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Dohlen schützen - In der Brutzeit keine Arbeiten am Dach

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Kreis Unna. Schutzbedürftige Rabenvögel: Immer wieder kommt es vor, dass Bruten von Dohlen bei Reparatur- und Wartungsarbeiten an Gebäuden gefährdet oder zerstört werden. Häufig sind Unkenntnis oder Unachtsamkeit der Grund. Die Untere Landschaftsbehörde bittet darum, bei Baumaßnahmen Rücksicht auf die Tiere zu nehmen.

Denn die Singvogelart ist in Gefahr. In den vergangenen Jahrzehnten gingen die Dohlenbestände rapide zurück, ohne dass die genauen Ursachen für den dramatischen Rückgang bisher im Detail bekannt sind. Eine Erholungsphase hat jedoch in den letzten Jahren eingesetzt, die aktuell allerdings eher auf niedrigem Niveau stagniert. Die ursprünglichen Bestandsgrößen sind zumindest im Kreis Unna längst noch nicht wieder erreicht.

Der Schutz der Dohlen liegt deshalb nicht nur in der besonderen Verantwortung, die in NRW für die Art besteht, sondern ist obendrein gesetzlich vorgeschrieben.

Dohlen nisten nicht nur häufig in Nischen von Kirchtürmen, alten Fabrikgebäuden und Wohnhäusern, sondern auch in Schornsteinen. Das kann lebensgefährlich werden: Wenn sich Dohlen unbemerkt eingenistet haben, können Abgase mitunter nicht richtig abziehen. Daher empfiehlt es sich, Schornsteine mit einem im Handel erhältlichen Abdeckgitter zu versehen.

Dohlen-Nester zu beseitigen, ist sowohl innerhalb als auch außerhalb der Brutzeit ein Verstoß gegen das Artenschutzrecht. Da das Töten der Dohlen ohnehin untersagt ist, Umsetzungen von jungen Dohlen in andere Dohlennester meistens nicht erfolgreich verlaufen und Handaufzuchten wegen der Fehlprägung auf Menschen ungeeignet sind, sollten Arbeiten am Dach und insbesondere im Bereich der Kamine möglichst nicht in der Brutzeit der Dohlen (April bis Juni) durchgeführt werden.

Stillgelegte Schornsteine sollten aber unbedingt offengehalten werden, damit sie den Dohlen als Brutplatz erhalten bleiben. Kann ein Brutplatz in einem Schornstein nicht dauerhaft erhalten bleiben, empfiehlt es sich, künstliche Nisthilfen als Ersatz im näheren Umfeld anzubringen.

Info:

Dohlen sind Singvögel, die zur Familie der Rabenvögel zählen. Sie besiedeln vorzugsweise Städte und Dörfer. Heimisch sind sie auch im Kreis Unna, vor allem im Norden und Nordwesten des Kreisgebietes. Hier leben sie meist in größeren Gruppen und bilden lebenslang zusammen haltende Paare.
 
Ihre Nahrung finden sie unter anderem in städtischen Grünanlagen mit ihren Rasenflächen, fliegen aber auch in die Umgebung der Siedlungsbereiche, um ihren Nahrungsbedarf in der offenen Feldflur zu decken. Viehweiden, insektenreiche Mähwiesen und abgeerntete Felder bieten ideale Nahrungsgebiete. Untersuchungen haben gezeigt, dass Dohlenkolonien umso größer sind, je mehr Grünland sie umgibt.
 
Als Allesfresser lassen sie sich Würmer, Käfer, Spinnen, Schnecken, Fallobst, Samen und Getreidekörner, Mäuse, Frösche und menschliche Abfälle schmecken. Zur Aufzucht der Jungvögel sind proteinreiche Insekten besonders wichtig.
 
Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz beschäftigte sich eingehend mit dem Sozialverhalten der Dohlen und fand deren hoch entwickelte Lernfähigkeit und Intelligenz heraus. Dadurch gewann die Art deutlich an Sympathie, galt sie doch zuvor lange Zeit als Pestvogel.