In Bademänteln zum Bürgermeister

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von Andreas Milk
Kamen. Die Mitglieder des Stadtrates neigen in ihren Sitzungen eher zu gediegener Garderobe - Besuch hatten sie an diesem Mittwoch von Menschen in Bademänteln und mit Rettungsringen. Und das hatte seinen guten Grund: Burkhard Allebrodt und seine Mitstreiter aus Heeren-Werve kämpfen für den Erhalt der Kleinschwimmhalle. Exakt 2381 Unterschriften überreichte Allebrodt zum Sitzungsauftakt an Bürgermeister Hermann Hupe - und der versicherte, das Anliegen der Initiative werde bei der Entscheidungsfindung eine Rolle spielen.

Hintergrund: Der Rat will möglichst in seiner nächsten Sitzung eine Entscheidung zur Zukunft der Kamener Bäder treffen. Die weisen Defizite auf. Auf Dauer tragen lassen sie sich nicht. Darum soll aus dem Hallen- und dem Freibad ein Kombibad werden - am Standort des jetzigen (Nur-) Freibades. Der Heerener Kleinschwimmhalle droht das Aus. Die Mehrheitsfraktion der SPD veröffentlichte eine Erklärung, dass die Halle bis 2020 geöffnet bleiben könne. Weiter möchten die Sozialdemokraten nicht gehen. Ganz anders sieht etwa die Fraktion der Linken die Sache: Sie plädiert für eine Bestandsgarantie. Denn: "Heeren hat schon genug Beiträge zur Sparpolitik und Zentralisierung von Einrichtungen geleistet: Freibad, Jugendheim, Verwaltungsnebenstelle..." - ein 10-jähriges Moratorium sei angemessen.