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Kamener Gastronomen trotz Verständnis "maßlos enttäuscht, traurig und leer"

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Biergarten1020AGDas kommende Wochenende wird für viele voraussichtlich die letzte Ausgeh-Möglichkeit für mindestens einen Monat sein. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

KamenSie haben sich mächtig ins Zeug gelegt, haben Hygienekonzepte erstellt, Maßnahmen getroffen und sind teilweise finanziell in die Bresche gesprungen, um ihre Betriebe aufrecht zu erhalten. Geholfen hat es sicher einiges, ihnen selbst allerdings weniger: Ab Montag müssen auch die Kamener Gastronomen wieder dichtmachen.

"Ich bin maßlos enttäuscht, traurig, wütend und fühle mich gerade leer", postet Kümpers-Wirt Michael Wilde bei Facebook. "Wieso wir, wieso ich?", fragt er sich. Er und sein Team hätten "ALLES getan und was bekommen wir - einen Schlag ins Gesicht?", schreibt Wilde. Gerade jetzt, wo die Gäste wieder ein Stück weit Vertrauen gefasst hätten, werden den Wirten "der Boden wieder weggerissen". Man habe "investiert und Überzeugungsarbeit geleistet", um das Vertrauen wieder zu gewinnen. Wilde kritisiert: "Überfüllte Busse, Bahnen und Klassenzimmer sind legitim, aber ein halb belegtes Restaurant ist null wert", schreibt er. Die Reaktion der Bundesregierung zeige die "Wertschätzung" gegenüber der Branche, meint er sarkastischWilde bittet die Kamener: "Lasst uns Gastronomen bzw. Gastgeber so gut es geht nicht allein".

"Kontaktbeschränkungen ja, jede und jeder Einzelne ist verantwortlich", postete Hotel Stadt Kamen-Inhaberin Heike Schaumann bereits einen Tag vor dem Inkrafttreten der Maßnahmen ebenfalls bei Facebook. Aber: Die Gastronomie nun komplett stillzulegen, sei"ein unverhältnismäßiger Eingriff", so Schaumann"Unsere Restaurants haben gute Hygienekonzepte und sind seit Beginn der Pandemie besonders hart betroffen. Außerdem gehören solche Entscheidungen ins Parlament", setzt sie gleich noch einen Seitenhieb in Bezug auf das "Corona-Kabinett".

"Ich weiß nicht, ob wir das alle überleben werden", so En place-Inhaber Arjan Gjini auf die Frage nach der Zukunft der Kamener Gastronomie. Gerade erst hat er vor seinem Laden eine Überdachung aufgebaut, die rund 50 zusätzliche Sitzplätze im Freien ermöglichen soll. Die wird ihm im November voraussichtlich wenig helfen.

Dass ein Lockdown unvermeidlich ist, ist auch Wirte-Sprecher Ulrich Neumann klar, Inhaber des Alten Gasthauses Schulze-Beckinghausen in Westick, es sei auch keine Überraschung gewesen. In punkto Gastronomie sei jedoch falsch entschieden worden. Denn einerseits, so Neumann, griffen die Hygienekonzepte, in die man allerorten auch einen Haufen Geld investiert habe. Und andererseits finden die Treffen von feierwilligen Zeitgenossen dann eben in den heimischen Wohnungen statt, wo man sie aufgrund desRechts auf Privatsphäre so gut wie gar nicht kontrollieren könne. Vermehrte Anfragen nach seinem Partyservice sind jetzt zu verzeichnen

Neumann, der zumindest noch ein wenig Hoffnung in die Sondersitzung des Landtages am morgigen Freitag (29. Oktober) setzt, in deren Vorfeld vielleicht noch einmal nachkorrigiert werde". Hoffnung setzt er auch auf das kommende Wochenende, das für viele die letzte Ausgeh-Gelegenheit für Wochen sein wird. "Geht nochmal raus und unterstützt uns!", appelliert Neumann, der für die Übergangszeit einen Abholservice einrichtetDank der Tatsache, dass die bisherige Fassung der Schutzverordnung für NRW noch bis einschließlich Sonntag greift, ist am Wochenendenoch einmal (fast) alles möglich - ob es aus Coronasicht verantwortbar ist, muss jeder selbst wissen. Allerdings gebe es nach Auskunft des Innenministeriums bislang keine Hinweise, dass wegen der bevorstehenden Verschärfung der Maßnahmen massenhaft exzessive Partys in NRW drohten. Zumal ohnehin schon um 23 Uhr Sperrstunde ist.