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Sonntags shoppen gehen zwei Mal pro Jahr

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

sonntagseinkaufKWvon Andreas Milk
Kamen. Zwei Mal pro Jahr darf in Kamen-Mitte künftig sonntags geshoppt werden: zum Frühlingsmarkt (dieses Jahr also am 14. Mai) und zum Hansemarkt (10. September), jeweils von 13 bis 18 Uhr. Das hat der Stadtrat am Mittwochabend beschlossen. Er billigte damit einen Antrag der Interessengemeinschaft der Kamener Gewerbetreibenden (KIG). Und dass eins klar ist: Die Schnäppchenjagd geschieht mit Billigung von höchster Stelle. "Gott erträgt zwei verkaufsoffene Sonntage", erklärte im Namen der Kamener Christdemokratie Ina Scharrenbach.

Die evangelische Kirchengemeinde Heeren-Werve hatte sich in einer Stellungnahme an die Stadt gegen die Sonntagsöffnung ausgesprochen - der Sonntag solle den Menschen gehören, nicht dem Kommerz. Und auch der hiesige Bezirk der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi findet: Sonntags sollten Läden geschlossen bleiben - und die Mitarbeiter ihre Ruhe haben.

Nun will freilich auch niemand in Rat oder Verwaltung den hemmungslosen Konsum am heiligen Sonntag. Die Rechtslage ließe das auch gar nicht zu. Aber immerhin: Vier verkaufsoffene Sonntage pro Jahr wären möglich. Bedingung: Sie müssen gekoppelt sein an Traditionsveranstaltungen, die auch ohne zusätzliche Ladenöffnung Publikum in die Innenstadt ziehen.

Kamen beschränkt sich künftig also auf die Hälfte: zwei Termine pro Jahr statt vier. Ein bisschen Statistik: Laut KIG haben vergangenes Jahr rund 1.000 Menschen den Frühlingsmarkt besucht, 6.000 den Hansemarkt. Sie schätzt, dass 2017 am Frühlingsmarkt-Sonntag rund 700 Menschen in die Läden kommen; am Hansemarkt-Sonntag dürften es gut doppelt so viele werden.

Und bitte: vor lauter Einkauferei nicht die Demokratie vergessen! Am Frühlingsmarkt-Wochenende Mitte Mai ist bei uns auch Landtagswahl.