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Enten geben auf der Seseke Gas für den guten Zweck

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

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Kamen. „Ich bin ja so aufgeregt“, sagt ein Junge und streichelt seine quietschgelbe Ente. „Ich hoffe sehr, dass ich gewinne“, ergänzt er und blickt stirnrunzelnd auf das Wasser der Seseke. „Aber Du willst ja bestimmt auch gewinnen“, wirft er einen kritischen Seitenblick auf seinen Freund. Dessen Ente trägt eine Zorro-Maske und scheint wild entschlossen. „Vielleicht gewinnen wir ja beide“, biegt er das Gespräch gerade noch in die richtige Richtung. Die beiden gehen Arm in Arm mit ihren Enten davon zur Holzbrücke. Dort startet das Vorrennen des 6. Kamener Entenrennens.

ente2917kbBürgermeister Hermann Hupe gibt den Startschuss für das Hauptrennen. Foto: Katja Burgemeister für KamenWeb.deDie Seseke ist diesmal besser gelaunt als noch im Vorjahr. Der Regen hat in der Nacht mehr Wasser und damit eine ganz passable Strömung gebracht. Wenig zu tun für den Entenbändiger. Schon zum vierten Mal steigt der in den eigens angeschafften Wattanzug mit Thermo-Funktion. Bis zum Bauch kann er damit in das seichte Wasser der Seseke steigen und jene Enten wieder mit leichten Schubsern mit seinem Stock in Fahrt bringen, die sich in Ästen und Wurzelwerk verfangen haben. Es sind aber nur wenige Plastiktiere, die schnurstracks in der Uferböschung landen. Die meisten zieht es zügig zur nur wenige Meter entfernten Maibrücke, hinter der das Ziel wartet.

Die Zuschauer müssen sich direkt sputen, um noch vor den Enten vom Start zum Ziel zu gelangen. Dort stehen zwei weitere Männer vom Rotary Club Kamen bereits im Wasser, um die ersten Enten aus der Zielsperre zu fischen. Pias Handy glüht inzwischen bereits. Die Fünfjährige fotografiert jede einzelne Ente, die auf dem großen Tisch platziert ist. Eine ist ein glitzerndes Kleid gehüllt und trägt eine Krone vor der Kulisse eines gewaltigen Schlosses. Auf einem eigenen Podest rotiert auf dem Kopf einer Ente der Rotor eines Hubschraubers. Es handelt sich um eine ganz individuelle Interpretation der „rettenden Engel“ vom Kamener Kreuz. Eine Ente im Bärenfell, eine Hippie-Ente direkt neben einer Piraten-Variante: Die Kreativität der Kinder hat beim Wettbewerb um die schönste Ente ganz neue Dimensionen erreicht. „Das ist meine“, zeigt Pia stolz auf ein Exemplar, das vor Blüten nur so strotzt. Jede einzelne Miniatur-Blume hat Pia mit ihrer Mutter selbst gebastelt. Eine Woche lang.

Die versprochene Sonne lässt sich immer noch nicht blicken. Dafür schmecken die Pommes und Würstchen umso besser und auch die Erbsensuppe kommt bei frischem Herbstwetter gerade recht. Auf dem Platz an der Maibrücke biegen sich die Tische vor Kuchen, die von den Eltern der Kindergarten- und Schulkinder unablässig herangeschleppt werden. Auf Stellwänden gibt es Informationen über die Kitas und Schulen, für die der Erlös des Entenrennens bestimmt ist. Und die letzten Enten wollen natürlich auch noch einen Abnehmer finden, um ihrer Natur gemäß die Reise auf dem Wasser anzutreten.

Die echten Enten auf der Seseke beobachten argwöhnisch, wie sich immer mehr Menschen an den Ufern sammeln. Die meisten treten vorsichtshalber die Flucht an. Ihre gelben käuflichen Vettern haben inzwischen Nummern, die dicht an die 10.000 heranreichen. Der Bürgermeister steht bereit, um zusammen mit dem Präsidenten der Rotarier knöchelhoch im Ufergebüsch an der langen Leine zu ziehen. Gerade mal ein paar Zehntel-Sekunden dauert es und ein Meer aus gelben, roten, knallbunten Plastikenten ergießt sich aus dem gewaltigen Beutel im grün-braunen Sesekewasser. Und wieder sind die kleinen Schwimmer schneller als die Fußgänger, auch wenn der Weg von der Brücke an der Berliner/Henri-David-Straße bis ins Ziel diesmal deutlich weiter ist.

Was die meisten so bewusst gar nicht mitbekommen haben: Im Hintergrund gibt es unglaublich viel zu organisieren. Da müssen nicht nur bereits zu Beginn des Jahres Anträge gestellt werden, damit der Zugang für einzelne Personen zum Ufer genehmigt wird. Auch Terrormaßnahmen gilt es zu beachten. So wurden Transporter an kritischen Stellen quergestellt, um Anschläge zu verhindern. Denn auch wenn es diesmal nicht so viele Besucher wie in den vergangenen Jahren waren, die sich an den Zäunen der Seseke drängten: Das Entenrennen ist und bleibt eine der größten Veranstaltungen in Kamen.

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