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Falscher Polizist führt Verkehrskontrolle auf der A44 durch

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Blaulicht

polizeimeldung18KWUnna. Ein bislang unbekannter Mann hat sich am Mittwoch (21.07.2021) als ziviler Polizeibeamter ausgegeben und auf der A44 eine Fahrzeugkontrolle durchgeführt.

Ein 20-jähriger Schwerter und sein Bekannter waren mit ihrem Auto gegen Mitternacht auf der A1 in Fahrtrichtung Bremen unterwegs, als sie in Höhe der Raststätte Lichtendorf einen dunklen 5er BMW auf der linken Fahrspur bemerkten. Kurz darauf überholte das Fahrzeug mit einem BP-Kennzeichen den Wagen der Geschädigten. Der BMW-Fahrer hielt eine rote Kelle aus dem Fenster und forderte somit die Geschädigten zum Anhalten auf. Weil die Geschädigten glaubten, dass es sich bei dem BMW um ein ziviles Fahrzeug der Bundespolizei handelt, folgten sie dem Wagen über die Ausfahrt A44 in Fahrtrichtung Paderborn. Auf einem Standstreifen hielten beide Autos an.

Eine männliche Person mit einem schwarzen T-Shirt mit weißem "Polizei"-Aufdruck stieg aus dem BMW, ging zum Beifahrerfenster der Geschädigten, stellte sich als Polizist vor und verlangte Führer- und Fahrzeugschein. Mit den ausgehändigten Dokumenten ging der Mann zurück zum BMW. Nach nicht mal einer Minute kam der Täter wieder und warf den Geschädigten vor, sie seien 30 km/h zu schnell gefahren. Deshalb verlangte der falsche Polizist vor Ort ein Bußgeld in Höhe von 140 Euro - und zwar als Barzahlung, weil er über kein EC-Kartengerät verfügt. Nachdem der Geschädigte sagte, dass er nicht so viel Bargeld bei sich hat, aber einen Bankautomaten aufsuchen könnte, sagte der falsche Polizist, dass er dafür keine Zeit hat und wieder los muss. Ein Bußgeldbescheid käme per Post, bei einem umgehenden Zahlungseingang würden auf Punkte sowie ein Fahrverbot verzichtet werden. Anschließend stieg der falsche Polizist in den BMW und fuhr davon. Der 20-jährige Schwerter suchte nach diesem Vorfall die Polizeiwache Unna auf und erstattete Strafanzeige.

Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche und gibt folgende Hinweise:

- Lassen Sie sich bei angeblichen Verkehrskontrollen den Dienstausweis der vermeintlichen Zivilbeamten zeigen.
- Die Polizei verlangt im Falle eines Verkehrsverstoßes kein Bargeld von Ihnen. Die Bezahlung eines Verwarnungsgeldes ist lediglich per EC-Karte möglich. Außerdem erhalten Sie eine Quittung für die Begleichung des Bußgeldes.
- Sollten Sie ebenfalls von diesem dunklen 5er BMW mit BP-Kennzeichen angehalten werden, informieren Sie bitte die Polizei.

Autofahrer rast gezielt auf Polizisten zu

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Blaulicht

polizeimeldung18KWBergkamen. Im Rahmen einer Geschwindigkeitskontrolle auf der Werner Straße in Bergkamen am späten Dienstagabend (20.07.2021) hat ein 21-jähriger Autofahrer aus Bergkamen gezielt auf die Polizeibeamten zugesteuert.

Bei erlaubten 50 Stundenkilometern hatten die Einsatzkräfte den Pkw gegen 23.55 Uhr mit 69 km/h gemessen und dem Fahrzeugführer daraufhin eindeutige Anhaltezeichen gegeben - unter anderem mittels einer "Polizeikelle". Der 21-jährige Bergkamener beschleunigte plötzlich auf etwa 90 km/h und fuhr gezielt auf die Polizeibeamten zu. Weil er kein Ausweichmanöver einleitete und sein Tempo nicht verringerte, sprangen die Einsatzkräfte zur Seite, um nicht erfasst zu werden. Als er die Kontrollstelle passiert hatte, flüchtete er. Im Rahmen einer sofort eingeleiteten Nahbereichsfahndung traf eine Streifenwagenbesatzung den 21-jährigen Bergkamener an dessen Wohnanschrift auf. Die Polizei leitete gegen ihn ein Strafverfahren ein. Die Ermittlungen dauern an.

Gesamtschule: Pflanzendiebe plündern Schulgarten

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Gesamtschule Kamensg721Kamen. Seit dem Sommer 2018 verfügt die Gesamtschule Kamen über einen eigenen Schulgarten. Er befindet sich hinter dem südlichen Teil des Schulgebäudes und wird durch einen Zaun geschützt, den die Stadt Kamen dort installiert hat. Leider reichte dieser Schutz nicht aus, um dreisten Dieben Einhalt zu gebieten.

Die Ökologiestation der Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna in Bergkamen hatte den Schulgarten nicht nur mit einer Spende in Höhe von 1600 € für die benötigten Gartengeräte unterstützt, sondern auch mit zwölf Obststräuchern, darunter rote, schwarze und weiße Johannisbeersträucher, mehrere Stachelbeersträucher, eine Jostabeere sowie blaue und weiße Weinreben.

Die Schülerinnen und Schüler legten naturnahe Wege an, gestalteten Beete und setzten die Nutz- und Zierpflanzen ein. Sie freuten sich nun auf die bevorstehende Ernte. Aber daraus wird jetzt nichts, denn all diese Sträucher wurden, ebenso wie zwei wunderschöne Schmetterlingssträucher, auch Sommerflieder genannt, zum Diebesgut. Vor den Sommerferien stellten die Teilnehmer an der Schulgarten-AG, die wegen der Corona-Beschränkungen länger nicht in den Garten durften, das Fehlen der Pflanzen fest. Offenbar nutzten die Eindringlinge ein Wochenende, um mit dem Auto hinter das Schulgebäude zu fahren, und eine schmale Lücke zwischen Zaun und Wand, um die Pflanzen aus dem Schulgarten zu stehlen und ins Auto zu verladen.

Die Kinder sind verständlicherweise sehr traurig über den Verlust und enttäuscht, dass ihre stundenlange Arbeit keine Früchte tragen wird. Sie können nicht begreifen, „dass man so gemein und niederträchtig sein kann“.

Gemeinsam mit Bernd Böhne und der Radio Ruhrpott Akademie stellt die Familienbande, Familiennetzwerk Kamen e.V., ein cooles Projekt auf die Beine

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

Familienbande RadioRuhrpott721Kamen. Gemeinsam mit Bernd Böhne und der Radio Ruhrpott Akademie stellt die Familienbande, Familiennetzwerk Kamen e.V., ein cooles Projekt auf die Beine. Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren können sich für einen Kurs anmelden. Die Kinder und Jugendlichen können im Rhythmusworkshop kreativ sein oder sich im Streetdance ausprobieren. Luke Romero ist ein Tänzer, der Mitglied der Radio Ruhrpott Akademie ist und einen Streetdance Kurs anbietet. Marc Pawlowski ist Musiker, der ebenfalls Mitglied der Radio Ruhrpott Akademie ist und einen Rhythmusworkshop anbietet.

Der Streetdance Kurs findet am 26.07.2021 und 02.08.2021 von 12:00 – 14:00 Uhr in den Kursräumen der Familienbande statt.

Der Rhythmusworkshop findet am 27.07.2021 und 03.08.2021 von 12:00 – 14:00 Uhr in den Kursräumen der Familienbande statt. Die Kurse sind kostenfrei, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich.

Informationen und Anmeldungen unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 02307 2850510

Kreismitgliederversammlung: Junge Union versammelte sich in Werne

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

KreismitgliederversCDU721Erste Reihe, 4. von links: Hubert Hüppe; 7. von links: Marcal Zilian; 8. von links: Ina Scharrenbach; 9. von links: Arnd Hilwig

Kreis Unna. Am vergangenen Samstag (17.7.) verwandelte sich der Hof Schulze Froning in Werne zum Tagungsort für die Mitglieder der Jungen Union (JU). Diese versammelten sich turnusmäßig zu ihrer diesjährigen Kreismitgliederversammlung.

„Nach vielen digitalen Veranstaltungen in den vergangenen Monaten freut es mich heute besonders, dass wir uns mal wieder persönlich treffen können“, begrüßte der JU-Kreisvorsitzende Marcal Zilian die erschienenen Mitglieder. Zwar sah die Tagesordnung im Wesentlichen Formalien und Delegiertenwahlen vor, spannend wurde es aber dennoch. Auf die erforderlichen Wahlgänge folgten interessante Berichte und Diskussionen. So waren neben den stimmberechtigten JU-Mitgliedern auch CDU-Landesministerin Ina Scharrenbach, Kreis-CDU-Chef Marco Morten Pufke und die CDU-Bundestagskandidaten Hubert Hüppe (Wahlkreis Unna I) und Arnd Hilwig (Wahlkreis Hamm - Unna II) dem Ruf nach Werne gefolgt.

Selbstverständlich wurde auch diese Veranstaltung von den massiven Hochwasserschäden und persönlichen Schicksalen der Betroffenen überschattet. „Viele Menschen haben innerhalb weniger Minuten alles verloren. Einsatzkräfte und ehrenamtliche Helfer leisten im Dauereinsatz großartige Arbeit“, so der JU-Kreisvorsitzende Marcal Zilian. Wer sich persönlich einbringen wolle, könne sich unter https://hochwasser.die-heldenboerse.de als Hochwasserhelfer registrieren, motivierte Zilian.

Bei Pizza und kühlen Getränken fand die Versammlung am Abend ihren Ausklang.

Hintergrundinformation: Die Junge Union (JU) ist die unabhängige Jugendorganisation der CDU und ist in allen 10 Städten und Gemeinden des Kreises Unna vertreten. Die Mitgliedschaft im Kreisverband Unna ist kostenfrei, von 14 bis 35 Jahren möglich und unabhängig von einer CDU-Mitgliedschaft. Die JU ist mit rund 500 Mitgliedern der größte politische Jugendverband im Kreis Unna.

Etwas über Beuys und meinen Vater

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

von Gerd Puls

Schwierige Sache, finde ich, das mit dem Beuys.

Foto: Gerd PulsGerd PulsInterpretationsspielraum reichlich, Eindeutiges, zum Glück, ziemlich wenig. Schließlich handelt es sich um Kunst. Schwierige Sache, das merkte schon Bruder Johannes, Wissenschaftsminister anno dazumal, als Politiker, fast ausnahmslos Männer, stets stocksteif im graumäusigen, konservativ-bürgerlichen, oder hochherrschaftlich gediegenen Habitus am Rednerpult standen, noch steifer durch die Gegend stolzierten als heutzutage, noch gestelzter daherredeten und ihre Phrasen und Worthülsen absonderten als heute, 50 Jahre später.

Bruder Johannes kam aus dem Bergischen, hatte es nicht leicht mit dem aufmüpfigen Kunstprofessor vom Niederrhein, geboren in Krefeld, wobei der Joseph doch viel lieber in Kleve zur Welt gekommen wäre, warum auch immer. Am 12. Mai vor hundert Jahren, 1921 war das, mein Vater Heinz wurde ein Jahr später in Westfalen geboren, was erst mal nicht besser, aber auch nicht schlechter war.

Kindheit und Jugend für beide, für Joseph und Heinz, bestimmt keine Idylle. Hineingeboren in eine Zeit, geborgen im Schoß ihrer Familien, das vielleicht. Zugleich bestohlen, ihrer Kindheit, ihrer Jugend beraubt, eingefangen und vereinnahmt vom Nationalsozialismus, für dessen Hitlerjugend sie dann, zehn, zwölf Jahre später, genau das richtige Alter hatten. Zehn oder fünfzehn Jahre alte Jungen, die bis dahin kaum etwas anderes kannten. Strenge in Elternhaus und Schule, vielleicht etwas Religion, vor allem aber Parolen und Einvernahme, verbunden mit Drill und Stumpfsinn an Orten, an denen es eigentlich um Entwicklung, Reife, Bildung gehen sollte, um Menschlichkeit, Geborgenheit, Sicherheit, auch Perspektive. Doch vielleicht fanden sie all das dann genau dort, in den dumpfen Parolen, bei den ritualisierten Zusammenkünften der Pimpfe, auf dem kalten Appellplatz, in den stickigen Stuben der Hitlerjugend, in jener trüben, großsprecherisch-großkotzigen Zeit, und die jungen Kerle waren geblendet, begeistert, gefangen, vereinnahmt, locker einkassiert. Und dann, kaum erwachsen, immer noch so verdammt jung: alles verloren. Ewige Hitlerjungen konntet ihr bleiben, so oder so.

»Erwachsen« war man damals viel früher als heutzutage. Den Eltern nicht mehr auf der Tasche liegen, endlich auf eigenen Füßen stehen, was so die Argumente waren. Das mit dem Erwachsenwerden war meist nur die halbe Wahrheit, schön dahergeredet, nur eine Floskel, irgendwie falsch, verlogen, von außen bestimmt.

Schwierige Sache, das mit dem Beuys.

Die Verhältnisse eben. Damals so, heute eben anders, ließe sich resignierend sagen. Die Verhältnisse eben, die Jungen wie Joseph Beuys oder meinen Vater dann »auf eigenen Füßen« nach Polen und Russland brachten, nach Norwegen, Griechenland oder Nordafrika. Wehrmachtssoldaten, junge Kerle meist, ob sie nun »felsenfest« ans faschistische Großdeutschland glaubten und dafür kämpften oder nur »mitliefen« und dabei manchmal, selten, vielleicht gar zweifelten. Auch das soll es ja gegeben haben, und mein Vater, wenn überhaupt, war vielleicht auch ein »Mitläufer«, vielleicht, weil er nichts anderes kannte. Schwierige Sache. Mein Vater ist nie gern „mitgelaufen“, ist den Zusammenkünften lieber ferngeblieben. Das ist verbürgt, nicht bloß, weil er seinen Ausweis zerknüllte.

Bei Joseph Beuys muss es doch ganz ähnlich gewesen sein, sein Alter, seine Herkunft. Der junge Mann, der Funker und Bordschütze in Hitlers Bomber, der Sewastopol bombardierte und auf dem Rückflug in schlechtes Wetter geriet. Kein schönes, aber ein treffendes Bild, finde ich, das mit dem schlechten Wetter auf dem Rückflug. Das hatte sich doch schon vor Stalingrad längst abgezeichnet, das es umschlagen würde, und es ereilte die Deutschen Landser dann bald an allen Fronten, bei jeder Wetterlage, ob in Nord und Süd, West oder Ost. Glück gehabt schon, wenn es nicht Stalingrad war, wenn man überlebte und die Gefangenschaft nicht von langer Dauer.

Mein Vater war im Norden. Norwegen, Finnland, russische Grenze, Tromsö, Lofoten, Erzhafen Narvik. Strategische Punkte, wie fast jeder Flecken, wenn es nach Hitler und den deutschen Offizieren ging. Stecknadeln auf der Karte. Ein toter Soldat im Schnee, Polarlichter über eisigen Birken, kriechenden Kiefern, Kameradschaft, Holzhütte mit selbstgebauter Sauna. Legenden lassen sich aus allem stricken. Verbrannte Erde auf dem Rückzug. 

Nach dem Krieg hattest du eine Zeit lang Depressionen, Joseph. Wo sollte das hinführen mit dem traurigen, hageren jungen Mann und seiner Kunst? Ganz guter Zeichner. Leben von der Hand im Mund. Deinem Absturz hast du jedenfalls Bedeutung beigemessen und ihn nicht nur einmal mit eingebaut in deine Kunst.

Jeder Mensch ein Künstler. Ich stimme zu. Die Kunst meines Vaters bestand auch darin, dass er an Wochenenden und Feiertagen Zusatzschichten auf der Zeche fuhr, damit die kleine Familie ihr Auskommen hatte, die junge Frau endlich ihr schickes neues Kleid bekam. Auch mein Vater hatte Beklemmungen, hatte Ängste. Wenn er an den toten Russen dachte, an die verbrannte Erde auf dem Rückzug. Als alles doch längst vorüber war und vorbei, und man es am besten rasch wieder vergessen sollte. Manchmal raste dann sein Herz, fehlte ihm die Luft zum Atmen.

Das Erlebte verarbeiten, bewältigen die schlimme Zeit, die Gräuel verdrängen. Mit Starrsinn, Sturheit, Alkohol, mit Gewalt gegen Frau und Kinder womöglich. Da gab es viele. Beuys und mein Vater zählten nicht dazu. Heinz hat gearbeitet, seine Familie, Frau und Kinder geliebt, hat nicht mal geraucht wie der asketische Mann vom Niederrhein, trotzdem früh gestorben, noch keine Fünfzig.

Mit der Kunst gegen den Herzschmerz, gegen Bedrückung und Bedrängnis. Von der Judenfrage reden wir nicht. Probates Mittel. Was lässt sich groß einwenden gegen die Kunst? Wenn das Materielle bloß stimmen würde. Mal zwei Holzschnitte verkauft für 20 Mark, davon wirst du nicht satt. Finanziell auf wackligen Füßen, die Verlobte sagt Lebewohl, Kriegserlebnisse, die nachwirken, weiterwirken, da wächst sich die Krise rasch zur Depression aus.

Als Beuys endlich die Professorenstelle hat, geht es ihm besser, geht es bergauf. Vieles lässt sich erreichen, bewältigen, geraderücken mit Kunst. Sich von einer Lebenskrise nicht kleinkriegen lassen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort, dann wird das schon. Den Leuten lässt sich vieles verkaufen, und manchmal sitzt das Geld auch locker. Unter hunderttausend Mark solltest du das nicht verkaufen, das ist eine Marke, Joseph, verkaufe dich nicht unter Wert. Dann die ganze Ausstellung verkauft auf einen Schlag. Ein einzelner Sammler. Leute mit dem richtigen Riecher, die an einen glauben, das Extreme schätzen.

Seinen Kindern baut er in den Räumen der Akademie einen Holzverschlag zum Spielen, mein Vater baut mit mir eine elektrische Eisenbahn auf einer großen Spanplatte, gemeinsam schrauben wir die Schienen fest, beleuchten den Bahnhof, die kleinen Häuschen. Das geht so durch die Jahre, die Fünfziger, Sechziger: Zu Weihnachten jedes Mal etwas für die Bahn. Heile Welt im Miniaturformat, idyllische Berglandschaft aus Pappmaché. Der rote Schienenbus schleppt sich die steile Strecke hoch, fährt über den Viadukt aus hellbraunen Plastik, die Steine wie echt.

Beuys beim Kaffeetrinken, Kirschkuchenessen im Garten des Kurators, Frau und Kinder adrett gekleidet, gesittet bei Tisch, Blümchendecke, akkurat gefaltete Servietten. Bürgerliche Idylle auch hier, Terrassenplatten aus Waschbeton, wackelige Gartenstühle. So war das in der Zeit, hatten wir auch. Als ich seine Installationen zum ersten Mal sehe, bin ich sprachlos, ratlos, leicht befremdet. Als ich ihm auf der Documenta begegne, bleibe ich schüchtern stehen, fehlen mir die Worte, nicht mehr als freundliche Begrüßung. Was wusste ich von angewandter Demokratie. So wenig wie von seinen Zeichnungen, Installationen, dem theoretischen Unter- und Überbau, dem ganzen Spektakel, dem überhöhten bedeutungsschweren Erklärungsansatz.

Von Anfang an warst du bei den Grünen mit dabei. Nichts dagegen einzuwenden, Joseph. Gut singen kann ich auch nicht, ebenso wenig aber hätte ich deinen Mut gehabt, es dennoch mit Überzeugung zu machen. Einfach so, entsetzlich schlecht. Mit Petra Kelly verstandest du dich gut. Als es mit dem Mandat nicht klappte, warst du enttäuscht. Aber dieser esoterische Firlefanz. Anthroposophen, warum musste es ausgerechnet dieser Steiner sein? Bisschen viel deutsches Wesen. Gegen deutsche 7000 Eichen lässt sich nichts sagen. Bäume bloß, die wachsen, wenn sie denn die längst toten Fichten, all die Buchen und Birken, Erlen und Eschen und diese Heißzeit tatsächlich überleben sollten.

Jeder Mensch ein Künstler, klar: The pack, das Rudel. Hinter einem VW-Bulli ein Dutzend Kinderschlitten, Marke Davos. Damit war ich Schulkind damals doch gerade erst über westfälische Rodelhänge geschrammt. Nein, die Schlittenkufen bei Beuys sind breiter, etwas für Profis, für größere Distanzen. Darauf allerlei merkwürdiges Gerät, Suchscheinwerfer und Filzdecken, akkurat zusammengerollt. Truppenbewegung, Militäraktion, denkst du automatisch, gleichförmig ausgerichtet alles. Schon marschierst du mit Beuys an die Front. Ostwärts, Polen, Russland, durch die Sahara bis Tripolis in kurzen Hosen, oder in dünner Uniform über den Polarkreis. Schneebedeckte Öde hier, gleich taucht ein Rudel Wölfe auf. Die wittern Beute.

Überleben in der Tartarenjurte, die doch nur ein deutsches Feldlazarett ist. Noch einmal davon gekommen, Joseph und Heinz.

Jeder Mensch ein Künstler. Jeder Mensch ein Politiker auch. Nicht nur, wenn es nach Beuys geht. Auch wenn du so unpolitisch bist, wie mein Vater es war oder ich es bin. Im Leben meines Vaters kam Kunst so wenig vor wie Politik. Er hielt sich raus, registrierte, was da in Bonn passierte und was in der Welt geschah. War unbeteiligt, höchstens Konsument und Wähler, mehr nicht. Und doch mittendrin. Immer noch Spielball und Opfer, wenn du so willst.

Jeder Mensch ein Politiker, danach handelte Beuys, so schuf er seine Werke, eng angelehnt an die eigene Biografie, an eigenes Erleben. Jeder Mensch ein Künstler. Jeder Mensch ein Politiker, Beuys lebte danach, lebte es vor. Machte den Mund auf, befremdete, verwirrte. Eckte an, rüttelte auf, rüttelte manchen aus dem Schlaf. Alles so einfach, alles mit einfachen Mitteln, mit ursprünglichen Dingen, die die meisten dennoch nicht verstanden, nicht verstehen wollten.

Jeder Mensch ein Künstler, ein Politiker auch.

Und du fragst dich unwillkürlich, wäre einer wie Beuys in dieser verrückten Zeit nicht wieder wichtig, nicht genau richtig? Oder war dieser Beuys in seiner Radikalität bloß ein Schamane, Scharlatan, Querdenker, Vordenker, Schrägdenker, wie es sie immer schon gab, überall gibt?

Die Jugendgruppe der Sportschützen Heeren klettern durch die Bäume und erkunden nachts den Wald

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Aus den Vereinen

schuetzen klettern 721Kamen. Die Jugendgruppe der Sportschützen Heeren-Werve traf sich für einen Ausflug in den Kletterwald in Schwerte. Dort kletterten und hangelten sich die Kids 3 Stunden lang durch die Bäume und über den Todessumpf der Tausend Mörderkrokodile.  Kein Weg und kein Hindernis in den Bäumen war ihnen zu schwer. Nach dem Abendteuer ging es zurück zum Vereinsheim.

Anschließend ging es zurück zum Vereinsheim. Dort hatte Sportleiter Thomas Gilles bereits den Grill angeschmissen, damit die Kids nicht solange auf ihr Würtschen und Salat warten mussten. Nach dem Essen machte sich die Jugendleiterin Michelle Stermula mit der Gruppe auf den Weg zur Eisdiele und spendierte jedem noch ein Eis. Nach einigen Spielen wurde erst einmal das Nachtlager im Vereinsheim aufgeschlagen. Da die Gruppe immer noch nicht müde war, beschlossen sie noch um halb elf abends eine Nachtwanderung durch den Heerener Wald zu machen um danach todmüde in ihre Schlafsäcke zu krabbeln. Um 8 Uhr war die Nacht am anderen Morgen schon wieder vorbei, denn die Brötchen fürs Frühstück wurden gebracht. Nach dem gemeinsam sauber machen wurden die Kids dann von ihren Eltern abgeholt.

Die Jugendlichen hatten alle sehr viel Spaß und konnten viel Schönes  berichten. Das Training der Jugendgruppe findet auch während der Ferien statt. Interessierte können sich dienstags ab 18 Uhr am Verein erkundigen.

Flutkatastrophe: Viele Bahnstrecken zerstört, Wiederaufbau wird Monate dauern

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Auto, Straßen & Verkehr

Neubau oder grundlegende Sanierung von sieben Regionalverkehrsstrecken erforderlich • Nach wie vor Einschränkungen im S-Bahn- und Regionalverkehr • Fernverkehr fährt alle Ziele wieder an • Informationen zur aktuellen Verkehrslage auf bahn.de/aktuell

bahnunwetter721Folgen des Unwetters an der Ahr zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel (Quelle: DB AG/ Alexander Menk) Düsseldorf. Nach den schweren Unwettern in NRW und Rheinland-Pfalz zeichnen sich immer deutlicher die gravierenden Schäden an der Infrastruktur der Deutschen Bahn (DB) ab. Auch wenn noch nicht alle Erkundungsarbeiten abgeschlossen sind, ist klar: Allein sieben Regionalverkehrsstrecken sind so stark von den Wassermassen zerstört, dass die DB sie neu bauen oder umfangreich sanieren muss. Die Reparatur- und Wiederaufbaumaßnahmen werden Wochen und Monate dauern. Insgesamt sind Gleise auf einer Länge von rund 600 Kilometern von den Unwetterfolgen betroffen. Nach wie vor räumen rund 2.000 DB-Mitarbeitende dort, wo das Wasser abgeflossen ist, Gleise, Bahnhöfe und Anlagen von Geröll und Schlamm frei.
 
Das Wasser hat in NRW und Rheinland-Pfalz insbesondere die Eifelstrecke, die Voreifel- und Erfttalbahn, die S-Bahn Rhein-Ruhr Linie 9 (Wuppertal-Essen-Steele) sowie die Strecke Hagen–Brügge und die Ruhr-Sieg-Strecke (Hagen–Plettenberg) stark beschädigt. Auch die Ahrtalbahn ist massiv von der Zerstörung betroffen, hier sind sieben Brücken und 24 Kilometer Strecke nicht mehr oder nur noch rudimentär vorhanden. Auf anderen Strecken wird die Reparatur noch Wochen in Anspruch nehmen, beispielsweise auf dem Streckenabschnitt zwischen Herzogenrath und Geilenkirchen auf der Strecke Aachen – Mönchengladbach oder auf der Verbindung Bochum - Hattingen. In den besonders vom Unwetter betroffenen Gebieten konnte die DB viele Schäden oftmals behelfsmäßig reparieren, um den Zugverkehr schnellstmöglich wieder aufzunehmen. Aber auch hier stehen weitere Arbeiten an.
 
Bei den Bahnhöfen zeigt sich ein ähnliches Bild: Rund 80 Stationen wurden durch das Unwetter beschädigt. Wassereinbrüche haben Aufzüge zerstört oder Bahnsteige unterspült. Viele kleinere Reparaturen hat die DB inzwischen durchführen können.
 
Nach wie vor gibt es große Einschränkungen im Nah- und Regionalverkehr. Aufgrund gesperrter Strecken verkehren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien weiterhin nicht oder nur eingeschränkt. Ersatzweise fahren Busse, soweit die Straßen in den Krisenregionen noch intakt sind. Über die Verbindungen informieren die Verkehrsverbünde und Eisenbahnverkehrsunternehmen der Region.
 
Fahrgäste im Fernverkehr können die Züge bis auf wenige Abweichungen wieder uneingeschränkt für Ihre Reise nutzen. Die Züge des Fernverkehrs fahren wieder zwischen Köln, Wuppertal und Hagen ebenso wie über die Ruhrstecke und die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main. Auch im internationalen Verkehr zwischen Frankfurt–Köln und Brüssel/Amsterdam sind die Züge wieder ohne Unterbrechung unterwegs. Die betriebliche Situation im Schienengüterverkehr verbessert sich. Auch im stark vom Hochwasser betroffene Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle kann wieder rangiert werden, das Terminal Wuppertal ist wieder am Netz. Ebenso können nach und nach mehr Güterzüge zu den großen Seehäfen Rotterdam und Antwerpen abgefertigt werden. Auch auf der wichtigen Nord-Süd-Achse entlang des Rheins können Güterzüge wieder die Versorgung des Landes sicherstellen.

„Neustart miteinander“: NRW unterstützt eingetragene Vereine mit bis zu 5.000 Euro

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Kamen. Der Landtag Nordrhein-Westfalen hat die Aufstellung eines Landesprogramms „Neustart miteinander“ beschlossen, um, als Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der Vereine, diese bei der Ausrichtung von öffentlichen Veranstaltungen unter Wahrung der geltenden Coronaschutz-Vorschriften finanziell zu unterstützen. Insgesamt stehen 54 Millionen Euro zur Förderung ehrenamtlich getragener öffentlicher Veranstaltungen bereit.

Jeder eingetragene Verein kann als einmalige Unterstützung einen Zuschuss in Höhe von 50 % der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben für eine Veranstaltung im Jahr 2021, grundsätzlich bis maximal 5.000 Euro, beantragen. Maßstab für die Höhe der Förderung sind die zuwendungsfähigen Gesamtausgaben der Veranstaltung.

Die Antragstellung selbst erfolgt online durch den jeweiligen Verein bei der jeweils regional zuständigen Bezirksregierung. Alle weiteren Informationen sowie den Zugang zum Online-Antrag finden Sie auf der Website des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW.

Eine Voraussetzung für die Antragstellung ist eine Bestätigung der Stadt Kamen in Bezug auf die geplante Veranstaltung. Auf diese Weise will das Land NRW sicherstellen, dass der Verein die zum Zeitpunkt der Veranstaltung geltenden Coronaschutz-Regelungen einhält. Die Anlage kann auf der Seite des Ministeriums heruntergeladen werden.

Bei der Stadt Kamen steht den Vereinen als Kontakt Frau Bugiel-Lake (Tel.: 02307/148-2707, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) zur Verfügung.

Umweltschutz ist Thema beim "Sommerlernen"

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Sommerlernen Besuch721VZFoto (privat): Umweltberaterin Jutta Eickelpasch bekam am Dienstag Besuch aus der Diesterwegschule. Kamen. Im Rahmen des "Sommerlernens" besuchte Ophelie Lespagnol von der Diesterwegschule und einer Gruppe "umwelt-interessierter" Kinder die  Expertin der Verbraucherzentrale. Umweltberaterin Jutta Eickelpasch schenke ihnen faire Stoff-Gemüsebeutel und berichtete von dem Klimavorteil von regionalen und saisonalen Früchten: "Dieses wächst auf dem Feld in der Nähe und muss nicht extra her geflogen werden." Die neun-köpfige Gruppe machte sich nach der Station an der Beratungsstelle direkt auf dem Weg zum Wochenmarkt - zum "nachhaltigen" Obsteinkauf. Das wurde dann später, zurück in der Schule, zubereitet und verspeist.

 
Die Aktion fand im Rahmen des "Sommerlernens" statt, einem Angebot der Stadt Kamen und des Fördervereins für Jugendhilfe (FörJu).

Villa FIB bietet wieder offene Sprechstunden an

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

villa318KWKamen. Die Villa FIB der Stadt Kamen bietet ab sofort wieder offene Sprechstunden für all jene an, die Fragen und Anliegen rund um das Thema Familie haben. Unter Einhaltung der bekannten Hygieneregeln heißen die Mitarbeiterinnen der Villa FIB ratsuchende Familien in ihren Räumlichkeiten am Rathausplatz 4 willkommen.

„Wir sind bemüht den direkten, persönlichen Kontakt zu den Familien bestmöglich aufrechtzuerhalten, um die Beratung individuell und bedarfsorientiert gestalten zu können. Die Wiederaufnahme der offenen Sprechstunden ist ein wichtiger Schritt für unsere Arbeit“, so Sigrid Tech vom Familienservice der Villa FIB. Die offenen Sprechstunden finden jeweils montags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr statt. In dieser Zeit können Familien und weitere Ratsuchende ohne vorherige Terminvereinbarung auch spontan die Villa FIB aufsuchen.

Das bisherige Angebot der telefonischen Beratung und der Terminvergabe zu einem Beratungsgespräch auch vor Ort bleibt selbstverständlich weiterhin bestehen.

Dabei muss nicht immer eine akute Krise vorliegen. In der Villa FIB als Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Familie, haben die Mitarbeiterinnen für die verschiedensten Anliegen aus dem Familienalltag ein offenes Ohr. Folgende Themenschwerpunkte bietet die Villa FIB an:

  • Fachberatung Kindertagespflege
  • Familienhebamme
  • Familienservice
  • Beratung von Familien mit Fluchterfahrung

Die Mitarbeiterinnen können Sie über die zentrale Telefonnummer 02307/148-4100 oder über die E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichen.

Auch die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Städte Bergkamen und Kamen, die ebenfalls in dem markanten Gebäude am Rathausplatz 4 untergebracht ist, freut sich darüber, wieder vermehrt persönliche Gespräche vor Ort führen zu können. Hierfür ist jedoch eine vorherige telefonische Terminvereinbarung unter der Telefonnummer 02307/68678 erforderlich.

Ab August: Besuche in der Kreisverwaltung wieder ohne Termin

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

231984VFoto: Max Rolke - Kreis UnnaKreis Unna. Seit Mitte Juni liegt die Inzidenz im Kreis Unna stabil unter 35. Es gibt derzeit nur sehr wenige neue Corona-Fälle. Weil sich die Lage im Kreis Unna entspannt, soll der Besuch beim Kreis Unna auch wieder spontan möglich sein. Die Vorbereitungen laufen, dass ab dem 2. August in vielen Bereichen ein Besuch ohne Termin möglich sein wird.

Landrat Mario Löhr stellte bei einer Pressekonferenz im Kreishaus den Plan vor und erklärte: "Das Kreishaus war Anfang 2020 nur kurz in der Pandemie geschlossen, den Dienstbetrieb haben wir seit Mai 2020 aufrechterhalten – mit Besuchen nach Terminvereinbarung. Jetzt freuen wir uns, dass wir die Bürgerinnen und Bürger auch wieder ohne Termin bei uns begrüßen können – mir persönlich ist es besonders wichtig, dass die Verwaltung bürgernah und offen ist."

Neue "alte" Regeln
Nach wie vor werden in den Eingangsbereichen der Kreishäuser in Unna und Lünen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises anzutreffen zu sein, die Besucherinnen und Besucher begrüßen und auf die Maskenpflicht hinweisen. Denn: Das Tragen einer OP- oder FFP2-Maske bleibt ein Muss. Die Mitarbeiter informieren auch, wenn ein Wartebereich zu voll ist, damit es nicht zu eng wird. Auch Hände desinfizieren vor dem Eintritt wird weiter Pflicht bleiben.

"Es gibt ein paar Regeln, an die sich jeder weiterhin halten muss", so Gesundheitsdezernent Uwe Hasche. "Gerade mit Blick auf die Virus-Varianten ist es weiter nötig, auf Abstands- und Hygieneregeln zu achten. Wir bieten unseren Besucherinnen und Besuchern auch die Möglichkeit, sich über die Kontaktnachverfolgungs-App ‚Luca‘ einzuchecken. Auch das wird – wie in vielen anderen Bereichen des alltäglichen Lebens – uns vorerst begleiten."

Öffnungszeiten
Die Kreisverwaltung öffnet ab dem 2. August 2021 für alle Besucher auch ohne Termin zu den gewohnten allgemeinen Öffnungszeiten montags bis donnerstags von 8 bis 16.30 Uhr und freitags von 8 bis 12.30 Uhr. Ergänzt werden diese Zeiten durch besondere Öffnungszeiten:

Zulassungsstelle und Führerscheinstelle im Kreishaus Unna
Besucher ohne Termin können sich zu diesen Zeiten eine Wartemarke ziehen. Diese stehen in begrenzter Anzahl zur Verfügung, sodass jeder, der eine Marke zieht, auch in jedem Fall sein Anliegen erledigen kann.

Montag 07:30 – 16:30 Uhr (ab 12:30 Uhr nur mit Termin)
Dienstag 07:30 – 16:30 Uhr (ab 12:30 Uhr nur mit Termin)
Mittwoch 07:30 – 12:30 Uhr
Donnerstag 07:30 – 17:30 Uhr
Freitag 07:30 – 12:30 Uhr


kreisverwaltung20Zulassungsstelle und Führerscheinstelle im Kreishaus Lünen
Im Kreishaus Lünen wird derzeit ein neuer Kassenautomat installiert und weitere Umbauarbeiten finden statt. Weil der Wartebereich dadurch nicht nutzbar ist, ist ein Besuch der Zulassungsstelle des Kreishauses Lünen bis einschließlich 24. August 2021 weiter nur nach Terminvereinbarung möglich. Ab Mittwoch, 25. August werden dann in Lünen auch wieder Wartemarken in begrenzter Anzahl für Kundinnen und Kunden ohne Termin ausgegeben. Die Ausgabezeiten sind:

Montag 07:30 – 12:00 Uhr
Dienstag 07:30 – 12:00 Uhr und 13:30 – 16:30 Uhr (ab 13.30 Uhr nur mit Termin)
Mittwoch 07:30 – 12:00 Uhr
Donnerstag 07:30 – 12:00 Uhr und 13:30 – 17:30 Uhr
Freitag 07:30 – 12:00 Uhr

Ausländerbehörde
Ebenfalls etwas später öffnet die Ausländerbehörde. Dort sind bis zum 23. August bereits alle Termine im Voraus ausgebucht, sodass keine weiteren Aufträge von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angenommen werden können. Ab dem 23. August gelten wieder die üblichen Öffnungszeiten. Dezernent Hasche zur Öffnung der Ausländerbehörde: "Um volle Wartebereiche zu vermeiden, bitten wir, nicht in Gruppen oder mit mehreren Familienmitgliedern zu erscheinen."

Montag 8.30 – 12.00 Uhr
Dienstag 8.30 – 12.00 Uhr sowie 13.30 – 15.30 Uhr
Mittwoch nur nach Vereinbarung (online buchbar)
Donnerstag 8.30 – 12.00 Uhr
Freitag 8.30 – 12.00 Uhr

Elterngeldstelle
Eine weitere Ausnahme betrifft die Elterngeldstelle. Dort sind derzeit aufgrund eines langfristigen personellen Engpasses keine Besuche möglich. Die Eltern werden gebeten, sich mit ihren Anliegen per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu wenden oder sich telefonisch in Verbindung zu setzen.

Bitte nicht alle am ersten Tag
Landrat Mario Löhr rechnet am 2. August mit großem Andrang. Er appelliert deshalb an alle, Anliegen, die zeitlich flexibel sind, nicht direkt am ersten Tag der Öffnung erledigen zu wollen: "Kurze Wartezeiten bedeuten schnelle Erledigung des Amtsgeschäfts und tragen gleichzeitig zur Risikominimierung bei."

Öffnungszeiten sind unter www.kreis-unna.de/oeffnungszeiten zu finden.

Digitales Gesamttreffen: Alle Selbsthilfegruppen kommen zusammen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Kreis Unna. Normalerweise gibt es einmal im Jahr einen Empfang für die Selbsthilfegruppen im Kreis Unna. Doch aufgrund der Corona-Pandemie sind persönliche Gesamttreffen sowohl kreisweit als auch regional an den drei Standorten leider vorerst nicht möglich. Deswegen lädt die K.I.S.S. alle Selbsthilfegruppen aus dem Kreis zum ersten digitalen Gesamttreffen am Dienstag, 24. August, ein.

Die Selbsthilfe hat im Kreis Unna einen hohen Stellenwert. Das belegt die hohe Zahl der Selbsthilfegruppen: Aktuell gibt es rund 260 Selbsthilfegruppen zwischen Schwerte und Selm.

Treffen über Jitsi-Meet
Mitglieder aller Gruppen sind herzlich von der Kontakt- und InformationsStelle für Selbsthilfegruppen im Kreis Unna (K.I.S.S.) eingeladen, an dem digitalen Treffen teilzunehmen. Die Veranstaltung wird über Jitsi-Meet stattfinden, das Herunterladen eines Programmes ist nicht notwendig. Es wird nur ein PC/Laptop/Tablet/Handy mit Kamera und Mikrofon benötigt. Beginn der Videokonferenz ist um 17 Uhr.

Die Teilnahme ist auch für sehbehinderte und gehörlose Menschen möglich. Wer Unterstützung durch eine/n Gebärdensprachdolmetscher/in benötigt, meldet sich bis zum 31. Juli bei der K.I.S.S. In Abstimmung mit der K.I.S.S. kann die Teilnahme auch per Telefon stattfinden.

Infos und Anmeldung
Anmeldungen zum Gesamttreffen sind bis Dienstag, 17. August, möglich. Weitere Informationen und Anmeldung bei der K.I.S.S. Die Ansprechpartnerinnen Margret Voß und Laura Schwarz sind unter Tel. 0 23 03 / 27-28 29 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar. PK | PKU

Blütenstrom-Blühflächen: Bunte Fläche ist wichtig für Biene, Hummel und Co.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Bluetenstrom721CVAuf einer Fläche am Sesekeradweg zwischen Kamen und Heeren-Werve ist eine Ackerfläche zur Blühfläche geworden. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer

Kamen. Nicht wenige, die derzeit den Sesekeradweg zwischen Kamen und Heeren-Werve nutzen, legen an einer unübersehbaren, bunten und intensiv duftenden Blühfläche einen kurzen Stopp ein. Ein Schild klärt Neugierige auf, was es damit auf sich hat.

In Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Landwirtschaftsverband finanzieren die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) mit einem freiwilligen Ökostrom-Beitrag, der gemeinsam mit Ökostromkunden im Produkt GSW Strom Natur Plus geleistet wird, die Umwandlung von Ackerflächen in Kamen, Bönen und Bergkamen. Auf der Fläche am Sesekeradweg hat ein Landwirt eine Blühmischung mit einheimischen Wildkräutern in den Boden gebracht, die derzeit in voller Pracht erscheinen.

Diese Flächen werden drei Jahre lang nicht bewirtschaftet, also weder gedüngt noch mit Pflanzenschutzmitteln behandelt und nur bei Bedarf gepflegt. Die Flächen bleiben im Winter als Brache liegen und renaturieren sich im Frühjahr von allein.

Die Blühflächen sind nicht nur schön anzusehen. Die Naturflächen dienen vielen Insekten als Nahrungsgrundlage und außerdem als Rückzugs- und Nahrungsräume für die Tierwelt der Feldfluren. Bekanntlich sind seit einigen Jahren vor allem Insekten von einem besorgniserregenden Rückgang sowohl der Artenzahl als auch der Individuenzahlen bedroht.

Nach dem Start im vergangenen Jahr, bei dem vier Flächen mit rund 28.400 Quadratmetern angelegt worden sind, blüht es im Verbreitungsgebiet der GSW mittlerweile noch auf drei weiteren Flächen, sodass eine Gesamtfläche von gut 48.100 Quadratmetern erreicht wird. Das entspricht einer Größe von rund sieben Fußballplätzen.

„Der GSW Blütenstrom wird sehr gut angenommen. Wir erhalten immer wieder Rückmeldungen, wie schön die großen Blühflächen aussehen und welche Artenvielfalt sich dort tummelt. Die Kunden unseres Ökostromproduktes freuen sich zudem, dazu einen Betrag geleistet zu haben. Dies bestätigt uns darin, die derzeitige Gesamtfläche in der Zukunft noch zu vergrößern. Biene, Hummel und Co. werden es danken“, sagt der zuständige GSW-Vertriebsleiter Thomas Gaide über das Projekt.

Weitere Informationen sowie Bilder und Videos der Blühflächen sind unter www.gsw-kamen.de/bluetenstrom zu finden. Hier können Interessierte überdies erfahren, was genau auf den Feldern blüht und wo sich die anderen Blühflächen befinden.