Lachgarantie in der Konzertaula: Starbesetzte Komödien sorgen für beste Unterhaltung

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kulturkalender24 2Kamen. Alarm, Alarm heißt es am 12. Oktober um 20:00 Uhr in der Konzertaula Kamen. Der notorische Unruhestifter Hausmeister Krause (Tom Gerhardt in seiner Paraderolle) ist wieder da und unterhält äußerst amüsant mit seiner bildungsfernen Familie und dem unvermeidlichen Dackel-Club. Die sehr große Kartennachfrage bezeugt das nach wie vor große Interesse an dem sympathischen Spießer und seiner Kult-Familie aus dem TV.

Am 9. November um 20:00 Uhr weiß nicht nur Bernhard Bettermann in der Komödie "Schuhe, Taschen, Männer" nicht mehr, wer hier wen liebt und seit wann und wie lange und warum. Und so ergibt sich eine erstklassig gespielte Beziehungskomödie mit zahlreichen Klischees. Auch Bernhard Bettermann ("In aller Freundschaft") konnte schon direkt nach Vorverkaufsstart wie bei seinen Auftritten zuvor in der Konzertaula zahlreiche Fans aktivieren, so dass auch im November mit einer gut besuchten Konzertaula zu rechnen ist.

Achtsam Morden ist dann das Motto einer weiteren Komödie mit TV bekannter Besetzung. Erst im nächsten Jahr (Weihnachtsgeschenk?), am 24.01., spielt Martin Lindow in dieser Krimikomödie nach dem Bestsellerroman von Karsten Dusse. Der Roman wurde 2020 zur Nummer eins der Bestsellerlisten und hielt sich 144 Wochen. Das Theaterstück unter der Regie von Pascal Breuer spielt ebenso wie der Roman souverän und vergnüglich mit dem Krimi-Genre und beherrscht die Klaviatur des schwarzen Humor.

Eintrittskarten zu Preisen von 16 € bis 21 € sind telefonisch unter 02307-1483512 und 3514, per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, im Internet unter https://kamen.comtec-web.de oder, falls noch verfügbar, an der Abendkasse eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn erhältlich.

Doris Kunstmann und Ron Williams begeisterten in der Konzertaula

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Doris Kunstmann grantelte in der Konzertaula als „Miss Daisy“.   Doris Kunstmann grantelte in der Konzertaula als „Miss Daisy“.

Miss Daisy und ihr Chauffeur kommen in schwierigen Zeiten zusammen.   Miss Daisy und ihr Chauffeur kommen in schwierigen Zeiten zusammen. Kamen. (wol) Miss Daisy und ihr Chauffeur kommen in schwierigen Zeiten in den USA zusammen, geprägt von Rassismus und vom Kampf Martin Luther Kings für Gleichberechtigung. Trotzdem kam das Theaterstück in der Konzertaula rund um dieses Duo eher mit leisen Tönen daher und ohne plakative Auseinandersetzung. Eine grandiose Besetzung mit Doris Kunstmann und Ron Williams lies daraus einen packenden Theaterabend werden.

Doris Kunstmann strahlt große Theatererfahrung aus und den Hintergrund einer langen Liste von Filmrollen unter anderem in den Simmelverfilmungen früherer Jahre. Ron Williams schauspielerisches und zudem musikalisches Wirken ist nicht weniger umfangreich – und seine persönliche Biografie lässt seine Bühnendarstellung umso glaubwürdig wirken. Er hat als Schwarzer im amerikanischen Süden in Georgia die Zeiten erlebt, die beide auf der Bühne aufleben lassen. Seine Stimme überzeugt auch jenseits der 80 noch uneingeschränkt und so singt sich der Chauffeur durch das Stück bis hin zu einer grandiosen Zugabe am Ende mit „Georgia on my mind“.

Zunächst aber grantelt Doris Kunstmann als Miss Daisy gekonnt herum. Die Dame in fortgeschrittenem Alter hat zwar ihr Auto zerlegt, den farbigen Chauffeur, den ihr der Sohn nun aufzwingt, lehnt sie komplett ab. Vorurteile und Misstrauen führen zu obskuren Situationen. Trotzdem nähert sich das ungleiche Duo ganz allmählich an, bis er für sie zum engen Freund wird. Gerade diesen allmählichen Wandel stellt das Schauspielerpaar einfühlsam dar. Der dritte Akteur auf der Bühne, Benjamin Kernen als Sohn, spielt zwar souverän, das Stück aber weist ihm nur eine Nebenrolle zu.

Der historische Rahmen der Handlung vor allem in den 50er und 60er Jahren ist in die Jahre gekommen. Die Problematik dagegen nicht. Und wenn Miss Daisy am Ende in die Demenz abgleitet, scheint die Geschichte in der Gegenwart anzukommen. Das Konzertaulapublikum geizte nicht mit Szenenapplaus und feierte am Ende stehend Doris Kunstmann und Ron Williams.

Nach anfänglicher Ablehnung chauffiert Ron Williams Doris Kunstmann durchs Bühnenleben.   Nach anfänglicher Ablehnung chauffiert Ron Williams Doris Kunstmann durchs Bühnenleben.

Miss Daisy & ihr Chauffeur: Ein Theaterstück über Rassismus und Freundschaft in der Konzertaula Kamen

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Foto: Dietrich DettmannFoto: Dietrich Dettmann

Kamen. Georgia, 1948: Miss Daisy, gespielt durch Doris Kunstmann, ist eine 72-jährige pensionierte Schullehrerin. Nachdem sie eines Tages mit ihrem Auto einen Unfall verursacht hat, kauft Sohn Boolie ihr einen neuen Wagen und engagiert vorsichtshalber den Schwarzen Hoke Colburn als Chauffeur. Hoke, gespielt durch Ron Williams, mit seinen 60 Jahren selbst nicht mehr der Jüngste, ist ein ruhiger, lebenskluger Mann und somit der ideale Gegenpart zur egozentrischen Miss Daisy, die sich hartnäckig weigert, seine Dienste in Anspruch zu nehmen. Mit Ausdauer und unbeeindruckt von mancher unfreundlichen Bemerkung der alten Dame schafft es Hoke schließlich, dass Miss Daisy in den Wagen einsteigt, und allmählich entsteht während der gemeinsamen Ausfahrten zwischen dem ungleichen Paar eine respektvolle Sympathie.

Eintrittskarten zu der Aufführung am jetzigen Samstag um 20.00 Uhr sind im Internet unter https://kamen.comtec-web.de oder eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Theaterkasse der Konzertaula, Hammer Straße 19, 59174 Kamen erhältlich.

"Die Tanzstunde" in der Konzertaula – Nur noch wenige Karten erhältlich

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Ingo Naujoks - Foto: Nadine WolfIngo Naujoks - Foto: Nadine WolfKamen. Am kommenden Samstag (16.03.2024) um 20:00 Uhr wird Ingo Naujoks in der Konzertaula eine ganz besondere Tanzstunde erhalten. Unter dem Namen Ever Montgomery wird Naujoks als Professor für Geowissenschaften dringend lernen müssen, wie man tanzt – jedoch stellt ihn sein Abscheu vor jeglichem Körperkontakt vor eine besondere Herausforderung. Denn Naujoks' Figur leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer speziellen Form des Autismus.

Die Handlung nimmt ihren Lauf, als seine Nachbarin Senga Quinn, gespielt von Nadine Schori, ihre Unterstützung anbietet. Was folgt, ist eine fesselnde Komödie, die bis zur letzten Sekunde amüsiert und berührt. Es ist die Geschichte zweier einsamer Seelen, die sich unerwartet näherkommen.

Aufgrund von Produktionsbedingungen mussten Oliver Mommsen und Tanja Wedhorn leider absagen. Doch mit Ingo Naujoks und Nadine Schori konnte eine hervorragende Nachbesetzung gefunden werden.

Karten für diese Veranstaltung sind zwar noch erhältlich, jedoch nur noch in der Preisgruppe 3. Sie können im Kulturbüro der Stadt Kamen im Rathaus erworben werden oder telefonisch reserviert werden unter 023071483512 oder 3514. Ebenso sind sie im Ticket-Shop der Stadt Kamen online verfügbar unter www.kamen.de/leben-und-mehr/kultur. Für Kurzentschlossene besteht zudem die Möglichkeit, Eintrittskarten an der Theaterkasse am Veranstaltungstag ab einer Stunde vor Beginn der Vorstellung zu erwerben, sofern die Veranstaltung nicht ausverkauft ist.

Theater um Familie als Rettungsort und Herausforderung

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Erwartungen und Enttäuschungen lösen Konflikte aus in der sechsköpfigen „Familie Price“.Erwartungen und Enttäuschungen lösen Konflikte aus in der sechsköpfigen „Familie Price“.

Kamen. (wol) „Wir sind im Arsch, wie die meisten Familien“ – gelegentlich geht es auf der Bühne bei „Dinge die ich sicher weiß“ drastisch und direkt zu.  Das Theaterspiel um Familie, Rollen und Lebenserwartungen aber erzählte in der Konzertaula in großartiger Besetzung keineswegs nur von Scheitern. Dabei hatte gerade diese Familie einiges auszuhalten.

Maria Hartmann und Nina Petri in der Konzertaula. Die Tochter (Nina Petri) spricht den Brief, den die Mutter, liest.   Maria Hartmann und Nina Petri in der Konzertaula. Die Tochter (Nina Petri) spricht den Brief, den die Mutter, liest. Mit Maria Hartmann, Nina Petri und Christoph Tomanek waren drei der sechs Figuren mit sehr bekannten TV-Gesichtern mit allerdings noch mehr Theatererfahrung besetzt, aber auch die drei weiteren Mitglieder der Familie Price fielen dagegen nicht ab. Gemeinsam gestalteten sie eine Familiendynamik mit einer drastischen Fülle an Herausforderungen.

Der eine Sohn ist nicht nur wie schon erwartet homosexuell, sondern plant gleich die Geschlechtsumwandlung. Die eine Tochter verlässt Mann und Kinder wegen eines verheirateten Geliebten. Die andere kehrt von langer Reise mit ein speziellen Erfahrung heim, um gleich wieder in die Welt hinaus zu wollen. Und der andere Sohn hat mal eben recht viel Geld veruntreut. Dass es auch bei den Eltern kriselt und sie womöglich nur der Kinder wegen bei ihrem Rosen züchtenden Mann geblieben ist, überrascht da nicht. Strategien variieren deutlich. Er: „Scheiß auf die Kinder!“ Sie: „Scheiß auf den Garten“.

All das bietet starken Schauspielern mit großartigen Texten Gelegenheit, das familiäre Gewirr aus Erwartungen und Ausbruchsversuchen, Zusammenhalt und Konfliktpotenzial in gekonntem Wortspiel und bei leisen Tönen bis hin zu körperlichen Attacken auszuspielen. Es war mal nicht witzige Unterhaltung, sondern große Lebensthemen, die diesmal in der Konzertaula auf dem Plan standen. Vielleicht deshalb war das Haus zwar nicht ausverkauft, das Publikum aber feierte am Ende das Ensemble des Ernst-Deutsch-Theaters Hamburg begeistert mit stehenden Ovationen.

Dazu trug sicher auch eine Inszenierung bei, die mit einem Bühnenbild auskam, auch weil die Akteure dazwischen wortreich um so mehr zu bieten hatten. Besonders audrucksstark wirkten Monologe, bei denen gern andere Ensemble- und Familienmitglieder scheinbare Staffage im Hintergrund gaben. Doch auch turbulentes Miteinander im Verbund, mit einer leidenschaftlich agierenden Mutter, die auch gern mal als Furie auftrat und dem dann doch nicht immer in sich ruhenden Vater erforderte die Geschichte.

Zwischen Leid, Verzweiflung und Enttäuschung, weil die Kinder irgendwie nicht einfach nur bessere Versionen ihrer Eltern werden wollten, gab es durchaus Mut machende Ansätze. Immerhin hat Familie Price all das irgendwie überstanden. Autor Andrew Bovell hat das Stück im Kollektiv mit anderen entwickelt. Er sagt: „Diese Kraft der familiären Liebe, sie ist wunderbar und überwältigend …“  

Viel auszuhalten gilt es für die Eltern in „Dinge dich ich sicher weiß“. Manchmal eskaliert das.Viel auszuhalten gilt es für die Eltern in „Dinge dich ich sicher weiß“. Manchmal eskaliert das.