem Jahr nehmen deshalb erstmals Kinder aus allen Klassen der sieben Jahrgangsstufe an den authentischen Politikstunden teil.