Kinderkarnevalsumzug: Jecke Zeiten in der Innenstadt

Am Samstag vor Rosenmontag führt der Kinderkarnevalsumzug traditionell durch die Kamener Innenstadt. Auch die 2020er Auflage lockte viele Besucher an. Fotos: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer | Fotostrecke >>>

Kamen. „Gebt den Kindern das Kommando“ hat Herbert Grönemeyer schon 1985 in einem seiner Lieder gefordert. Am Samstag ist die Aufforderung beim Kinderkarnevalsumzug wieder einmal umgesetzt worden. Rund 600 verkleidete Kinder im Grundschul- und Kindergartenalter und deren erwachsene Begleiter gestalteten die Veranstaltung mit kreativ-farbenfrohen Verkleidungen und verteilten dazu reichlich Süßes.

„Das ist der tollste Karnevalsumzug den ich kenne, weil einfach so viele Kinder unterwegs sind und die selbstgemachten Kostüme einfach genial sind“, erklärte Bürgermeisterin Elke Kappen nach dem fröhlichen, gut einstündigen Rundgang durch die Innenstadt. Kappen hatte den Umzug zusammen mit dem stellvertretenden Bürgermeister Manfred Wiedemann und der 1. Karnevalsgesellschaft Kamen angeführt. Der Unnaer Helmut Scherer, bekannt für seinen kleinsten Karnevalsumzug der Welt und sonst immer in Kamen in der ersten Reihe dabei, musste aus gesundheitlichen Gründen absagen.Gute Laune hatten auch die erwachsenen Begleiter des 14. Kinderumzuges.

Eine Projektwoche lang hatten die Kinder der Diesterwegschule in ihren Klassen an unterschiedlichen Kostümen gebastelt - mit einem Ergebnis, das sich sehen lassen konnte. Hexen und Zauberer waren ebenso unterwegs wie Fabelwesen, Astronauten oder Heißluftballons. Doch auch die Kindergärten, von denen nicht so viele wie in den Vorjahren dabei waren, hatten mit Erzieherinnen und Eltern sehenswerte Kleidungsstücke kreiert. Das Motto lautete „Verschieden und ganz einzigartig. Kurz gesagt: Einfach großartig!“

Mitorganisator Sven Dammermann hatte unterwegs zwischen 500 und 700 Zuschauer gezählt. „Das war ungefähr wie im vergangenen Jahr.“ 60 Ordner sorgten zusammen mit einigen Bezirksbeamten der Polizei für einen reibungslosen Ablauf des 14. Umzuges. Mit dem Ablauf war der Vater zufrieden: „Wir haben in Bereichen, in denen es immer etwas enger wird - wie bei der Wolter-Platane - mehr Ordner eingesetzt, sodass der Zug da nicht ins Stocken gerät, was gut gelungen ist.“ Lob für die Durchführung gab es nicht nur von der Polizei. „Es ist toll, dass so viele Menschen geholfen haben, indem sie sich hinstellen und für Sicherheit sorgen, während die Kinder ihren Spaß haben“, sagte Elke Kappen.

Schulleiterin Petra Wüster zeigte sich glücklich darüber, dass es wie eigentlich immer trocken geblieben war. „Aber ich hatte den Eindruck, dass weniger Zuschauer als sonst den Umzug verfolgt haben. Es war an den neuralgischen Punkten zwar ziemlich voll, ansonsten aber etwas mager“, schilderte die Schulleiterin ihren ersten Eindruck von der Strecke. Dabei hätte sich das Erscheinen durchaus gelohnt, denn allein die 315 Grundschüler verteilten unterwegs 400 Kilogramm an süßen Wurfwaren.

Das Finale auf dem Schulhof lockte nach dem Umzug noch einmal viele Besucher an, die sich mit Würstchen, Berlinern und Getränken stärkten, sodass die Mitglieder und Helfer des Fördervereins alle Hände voll zu tun hatten. Fotostrecke >>>

Ritter durften beim 14. Umzug der Diesterwegschule natürlich nicht fehlen.