Kite 2014: Trotz Mistwetter kein Verdruss
von Christoph Volkmer
Kamen. „Es gibt kein schlechtes Wetter - es gibt nur falsche Kleidung“ - dieses alte Wanderer-Motto genoss am Wochenende kaum Bedeutung, denn bei drei Tagen mit fast durchgehendem Regen nützten irgendwann selbst Gummistiefel und Regenjacke nichts mehr - die Kite glich in diesem Jahr eher einer Schlammschlacht als einem Familienevent.
Doch - und das ist das Besondere der Veranstaltung - die Stimmung unter den Teilnehmern litt darunter nicht. „Die Kite-Familie hält zusammen. Die Stimmung auf dem Platz war zu keinem Zeitpunkt auf Null“, bilanzierte Katja Herbold, die städtische Organisationsleiterin. Vielmehr zeigte sich bei dem extrem schlechten Wetterbedingungen, wie gut Drachenlenker, Highlander und Standbetreiber zusammenhalten. „Da hat jeder dem anderen geholfen“, freute sich Herbold. Während die Kite-Gemeinschaft also bei Dauerregen noch enger zusammenrückte, blieben sehr viele Stamm-Besucher der Großveranstaltung zu Hause.
Das Feuerwerk, das am späten Samstagabend traditionell für ein menschenüberflutetes Gelände garantiert, fand in diesem Jahr so vor einer überschaubaren Kulisse von etwa 30 Interessenten statt. Auch sonst wirbelten Sturm und Regen das Programm kräftig durcheinander. Eine Band sagte ihren Auftritt zum Schutz ihrer nicht wetterfesten Instrumente ab und viele Gastronomen und Standbetreiber schlossen ihre Angebote frühzeitig und reisten eher als geplant ab. Dies wiederum konnte teils nur mit Hilfe der lokalen Landwirte geschehen, die mit ihren Treckern zahlreiche Fahrzeuge aus dem Schlamm ziehen mussten. „Wir haben schon Kites mit wunderbarem Wetter gehabt; in diesem Jahr hatten wir eben viel Pech. Trotzdem kommen wir nächstes Jahr wieder“, sagte eine Drachenlenkerin.