Europarat zeichnet Kamen mit Ehrenplakette aus: virtuelle Glückwünsche aus den Partnerstädten

Gelebte Partnerschaft: Gemeinsam mit ihren Gästen aus Montreuil-Juigné besuchten die Kinder der „Bonjour AG“ bei ihrem Himmelfahrt-Treffen 2019 die Waldschule in Cappenberg. Foto: Stadt Kamen

von Alex Grün

Ein Mitschnitt des Livestreams kann unter dem Link http://europaplakette.allround-stream.com/ angesehen werden.

Kamen. Einen ganzen Blumenstrauß aus nationalen und internationalen Glückwünschen nahm Bürgermeisterin Elke Kappen am Samstagmorgen im Rahmen der virtuellen Verleihung der Europaplakette des Europarates für die Stadt Kamen entgegen.

Die Auszeichnung für die vielen europaaktiven Partnerschaftsprojekte wurde eigentlich bereits im vergangenen Jahr verliehen, die Übergabe aber auf 2021 verschoben, in der Hoffnung, sie bis dahin im Rahmen einer Präsenzveranstaltung vornehmen zu können. Da dies auch in diesem Jahr nicht möglich war, schalteten sich fünf der sieben Bürgermeister der Kamener Partnerstädte von daheim aus zu einer virtuellen Verleihung ein.

Auf dem Foto sehen Sie Bürgermeisterin Elke Kappen (m.) mit der Vorsitzenden des Partnerschaftsausschusses, Susanne Middendorf, und deren Stellvertreter Manfred Wiedemann, zugleich stellvertretender Bürgermeister.

Benoit Cochet, Bürgermeister von Montreuil-Juignés.Als Einstieg wurde eine gelungene Videoanimation unter dem treffenden Titel "Building Bridges", einer virtuellen Sightseeing-Tour durch alle sieben Partnerstädte präsentiert. Anschließend verlas der 15-jährige Schüler Josch Höning die symbolträchtigen Artikel sechs, sieben und elf der Grundrechte-Charta der EU, die die Freiheitsrechte garantieren sollen.

Den Auftakt machte der Bürgermeister von Kamens ältester Partnerstadt Montreuil-Juigné, Benoit Cochet, der darauf hinwies, dass die Partnerschaft jetzt bereits seit 1968 bestehe und damit dazu beigetragen habe, dass die europäischen Wertvorstellungen und Ideale über Generationen hinweg weitergetragen wurden.

Frank Steffen, Bürgermeister von Beeskow.Auch der Beeskower Bürgermeister Frank Steffen gratulierte zu der Auszeichnung und erinnerte daran, dass der Rat der Stadt Kamen am 4. März 1990, noch vor den ersten freien Wahlen in den neuen Bundesländern einstimmig der Gründung der Städtepartnerschaft zustimmte. Die Kamener hätten damals eine Menge Schützenhilfe bei der Umstrukturierung der Beeskower Verwaltung geleistet, wofür man dort immer noch dankbar sei.

Eli Lankri, Bürgermeister von Eilat.Eli Lankri, der Bürgermeister von Kamens israelischer Partnerschaft Eilat, betonte, ihm liege viel an der Fortsetzung der "fruchtbaren und erfolgreichen Zusammenarbeit" zwischen den beiden Städten. Insbesondere die kommenden Generationen werden in Form von Jugendaustauschaktionen davon profitieren und lernen, europäische Werte zu teilen.

Dariusz Ejchart, Bürgermeister von SulecinDariusz Ejchart, Bürgermeister von Kamens polnischer Partnerstadt Sulecin, freute sich im Namen seiner Mitbürger über die Auszeichnung für die Freunde aus Deutschland. Er sei stolz, so Ejchart, das seine Stadt seit fast 20 Jahren mit Kamen partnerschaftlich verbunden sei und wünsche und erhoffe sich eine Fortsetzung: "Diese Freundschaft besteht nicht nur auf dem Papier", betonte Ejchart.

Aus Unkel am Rhein gab es Glückwünsche von Bürgermeister Gerhard Hausen. Die Stadt Kamen lebe mit ihrer Weltoffenheit und Toleranz den europäischen Gedanken und habe die Auszeichnung dafür absolut verdient. Damit werde Kamen für seinen Gerhard Hausen, Bürgermeister von Unkel.Beitrag zur Völkerverständigung geehrt, die Europa seit fast 80 Jahren einen Frieden beschert hat, der "keineswegs eine Selbstverständlichkeit" sei, so Hausen.

Keine Beiträge, wohl aus technischen Gründen, gab es am Samstag von Seiten der Bürgermeister der schwedischen beziehungsweise türkischen Partnerstädte Ängelholm und Bandirma. Die Übergabe der Auszeichnungsplakette erfolgte virtuell aus den Händen von Professor Stefan Schennach, Mitglied des Europarates und des österreichischen Bundesrates (SPÖ), der darauf hinwies, dass die Auszeichnung der Stadt Kamen wie auch ihren Partnerstädten gleichermaßen gelte, ohne die dieses große Engagement nicht möglich wäre. Die Ehrenplakette des Europarates, wie die Auszeichnung offiziell heißt, wird jährlich an acht bis zehn Kommunen europaweit verliehen. Mit der Verleihung der Europaplakette hat Kamen die dritte Stufe des vierstufigen Europapreises erreicht. Der Europapreis ist die höchste Auszeichnung, die eine europäische Stadt für ihre Europaaktivitäten Stefan Schennach, Mitglied des Europarates und des österreichischen Bundesrates (SPÖ).erhalten kann - und der werde, so Schennach, mit Blick auf das fortgesetzte Engagement der Kamener, sicherlich nicht mehr lange auf sich warten lassen.

"Wir müssen weiter Brücken bauen und Europa vor Ort erlebbar machen", stellte Bürgermeisterin Kappen zum Schluss der Online-Verleihung und wies auf die symbolträchtigen Partnerschaftsbrücken auf Kamener Stadtgebiet hin. Sie hoffe darauf, dass sich künftig "noch mehr Menschen am Ausbau der Partnerschaften beteiligen und auf diese Weise weiterhin Freundschaften quer durch alle Generationen entstehen und gepflegt werden", so Kappen.

Archiv: Virtuelle Verleihung mit Livestream: Europarat zeichnet Kamen mit Europaplakette aus