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1000 Fans feiern beim Laut&Lästig-Open Air an der Gesamtschule

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

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von Christoph Volkmer | Fotostrecke >>>

Kamen. Das Open Air der Amateurmusikerinitiative Laut & Lästig bot mit neun Bands einmal mehr das volle Programm an Live-Musik. Die Festival-Atmosphäre auf dem Platz hinter der großen Sporthalle der Gesamtschule komplettierten verschiedene Verköstigungs- und Getränkestände, zudem gab es nach einigen Jahren erstmals wieder eigenes Festival-Merchandising.

„Ich schätze, dass während des gesamten Festivaltages gut 1000 Besucher da gewesen sind. Damit sind wir ebenso zufrieden, wie mit dem Verkauf am Bierstand, den wir im Vergleich zum Vorjahr etwas steigern konnten“, bilanziert Nils Dauk, der seit dem Frühjahr der neue Vorsitzende der Initiative ist. Der von den Mitgliedern ehrenamtlich betriebene Stand zählt bei dem Konzert zur wichtigsten Einnahmequelle, mussten die Besucher doch wie gewohnt keinen Eintritt zahlen, um die neun Bands zu sehen.

Um Zeit beim Aufbau einzusparen, hatte das Organisationsteam erstmals eine neue Bühne organisiert, die mit einem Trailer transportiert werden kann. „Es geht darum, Zeit und Personalkosten beim Aufbau zu sparen“, erklärt der Veranstaltungskaufmann. So ließ sich die aufwändige Arbeit im Vorfeld der Veranstaltung auf zwei Tage minimieren. Unterstützung der Stadt für das Festival gab es nicht nur in Form eines finanziellen Beitrags, so stellte der Bauhof seine Zäune für die Absperrung des Geländes zu Verfügung. Neben der neuen und größeren Bühne hat sich auch im Umfeld des Festivals viel getan, so sorgte eine in Bäumen angebrachte Beleuchtung in den Abendstunden für neues Ambiente. Zusätzlich war bei  Bereich um den Einlass besser ausgeleuchtet, um die Sicherheitskontrollen am Eingang zu erleichtern. Auch im Bereich hinter der Bühne zahlte sich die genaue Planung aus. „Wir haben Bereichsleiter eingeteilt, so dass die Künstler gut versorgt werden und es einen Ansprechpartner für alle Fragen gibt“, erklärt Dauk.

 

LautLästig816 2CVNeben T-Shirts vom Festival, die es lange nicht mehr gegeben hatte, erfreute sich das neu eingeführte Festival-Armbändchen einer großen Nachfrage. Letzteres wurde für eine Spende weitergegeben. Um den Verkauf kümmerte sich der erste Vorsitzende persönlich: „Ich bin dabei mit vielen Leuten ins Gespräch gekommen, die die Idee mit den Bändchen gut finden und zudem gelobt haben, was wir mit unserem Verein hier Jahr für Jahr auf die Beine stellen.“ Das Festival lockte auch in diesem Jahr nicht nur Besucher aus dem Kreis Unna an. Vor allen Dingen Dortmund und der Märkische Kreis waren - zugeordnet durch die parkenden Autos der Besucher - stark vertreten.

Die insgesamt neun Bands bescherten den Besuchern eine vielseitige Musik-Mischung, die von Independent-Pop über Metal-Core bis hin zu Slow- und Vollgas-Punkrock fast für jeden Geschmack etwas zu bieten hatte. Als Glücksgriff erwies sich die aus Bergkamen stammende Band Awesome Scampies. „Die haben nicht nur viele Besucher mitgebracht, sondern auch eine mitreißende Show geboten“, sagt Dauk über den Auftritt der Ska-Band.

Als Top-Act waren die Abstürzenden Brieftauben dabei, die als Erfinder des Fun-Punks vor allen Dingen zwischen 1984 und 1994 Erfolge feierten. Seit 2013 hat die Band ihre lange Auszeit beendet und spielt wieder regelmäßig Konzerte. Inhaltlich hat sich bei Micro Bogumil und Oliver Sauerland, der den verstorbenen Konrad Kittner ersetzt hat, einiges getan. So will die Band nicht mehr nur als reine Spaß-Fraktion wahrgenommen werden, sondern bezieht politisch klar Stellung, wie bei „Nie wieder Pegida“, dem ersten neuen Lied seit 23 Jahren. 

„Ich bin Pazifist, aber jetzt war es an der Zeit, dass mal wieder eine Punkband das Maul aufreißt und sagt, dass uns die aktuelle Entwicklung nicht gefällt“, sagt Bogumil zum neuen Lied, dass bei YouTube bereits über 200.000 Mal angeklickt worden ist.

Um 2017 wieder ein gutes Programm auf die Beine stellen zu können, dürfte auf die Mitglieder der Initiative wieder viel Arbeit zukommen. „Der Markt ist komplett übersättigt. Egal wie viele Bands oder Agenturen man anfragt - man erhält statt einer Antwort die Gegenfrage, was man denn bereit ist, für die bestimmte Band zu bezahlen. Das war früher anders, da bekam man ein konkretes Angebot“, bedauert der zweite Vorsitzende Fabian Kötter. Große Summen kann Laut & Lästig aber nicht zahlen, denn weiterhin soll das Festival bei freiem Eintritt stattfinden. „Wir finanzieren uns komplett durch die Stadt Kamen, die Sponsoren und den Bierverkauf“, unterstreicht Kötter. So haben die Kamener in diesem Jahr nach der Abgabe eines Gebotes oftmals nicht mal eine Antwort von den Agenturen erhalten. Dennoch - wer die emsigen Mitglieder des Vereins kennt, darf sicher sein, dass es auch im nächsten Jahr wieder ein unterhaltsames Laut & Lästig-Festival geben wird. Fotostrecke >>>