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Verbraucherzentrale und Umweltberatung ziehen zu Geburtstagen Bilanz: 428.000 Beratungen in 40 Jahren

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Vz40jahreagElvira Roth, Leiterin der Kamener Verbraucherzentrale, Bürgermeisterin Elke Kappen, Umweltberaterin Jutta Eickelpasch und Beraterin Karin Baumann freuen sich auf ihre Aktionswoche zu den runden Geburtstagen und hoffen auf viele Besucher. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

 



von Alex Grün

KamenZwei immer wichtiger werdende Einrichtungen in Kamen feiern ihre parallelen runden Geburtstage im November mit einer Aktionswoche: Die Verbraucherzentrale, die in diesem Jahr 40 Jahre alt wird, und die Umweltberatung, die immerhin ihren Dreißigsten begeht - da logischerweise kein gemeinsamer Siebzigster sinnvoll schien.Die langjährigen Mitarbeiterinnen, Leiterin Elvira Roth undUmweltberaterin Jutta Eickelpasch sowie Karin Baumann, die als halbe Kraft tatkräftige Unterstützung bei der allgemeinen Verbraucherberatung leistet, zogen aus diesem Anlass gemeinsam mit Bürgermeisterin Elke Kappen ein "Geburtstagsfazit" aus 40 Jahren Beratungsarbeit.

Der Wert der Verbraucherzentrale steige kongruent zu den Anforderungen der Zeit, so die Bürgermeisterin. Sie habe als verbraucherorientierte und interessenunabhängige Beratung einen hohen Vertrauensvorschuss seitens der Bevölkerung, dem sie stets gerecht werde, so Kappen. Rund 428.000 Ratsuchende wendeten sich seit 1979 an die Einrichtung, die als Bürgerinitiative aus den Reihen von VHS-Kursbesuchern ihren Anfang nahm - eine Tatsache, so Kappen, die dietraditionell starke Verankerung in der Bürgerschaft verdeutliche. Als Ortsarbeitsgruppe der Verbraucher e.V. hatte man 1977 die erste ehrenamtliche Anlaufstelle im ehemaligen Rathaus eingerichtet. Nach dem Anschluss an die NRW-Zentrale folgte zwei Jahre später die Eröffnung der Verbraucherzentrale und weitere zehn Jahre später die Einrichtung der Umweltberatung. Nicht zuletzt aufgrund seiner guten Erreichbarkeit setzte sich Kamen damals als Standpunkt durch, obwohl die Errichtung der einzelnenZentralen erst ab einer Einwohnerzahl von 50.000 vorgesehen war. Weitläufig waren die Problemfelder schon in den späten Siebzigern, obwohl mit aktuellen Verhältnissen natürlich nicht vergleichbar. Es gibt sowohl Beispiele für völligen Wandel als auch für Probleme, an denen sich bis heute so ziemlich nichts geändert hatIn den Siebzigern begann es mit aktuellen Infos aus Quellen der Stiftung Warentest über Haushaltswaren und Dienstleistungen. Veröffentlicht wurde damals auch ein regelmäßiger Einzelhandelsmarktbericht. "Der Anteil der Ausgaben für Lebensmittel lag zu dieser Zeit ungleich höher", erinnert Elvira Roth, daher lag dies nahe. Die Achtziger waren das Jahrzehnt des Aufkommens von Umweltproblemen (Stichworte Saurer Regen oder Tschernobyl) und Nahrungsmittelskandalen (Dioxin etc.) - mit der Einführung der Umweltberatung wurde dieser Entwicklung 1989 Rechnung getragen. "Jute statt Plastik" war damals schon angesagt, mit Werbung etwa für Mehrwegflaschen, Butterbrotdosen und natürlich Infos zur korrekten Mülltrennung wurde den Abfallbergen damals schon zu Leibe gerückt. Die Vernetzung mit den Schulen ist dabei seit langem ein wichtiger Aspekt, denn: "Die Verbraucher wachsen ja schließlich nach", erklärt Jutta Eickelpasch. Deshalb seien präventive Konzepte für den Nachwuchs stets ein wichtiger Aspekt der Umweltberatung gewesenDie Achtziger waren aber auch das Jahrzehnt der sittenwidrigen Kredite mit Zinssätzen von bis zu 28 Prozent -Zeit für eine Neuerung: Die Verbraucherzentrale NRW bekommt vom BGH die Befugnis, Rechtsberatungen durchzuführen. So konnte künftig auch auf rechtlicher Grundlage Verschuldungen vorgebeugt und gegen Wucherzinsen und Haustürgeschäfte vorgegangen werdenUnd so wurde die Verbraucherzentrale sozusagen zum "Motor für einen stärkeren Verbraucherschutz in der konkreten Rechtsprechung", sagt Bürgermeisterin Kappen. Dies war unter anderem auch in den Neunzigern hilfreich, als die Reiselust stieg und viele Beschwerden über damals weit verbreitete Sharing-Verträge die Zentrale erreichten. Mit den Auswirkungen der jetzt aktuellen Thomas-Cook-Pleite seien die damaligen Verhältnisse aber nicht vergleichbar gewesen, das sei eine ganz andere Dimension, so Roth. Die Versicherungen seien mit einem solchen Global Player überfordert, sagt sie -die Verbraucherzentrale habe mit Muster-Klagebriefen auf der Homepage reagiert. Dubiose Gewinnmitteilungen, Schlüsseldienste, Drückerkolonnen sorgten seinerzeit für viele Beschwerden, diese, sagt Roth, gebe es in dieser Form gar nicht mehr. Die "Nuller-Jahre" waren gerade zu Beginn ein Jahrzehnt großer Verunsicherung: Die BSE-Krise machte nicht nur Kunden, sondern vor allem den Metzgern zu schaffen. Die Liberalisierung der Märkte für Strom, Gas und Telefon sorgt mit überteuerten Sonderrufnummern und faulen Flatrate-Tarifen für noch mehr Verunsicherung und als dann noch 2008 die Bankenkrise kam, hätten viele obendrein auch noch das Vertrauen in ihre Banken verloren, so Roth - mit entsprechenden Konsequenzen für das Arbeitsaufkommen der Rechtsberatung. Die Flüchtlingskrise 2015 und die daraus resultierenden Herausforderungen vor allem sprachlicher Art tragen jetzt ihren weiteren Teil dazu bei. Mit der zusätzlichen Halbkraft Karin Baumann kam im Januar tatkräftige Entlastung. 

Aber die Frage bleibt, wie man den Ansprüchen derVerbraucherberatung angesichts der steigenden Anforderungenund der wachsenden Zahl an Ratsuchendenweiterhin gerecht werden soll. Dabei hilft unter anderem die enge Vernetzung mit den anderen 59 landesweiten BeratungsstellenUnd auf aktuelle Trends reagiert manmit der Konsultierung von Experten aus der Düsseldorfer Zentrale, von denen für jeden Problembereich einer zur Verfügung steht. Fest steht: "Verbraucherberatung ist spannend, bleibt spannend - und wird spannend bleiben", ist Elvira Roth überzeugt. Mit besonderen Angeboten feiert die Kamener Verbraucherzentrale an ihrem Standort in der Kirchstraße 7 vom Montag, 4. November, bis zum Freitag, 8. November, die beiden "Runden": Am Montage gibt es von 9 bis 13.30 Uhr eine kostenlose Rechtsberatung, am Dienstag findet in der Stadtbücherei ein Vortrag zum Thema "Richtige Hausversicherung" statt, am Mittwoch gibt es von 9 bis 13 Uhr eine zusätzliche Sprechstunde, am Donnerstag gibt es unter dem Motto "Fairsuch's mal!" Fairtrade-Produkte zum Probieren und am Freitag kann man von 9 bis 13.30 Uhr eine Energierechtsberatung in Anspruch nehmen und seine Stromrechnung überprüfen lassen - beides kostenfrei.