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Bericht zur Corona-Pandemie: Landrat lobt und mahnt zugleich

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

makiolla kreistag coronaFand in seinem Corona-Sachstandsbericht im Kreistag lobende und gleichzeitig mahnende Worte: Landrat Michael Makiolla. Foto: Archivvon Alex Grün

Kreis Unna. In einem Sachstandsbericht zur Corona-Pandemie vor dem Kreistag lobte und ermahnte Landrat Michael Makiolla die Einwohner des Kreises Unna gleichermaßen.

"Die Corona-Pandemie ist weder in Deutschland noch bei uns im Kreis Unna vorbei!", warnte Makiolla eingangs seines Berichts. Das zeigten nicht nur die Vorfälle im Kreis Gütersloh, sondern auch - wenn auch in deutlich geringerem Maße - das Infektionsgeschehen in unserer Region. Die Zahl der Infektionen im Kreisgebiet stiegen leider wieder, das Virus sei da und bedrohe nach wie vor die Gesundheit und das Leben der Menschen im Kreis Unna. Daher appellierte der Landrat an die Einwohner aller Kreiskommunen, weiterhin die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, große Menschenansammlungen zu vermeiden, insbesondere in Bussen und Bahnen konsequent Masken zu tragen und, wenn möglich, die Corona-Warn-App zu installieren.

Der erste laborbestätigte Corona-Fall im Kreis wurde am 1. März verzeichnet. Aktuell sind kreisweit 60 Personen infiziert. Im Kreis Unna wohnen 33 Tönnies-Beschäftigte, von denen 29 mitsamt Angehörigen unter Quarantäne stehen. Seit dem ersten März sind insgsamt 737 Menschen im Kreis Unna, darunter auch insgesamt drei Mitarbeiter der Kreisverwaltung und -polizei positiv getestet worden, von denen 38 verstarben. Bis zum 5. Juni wurden insgesamt 2.639 häusliche Quarantänen angeordnet, lediglich zwei Verstöße habe es dabei gegeben. "Hätten sich die Menschen in den vergangenen Wochen nicht so diszipliniert an die vorgeschriebenen Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln gehalten, dann läge die Anzahl der schwer Erkrankten und der Todesfälle mit Sicherheit deutlich höher", würdigte Makiolla die Disziplin der Kreisbewohner und sprach ihnen Dank und Anerkennung aus. "Wir alle haben gemeinsam Schlimmeres verhindert!", so sein Fazit. Die Corona-Chronik des Kreises geht weiter mit der Einrichtung zentraler Abstrichstellen in Schwerte, Lünen und Unna, nachdem niedergelassene Ärzte Tests verweigert hatten. Bis zum 9. April wurden dort 1850 Corona-Tests durchgeführt, bis die Praxen wieder für Symptompatienten öffneten. Kritik übte Maktiolla an dieser Stelle an der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, die eigentlich für die Finanzierung der Tests zuständig gewesen wäre. Die Zusammenarbeit der Kreisverwaltung mit den Krankenhäusern im Kreisgebiet sei indessen "hervorragend" gewesen, betonte Makiolla und bedankte sich bei den Krankenhausleitungen für die Gewährleistung von genügend Intensivbetten und Beatmungsplätzen "zu jedem Zeitpunkt".

Zwei infektionelle Hochphasen gab es seit März auf Kreisgebiet. Ab Mitte März stiegen die Neuinfektionen im Zusammenhang mit Urlaubsreisen nach Österreich und Italien. Der Monat April war neben den Neuinfektionen im häuslichen Umfeld von mehreren größeren Ausbrüchen in stationären Pflegeeinrichtungen in Fröndenberg und Werne geprägt, mit der Folge, dass sich die aufsummierten Infektionsfälle verdoppeln. Bei fast 130 Bewohner von Pflegeeinrichtungen wurde laborbedingt eine Infektion mit dem Corona-Virus festgestellt, 24 von ihnen starben. Darüber hinaus infizierten sich fast 50 Mitarbeiter der betroffenen Einrichtungen, von denen zwei verstarben.

Am 18. März wurden die Dienststellen des Kreises für den allgemeinen Publikumsverekehr weitgehend geschlossen, von Mitte März bis Mitte Mai war ein großer Teil der rund 130 Mitarbeiter des Fachbereichs Gesundheit und Verbraucherschutz unmittelbar in die Bekämpfung der Pandemie eingebunden gewesen, ein Großteil davon außerhalb der Regelarbeitszeiten. Bis heute habe die Bekämpfung der Corona-Pandemie, die gleichzeitig zum primären Ziel der Arbeit aller Organisationen der Kreisverwaltung erklärt wurde, erhebliche Auswirkungen auf deren Arbeit, so Makiolla. Die Atempause nutzt die Kreisverwaltung jetzt für die Qualifizierung von rund 50 zusätzlichen Mitarbeitern aus anderen Organisationseinheiten, um für eine mögliche nächste Infektionswelle gerüstet zu sein. Bekanntlich war der Mangel an Schutzausrüstungen in den ersten Wochen der Corona-Krise nicht nur im Kreis Unna ein großes Problem. Der Kreis habe Lieferungen des Landes NRW in Empfang genommen, aber auch selbst Schutzausrüstungen beschafft, die teils zum Selbstkostenpreis an Pflegeeinrichtungen, Kitas, Schulen oder Krankenhäuser abgegeben worden seien.

Der bürokratische Aufwand sei nach wie vor enorm: Bis heute habe die Landesregierung 14 Corona-Schutzverordnungen, neun Corona-Betreuungsverordnungen und sechs Corona-Einreiseverordnungen erlassen, obendrein habe es 84 ministerielle Erlasse aus den unterschiedlichen Regierungsressorts gegeben.

Und schließlich hätten die nachgeordneten Behörden der Landesregierung insgesamt 87 Verfügungen erlassen, die sich insbesondere an die Kreispolizeibehörde gerichtet hätten. Makiolla wies in seinem Bericht auch auf die schnelle Reaktion der Verkehrsbetriebe (VKU) hin, die mit Sicherheitsmaßnahmen und Fahrplananpassungen sehr früh reagiert hätten. Auch der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises dankte er für die Beratung zumeist kleiner Unternehmen bei der Inanspruchnahme der Soforthilfen. "Sie alle haben in dieser schwierigen Situation einen guten Job gemacht!", sagte Makiolla abschließend - dem stimmten auch die Mitglieder des Kreistags geschlossen zu.