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Ein ungleiches Paar scheinen zunächst die Schöne und das Biest.
Kamen. (wol) Verzauberter Prinz geht immer – ob als Frosch oder als Biest. Bei der Musicalversion von der Schönen und dem Biest holte das Bochumer Theater Liberi ein altes Märchen aus der Mottenkiste und präsentierte es in der Konzertaula als zeitgemäßes Musical für die ganze Familie.
Märchenhafte Kostüme tragen die verwunschenen Hausdiener auf dem Schloss.
Die Grundgeschichte ist Jahrhunderte alt. Der Prinz muss Biest bleiben bis ihn echte Liebe befreit. Damit werden gleich auch noch ein paar gleicher Maßen verwunschene Hausangestellte erlöst. Die Schöne wiederum landet als Ausgleich für eine für sie gestohlene Rose auf dem Schloss und die Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf.
Das Theater Liberi hat sich darauf spezialisiert, solche märchenhaften Handlungen nicht zu entzaubern aber mit viel Schwung ganz neu zu inszenieren. In der Konzertaula ging das Konzept voll auf. Zeitgemäße Songs, aufwendige Kostüme und professionelle Musicaldarsteller begeisterten bei einem Nachmittag für ganze Familien. Das Biest ließ von Beginn an seinen wahren Kern erahnen und schreckte so auch die kleinen Gäste nicht. Das Happy End blieb immer in Reichweite, nur kurz musste das Biest verzweifeln, um dann um so mehr seine Erlösung feiern lassen zu können.
Eine alte Geschichte wurde tatsächlich ganz neu erzählt. Nebengeschichten wie die des Angebers Taureau sorgten für Lacher. Das Ensemble um die Schöne alias Tabea Steltenkamp wurde zu recht gefeiert. Auf ging so ein weiteres Mal auch die Idee der Kamener Kulturverwaltung, Familienunterhaltung ins Programm zu nehmen. Musik und Tanz nahmen die Kamener jeden Alters gefangen. Ihr Echo belohnte das Ensemble mit einem Medley als Zugabe.
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Konfliktreich geht es zu zwischen dem Geizigen und dem Diener, der mit der Kopfbedeckung zwischen diversen Funktionen wechselt.
Kamen. (wol) Eine mehrere hundert Jahre alte Geschichte von Molière um einen geizigen alten Sturkopf zu verknüpfen sowohl mit dem Herrn der Ringe als auch mit Elon Musk – das muss man erstmal schaffen. Kalle Pohl und die Braunschweiger Komödie am Altstadtmarkt bekamen das in der Konzertaula locker hin.
Die Geschichte selbst ist ziemlich aus der Zeit gefallen. Abenteuerliche Perücken und ein Kleidungsstil von einst signalisierten auf der Bühne die Herkunft des Stoffs aus dem 17. Jahrhundert. Väterliche Familiendiktatur mit vom Oberhaupt angeordneten Ehekonstellationen bestimmen die Verwicklungen der Erzählung. Die Knauserigkeit des Geizigen ist selbst in einer Zeit übertrieben, in der Geiz gelegentlich als geil galt.
Vater und Kinder streiten um sehr unterschiedliche Heiratspläne.
Kalle Pohl – vor Jahren neben Carell und Busse einer der Stars bei „Sieben Tage, sieben Köpfe“ - kann nicht nur Komik. Den knurrigen Alten nimmt man ihm ab. Und er durchbricht immer mal wieder mit kleinen Gagspitzen weit weg vom Original dessen Rahmen. Ohne solche Gags wäre die Story wohl auch zu trocken und realitätsfern rübergekommen. Zum Beispiel wird die Goldkiste des Geizigen plötzlich tituliert wie Gollums „Schatz“ aus dem Herrn der Ringe. Die Verwicklungen um diverse Heiratspläne nimmt die Inszenierung auf der Bühne am Ende selbst nicht mehr ernst: „Jetzt wird es lächerlich“, heißt es da plötzlich selbstkritisch.
Ein wenig Moral hatte schon Molière im Sinn. Der Geizige hat am Ende nur noch seinen Schatz. Die Menschen um ihn herum hat er längst verloren. Eine Anspielung stammt sicher nicht von Molière: Der Geizige kündigt beim Finale an, seine Goldtaler zu Milliarden weiter vermehren zu wollen um dann auch noch zum Mars zu fliegen. Spätestens da zitiert Pohl nicht mehr Molière sondern Musk.
Allein mit Geldkassette und mit Plänen im Stile Elon Musks endet das Ganze für den Geizigen alias Kalle Pohl.
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Caroline Lux übernahm vertretungsweise den Part neben Stefan Martin Müller und Frank Voigtmann und bewältigte das mit Textbuchhilfe gekonnt.
Kamen. (wol) Klug, bissig, provokant, manchmal auch ein wenig platt – vor allem aber mit viel Sprachakrobatik wurde die Berliner Distel in der Konzertaula ihrem Ruf gerecht. Und natürlich wurde es politisch und für eventuelle AfD-Wähler im Publikum auch durchaus ungemütlich.
Ein Smiley mit Zwinkerauge prägte das Bühnenbild.
Die Distel gehört zur bundesdeutschen Kabaretttradition und kam mit noch recht neuem Programm nach Kamen. Der Titel „Wer hat an der Welt gedreht?“ rief ja förmlich schon nach dem Blick auf globale Herrschsüchtige. Womöglich war aber das Programm auch kurzfristig schon wieder gemäß politischer Zwänge aktualisiert worden. Die Szene von Trump und Selensky im Weißen Haus nahm sich das Berliner Quintett vor und auch die nahende Kanzlerschaft von Friedrich Merz fand spöttelnde Erwähnung. „Was Sie da wieder alles zusammengewählt haben!“, hielt die Distel dem Publikum vor. Elon Musk schafft es auch ohne aktuelle Umtriebe mit seiner deutschen Produktionsstätte ins Programm.
Aber irgendwie kamen auch wir alle darin vor. Männliche Bereitschaft zum Gendern in der Sprache wurde als Strategie zur Vermeidung echter Gleichstellung aufs Korn genommen. Gibt es eigentlich tatsächlich die Vollpfostin? Und natürlich wurde es auch schon mal schlüpfrig. Sex im Alter war ein größeres Thema an diesem Abend und auch die Vorliebe erfolgreicher Herren für deutlich jüngere Damen. Das Familienmodell von Mann, Frau, Tochter hätte mancher da schlicht vereinfacht, so die Distel.
Das Kabaretttrio - hier gut behütet - plus zwei Instrumentalisten und Nebendarsteller unterhielten ihr Publikum glänzend.
Auch ansonsten hielten die Autoren Robert Schmiedl und Frank Voigtmann der Gesellschaft gern den Spiegel vor. Was darf man eigentlich alles nicht mehr sagen, wenn es nach modernen Sprachwächtern geht? Ist die Bezeichnung Zwerg noch zulässig und ist es rassistisch, wenn man der Schwarzfahrt bezichtigt wird? Das Programm spielte individuelle Talente des Quintetts klug aus, mit schnellen Wortskaskaden und gekonnten Tanzeinlagen. Gesungen wurde im klassischen Kabarettstil, auch mit prominenten Anleihen beim ja nur leicht verfremdeten Titel und natürlich dem Geld, das die Welt sich drehen lässt. Und natürlich bekam Karl Lauterbach sein Fett weg.
Schon eine Leistung der Akteure, diese Textvielfalt zu meistern. Der weibliche Part hatte kurzfristig ersetzt werden müssen. Also agierte Caroline Lux als spontane Vertretungslösung mit dem Textbuch in der Hand, machte das aber gekonnt und lies meist vergessen, dass manche Passage notgedrungen vorgelesen war. Ein turbulentes Finale honorierte das Konzertaula-Publikum engagiert und erklatschte sich auch noch eine Gesangszugabe.
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Kamen. Heute Abend (14.03.2025) erwartet die Besucher der Konzertaula ein satirisches Highlight: Die renommierte Berliner Kabaretttruppe „Distel“ präsentiert ihr Programm „Wer hat an der Welt gedreht“ – ein bissiger Abend voller Humor und treffsicherer Gesellschaftskritik.
Mit scharfem Witz und pointierten Beobachtungen nehmen die Künstler aktuelle politische Themen aufs Korn. „Wir haben immer gedacht, nur die Marktwirtschaft kann uns retten. Heute wissen wir, dass wir in keinem Rettungsboot gondeln, sondern auf der Titanic“, kündigt das Ensemble an.
Kurzentschlossene können noch Karten an der Abendkasse erwerben (ab eine Stunde vor Beginn). Die Preise liegen je nach Sitzkategorie bei 19 €, 21 € oder 25 €.
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Sascha Thamm, der mehrfach ausgezeichnete Lese-Comedian, sorgt mit seinen „Gesammelten Abrissbirnen“ für ein humorvolles Feuerwerk aus scharfsinnigen Pointen und unerwarteten Wendungen. Sein Humor bewegt sich zwischen eloquenter Sprache und wildem Chaos – ein wahrer Meister der Comedy, der die Sprache in all ihren Facetten nutzt. (Foto: Oli Haas)
Kamen. Am 14. März 2025 geht es wieder rund im FZ Lüner Höhe: Moderator Mario Siegesmund und seine Gäste sorgen ab 20 Uhr für einen unterhaltsamen Abend mit Stand-up und Musik. Mit dabei sind Sascha Thamm, Bätz und Pierre Schäfer, bekannt aus Formaten wie Quatsch Comedy Club und Nightwash. Es erwartet das Publikum ein Mix aus scharfzüngigem Humor, eigenen Songs und spitzbübischen Anekdoten.
Eintritt: 12 Euro (Vorverkauf), 14 Euro (AK). Tickets unter
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