Kamener Traditionsverein verabschiedet sich vom Freibad

Der erste Vorsitzende Michael Kassing und Geschäftsführer Peter Blasey freuten sich über die gute Resonanz auf die Abschiedsfeier im Freibad. Fotos: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer

Rainer und Lara Redlin wurden ebenso wie Andreas Doro und Peter Müller für ihre Treue geehrt. Kamen. Der Schwimmverein Kamen kann in diesem Jahr auf eine 130-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. Dies ist am Samstag mit einem Sommerfest gefeiert worden, welches zugleich den Abschied vom Freibad bedeutete, denn bekanntlich entsteht bis zum Herbst 2024 an gleicher Stelle das neue Kombibad.

40 Jahre lang ist der Schwimmverein in „seinem“ Bad Dauergast gewesen. Trainingseinheiten, Wettkämpfe, Turniere und Liga-Spiele sind regelmäßig im Wasser ausgetragen worden. „Wir haben hier mit vielen Rekorden sowie Auf- und Abstiegen viel erlebt“, sagte Geschäftsführer Peter Blasey rückblickend am Rande der gut besuchten Feier. Eine Feier, die allen Aktiven und Ehemaligen noch einmal Möglichkeit bot, sich vom Freibadgelände zu verabschieden. Eine Chance, die sich rund 170 Mitglieder nicht entgehen ließen.

Das letzte sportliche Zeichen hatte es schon am Vorabend gegeben, als die Wasserballmannschaft zum vorerst letzten Open Air-Heimspiel unter Flutlicht gegen ein Team aus Essen antrat. Der Liga-Betrieb ist wegen der Pandemie seit weit über einem Jahr zum Erliegen gekommen, dieses Spiel erfolgte im Rahmen einer Freizeit-Liga. „Da geht es nicht um Auf- und Abstiege, sondern darum, dass die Leute überhaupt mal wieder ans Spielen kommen“, erklärte Michael Kassing, der erst seit Februar 2020 - also kurz vor dem Beginn der Pandemie - als erster Vorsitzender des Traditionsvereins tätig ist. Die nächste offizielle Spielzeit der Wasserballer soll im Januar 2022 beginnen.

Für die Unterhaltung der jüngeren Gäste gab es unter anderem eine Hüpfburg.Insgesamt sei der Verein gut durch die Pandemie gekommen, berichteten die Verantwortlichen. Statt eines Mitgliederrückgangs ist sogar ein leichter Zuwachs an Mitgliedern zu verzeichnen, wie die zweite Kassenwartin Janine Grimm mitteilte. Demnach kommen aktuell zu den 380 Mitgliedern noch 30 Kinder, die in Heeren derzeit das Schwimmen lernen.

Als kleines Andenken an das Freibad bleibt das Wettkampfbecken beim Neubau erhalten. Benutzbar ist dies im Rahmen der kommenden Bauarbeiten aber nicht, sodass das Hallenbad am Schulzentrum in den nächsten Jahren zur ersten Heimat der Aktiven wird. Die Begeisterung in Bezug auf den Neubau hält sich bei vielen Mitgliedern in Grenzen. „Man wird sehen, was dabei herauskommt. Wir hätten uns ein Hallenbad erhofft, in dem es auch ein Wettkampfbecken gibt, in dem wir internationale Spiele hätten durchführen können“, bedauerte Peter Blasey. Immerhin aber seien Schwimmveranstaltungen gewährleistet, weil es künftig eine sechste Bahn im 25 Meter-Becken gebe.

Die Abschiedsfeier unter Berücksichtigung der 3G-Regeln verlief nass und fröhlich. Für die Kleinen gab es neben einer Hüpfburg jede Menge an neuen Wasserspielzeugen auszuprobieren, während die reiferen Semester sich bei Kuchenbuffet, Bratwurst und kühlen Getränken vergnügten. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden zudem treue Mitglieder geehrt. Peter Müller ist schon seit 70 Jahren dabei, Rainer Redlin seit 45 Jahren, Andreas Doro seit 35 Jahren und Lara Redlin gehört dem Schwimmverein Kamen bereits seit 30 Jahren an.

Rund 170 Mitglieder kamen bei gutem Wetter zum Sommerfest und nahmen dabei Abschied vom Freibad.