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Von Kamen nach Costa Rica: Pia Schnürer geht auf Reisen

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Piaoben716cvvon Christoph Volkmer

Kamen. Von Kamen ins Herz von Mittelamerika - dieser Traum wird in dieser Woche für Pia Schnürer wahr. Die 16-Jährige aus Heeren-Werve, die bis vor wenigen Wochen noch das zehnte Schuljahr der Gesamtschule Kamen besucht hat, wird ein knappes Jahr bei einer Gastfamilie in Costa Rica leben und dort eine Schule besuchen.

Erstes Interesse für einen längeren Trip in die Ferne hat die 16-Jährige schon vor Jahren verspürt, als einige Mädchen aus ihrem Bekanntenkreis ein Jahr in den USA verbracht haben und ihr anschließend von den positiven Erfahrungen berichteten. Der Wunsch wurde immer konkreter, bis sich Pia nach dem Besuch von Informationsveranstaltungen für den Staat in Zentralamerika entschieden hat. „Ich wollte gerne in ein Land, in dem eine andere Sprache - also nicht Englisch - gesprochen wird“, erklärt sie. So schieden Australien und Nordamerika aus und die Wahl fiel auf Costa Rica. Die offizielle Landessprache dort ist Spanisch, was Pia noch gar nicht in der Schule belegen konnte. „Ich habe aktuell lediglich einen VHS-Kurs gemacht. Aber ich bin mir sicher, dass ich die Sprache dort lernen werde“, sagt die Schülerin überzeugt.

Weiteres Argument für die Wahl waren die endlosen Sandstrände sowie die reiche Natur mit Vulkanen, fruchtbaren Wäldern und riesigen Wasserfällen. „Dazu sind die Menschen dort herzlich und empfangen jeden Fremden wie einen Freund“, freut sich die Schülerin auf viele Begegnungen. Wohnen wird Pia bei einer Gastfamilie, die zwei Töchter und einen Sohn hat. Der Bauernhof befindet sich im Dorf San Antonio de Barranca (Provinz Alajuela). „Das liegt in den Bergen, wo das Klima nicht ganz so schwül ist. Zudem ist man dort nur eine Stunde vom Strand entfernt“, zeigt sich Pia gut informiert.
Piaunten716CVUnter einer Vielzahl an Bewerberinnen setzte sich die Schülerin bei der Organisation Open Door International e.V. (ODI) durch und erhielt für die Reise ein Stipendium. Für die Vergabe des Stipendiums spielten ihre Schulnoten eine sekundäre Rolle, wichtiger war der Jury das soziale Engagement der Bewerber. Da punktete Pia, die in der Schule nicht nur als SV- und Schülersprecherin sowie als Schulsanitäterin im Einsatz war, sondern schulische Belange zudem als SV-Bezirkssprecherin vertreten hat. Im Bereich der Förderung der internationalen Verständigung ist Pia zudem für das Rotary-Projekt „Sprache verbindet“ im Einsatz gewesen, dabei brachte sie einem Mädchen aus Italien, das über nur geringe Deutsch-Kenntnisse verfügte, auf spielerische Art und Weise die Sprache näher. Dazu engagiert sich Pia noch für Greenpeace. Ihr vielseitiges Engagement ist für die Schülerin eine Selbstverständlichkeit. „Es ist einfach schön, etwas Gutes zu tun. Wenn man dann die glücklichen Menschen sieht, ist das die schönste Belohnung“, sagt sie bescheiden.    
Das Unternehmen Costa Rica startet für Pia und fünf weitere Jugendliche aus ganz Deutschland am Mittwoch, 20. Juli 2016, am Flughafen Frankfurt. Nach einem kurzen Stopp in Santo Domingo wird der Flieger in der Hauptstadt San José landen. Im Mai 2017 kommt Pia zurück nach Kamen und besucht dann bis zum Beginn der Sommerferien wieder die Gesamtschule, die sie zwei Jahre später mit dem Abitur abschließen möchte.