Willy Groß feiert 95. Geburtstag mit Flaniermeile

Auf der weißen Bank vor seinem Haus empfing Willy Groß am Samstagmorgen die Glückwünsche von etlichen Gratulanten. Fotos: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer

Rotkreuzleiter Gisbert Duttke gratulierte dem Ehrenmitglied mit einer Delegation des Kamener Ortsvereins.

Kamen. Seinen Geburtstag am 15. Mai feiert Willy Groß in der Regel mit einem großen Spargelessen und vielen Gästen. Doch die Corona-Pandemie lässt dies nicht zu. Doch dem Träger des Bundesverdienstkreuzes mangelt es bekanntlich nicht an guten Ideen - auch nicht anlässlich seines 95. Geburtstags am Samstag.

Denn der am 15. Mai 1926 in Berlin-Kreuzberg geborene langjährige Rektor der Friedrich-Ebert-Schule richtete eine kleine Flaniermeile vor seinem Haus an der Lehnbachstraße ein. So gab es für Freunde, Nachbarn, ehemalige Kollegen und Delegationen der vielen Vereine und Institutionen, in denen der Jubilar meist jahrzehntelang tätig war, eine Möglichkeit, auf Abstand zu gratulieren und sich in das Gästebuch einzutragen. „Es werden hoffentlich wieder normale Zeiten kommen, in denen wir wieder gemeinsam feiern können“, sagte Groß zu den Gratulanten.

Zu den ersten Glückwunsch-Überbringern gehörte Rotkreuzleiter Gisbert Duttke. Keine Überraschung, war die Arbeit im Roten Kreuz für Groß und seine mittlerweile verstorbene Frau Ilse, stets überaus wichtig. Im Kamener Ortsverein war Groß unter anderem als Schatzmeister und Vorsitzender aktiv und ist bereits seit über 20 Jahren Ehrenvorsitzender. Überdies war Groß in anderen Bereichen engagiert. Von 1952 bis 1975 war er Leiter der Stadtbücherei, Presbyter in der Evangelischen Kirchengemeinde von 1961 bis 1969 und bis 1988 auch berufenes Mitglied der Kreissynode Unna. Jahrzehntelang sang Groß zudem mit seiner Frau in der Kantorei, lange Jahre leitete er zudem dem Förderkreis der Evangelischen Kirchenmusik in Kamen.

Auch in der Schullandschaft ist Groß kein Unbekannter. Der Pädagoge war an der Pestalozzischule (ab 1949), der Diesterwegschule (ab 1968) und der Glückaufschule (ab 1972) tätig, bevor er ab Dezember 1974 Rektor an der Friedrich-Ebert-Schule wurde. Die Grundschule leitete er bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1988. Für sein Engagement in vielen Bereichen erhielt Groß 1995 das Bundesverdienstkreuz, fünf Jahre später wurde er mit dem „Kömschen Bleier“ ausgezeichnet.