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Heerener Kurrendebläser trotzen der arktischen Kälte mit weihnachtlichen Weisen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Kurrende2 1222KBFoto: Katja Burgemeister für KamenWeb.de

von Katja Burgemeister

Kurrende3 1222KBKamen-Heeren-Werve. Die Tuba kapitulierte punktuell. Sie musste bei Temperaturen auf der Schwelle zum zweistelligen Minusbereich regelrecht aufgetaut werden. Auch manche Finger scheiterten immer mal wieder am eisig kalten Metall der Blasinstrumente, selbst mit stattlichen Handschuhen. Es war einfach arktisch kalt zum traditionellen Kurrendeblasen am letzten Adventswochenende. Selbst der Trecker brauchte einen schützenden Plastiklatz, um den unerschütterlichen Ökumenischen Bläserkreis in Heeren-Werve zu seiner Mission zu chauffieren.

Die steht alljährlich außer Frage: weihnachtliche Stimmung verbreiten mit höchst weihnachtlichem Liedgut. Ganz nebenbei gibt es getreu der jahrhundertalten Kurrende-Tradition auch satte Spenden, die dem kulturellen Gut weiterhin Auftrieb verleihen. So kalt wie jetzt war es aber selten kurz vor Weihnachten an den insgesamt 10 Stationen. Dicke Decken, Mützen und viel warmer Applaus taten dringend Not. Außerdem warteten überall flüssige Aufwärmungen auf die Akteure – für die erfreulich vielen noch minderjährigen natürlich in alkoholfreier Version.

Und es gab noch viel mehr an guten Gaben. „Eigentlich alles, was es überhaupt gibt“, resümiert Karl-Heinz Lehnert hinter dem Steuer des „Kurrende-Mobils“. Er ist längst schon eine eigene Institution, holt seit mehr als drei Jahrzehnten den kleinen Trecker samt gewaltigem Anhänger hervor, schmückt das ganze weihnachtlich und chauffiert die Bläser sicher drei Stunden lang von Station zu Station. Nicht zuletzt auch deshalb, weil in den vielen Jahren immer auch ein Sprößling der Landwirtfamilie selbst musikalisch aktiv wurde. Und weil es ihm einfach Spaß macht.

Weihnachtskekse, Stollen, eigens gebackene Waffeln, Pralinen, Schokolade in heißer und fester Form, das obligatorische Schnäpschen für die Erwachsenen, kleinere und größere Geldscheine für alle: Die Menschen bedanken sich ausgiebig, schließlich ist die Freude, die hier für ein paar Minuten alle still werden und andächtig lauschen lässt, auch eine ganz besondere. Und spätestens jetzt ist jedem klar: Weihnachten steht unweigerlich vor der Tür – und zwar so richtig.

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