Juniorwahl an der Gesamtschule mit hoher Beteiligung
von Christoph Volkmer
Kamen. Etwa 450 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 und der Oberstufe der Gesamtschule Kamen haben bereits ihre Stimmen abgegeben. Nicht bei der Bundestagswahl, sondern bei der Juniorwahl in der eigenen Studiobühne, die sich am Freitag einen Vormittag lang in ein Wahllokal verwandelt hat.
Vor einer guten Woche sind die Wahlbenachrichtigungen in der Schule verteilt worden. Wer diese am Freitag vergessen hatte, konnte dennoch wählen. „Natürlich ist es auch möglich, mit dem Schülerausweis oder Personalausweis wählen zu gehen“, erklärte Lehrerin Lena Schmidt, die das Projekt zusammen mit ihrer Kollegin Anke Limbacher initiiert hatte. Beim Einlass in die umfunktionierte Studiobühne wurden die Jugendlichen im Wahlregister abzeichnet, damit hinterher eine genaue Wahlbeteiligung festgestellt werden kann. Eben genau so wie bei der echten Wahl am Sonntag.
Genau das ist das Ziel der Aktion, bei denn bei der Juniorwahl geht es um das Üben und Erleben von Demokratie. In den vergangenen Wochen standen in vielen Kursen die Themen Demokratie und Wahlen auf dem Stundenplan, wie Schmidt berichtete. In zehnten Jahrgang gibt es überdies noch das Unterrichtsfach Politik, sodass auch diese Jugendlichen informiert zur Wahlurne schreiten konnten.
Mit dabei waren zudem 16 Schülerinnen und Schüler aus dem achten Jahrgang. Diese Gruppe war zwar nicht wahlberechtigt, kümmerte sich als Wahlvorstand und Wahlhelfer aber um die Durchführung der Wahl, sodass auch diese Jugendlichen einen ersten Eindruck von dem Prozedere erhielten. Insgesamt sei die Resonanz sehr gut gewesen, so Schmidt. Es habe sogar eine Reihe an Jugendlichen gegeben, die nach der Möglichkeit einer Briefwahl gefragt haben, weil sie am Freitag nicht dabei sein konnten.
Auch Janna Dryden und Marin Samuel Gjini aus dem 13. Jahrgang haben am Freitag ihre Stimmen abgegeben. „Ich glaube, fast alle aus unserem Jahrgang könnten vom Alter her auch am Sonntag wählen“, sagte Gjini, der die Aktion in der Studiobühne als positiv und wichtig bewertete: „Es ist gut, wenn man so etwas einmal ausprobieren kann.“ Im Sozialwissenschaftsunterricht gibt es für die beiden immer wieder Themen, bei denen ein Blick nach Berlin geworfen wird. „Dann kommt es vor, dass wir uns Reden aus dem Bundestag ansehen und die verschiedenen Aussagen vergleichen“, sagte Dryden.
Am Sonntag, 26. September, wird um 18 Uhr unter http://www.juniorwahl.de bekannt gegeben, welche Parteien aus Sicht der Schülerinnen und Schüler im Bundestag vertreten wären. Bundesweit haben 4513 Schulen am Projekt teilgenommen. Die Juniorwahl zur Bundestagswahl wird gefördert durch den Deutschen Bundestag, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie die Bundeszentrale für politische Bildung.