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WLAN-Pilot: Gute Noten fürs Internet im RegionalExpress

am . Veröffentlicht in Auto, Straßen & Verkehr

WLANRE717DBErste Testphase in ausgewählten Zügen der Linie RE 42 erfolgreich • Fahrgäste nutzen Reisezeit dank WLAN noch besser • Bordeigenes Content-Portal mit Unterhaltung und Reiseinformationen gestartet

DB Regio NRW hat die ersten Ergebnisse des WLAN-Pilotprojekts im nordrhein-westfälischen Nahverkehr ausgewertet: Die rund 500 befragten Fahrgäste bescheinigten dem Internetangebot im RegionalExpress insgesamt gute Noten. In der nächsten Phase wird neben leichten technischen Anpassungen auch ein bordeigenes Content-Portal getestet. Im März 2017 ist das gemeinsame WLAN-Pilotprojekt von DB Regio NRW, dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sowie dem Partner Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) in ausgewählten Fahrzeugen der Linie RE 42 zwischen Münster und Mönchengladbach gestartet.

Reisezeit sinnvoll nutzen

Nach eigenen Angaben nutzen die Fahrgäste den freien Internetzugang vor allem, um während der Fahrt produktiver zu sein. Fast 90 Prozent der Befragten geben an, dass sie Nachrichten lesen, E-Mails bearbeiten sowie Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Social-Media-Dienste wie Facebook nutzen. „Im Zug lässt sich vieles erledigen, was im Auto nicht so einfach möglich ist – von der Mail für die Arbeit bis zum Chat mit Freunden“, so Andree Bach, Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio NRW. Der Test zeige, dass das WLAN-Angebot von vielen Kunden genutzt werde und den Reisekomfort erhöhe.
„Aktuell können wir hinsichtlich der eingesetzten technischen Komponenten, der Qualität der Streckenausleuchtung und der Kundenresonanz ein insgesamt positives Zwischenfazit ziehen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass auch die Weiterentwicklungen bei unseren Kunden auf gute Resonanz stoßen“, stellt Rolf Ommen, Abteilungsleiter ÖPNV Management des VRR, heraus.

Bessere Datenverbindung und Netz-Ausbau

Über 70 Prozent der Teilnehmer bestätigen, dass das WLAN-System im Fahrzeug einen besseren Internetzugang bietet als die eigene mobile Datenverbindung. Je nach Nutzerzahl surfen die Fahrgäste teilweise zwar etwas langsamer als mit ihrem eigenen Mobilfunk-Datenpaket, dafür aber deutlich konstanter und zuverlässiger. Die RE 42 wurde bewusst als Test-Linie gewählt, weil sie sowohl durch ländliche Gegenden als auch durch Ballungsgebiete führt: Entlang der Strecke schwankt die Netzabdeckung der Mobilfunkanbieter; mitunter gibt es je nach Provider auch Funklöcher. Der Zug-Router ist daher mit mehreren SIM-Karten versehen, die parallel die Netze von Telekom, Vodafone und Telefonica nutzen und bündeln.
Die während der Befragungswelle angebotene Datenrate von 0,3 Mbit/s genügte über 70 Prozent der Teilnehmer. Trotzdem kam auch der Wunsch nach einer schnelleren Verbindung auf. „Wir haben die Datenrate mittlerweile fast verdoppelt“, berichtet Bach. „Wir drehen an verschiedenen Stellschrauben, um das Zug-WLAN optimal einzustellen. Das ist eine Herausforderung, weil zum Teil bis zu hundert Fahrgäste gleichzeitig auf engem Raum surfen – während der Zug mit rund 100 km/h durch Gegenden mit stark schwankendem Funknetz fährt.“
Michael Geuckler, Mitglied der Geschäftsleitung des NWL, ergänzt: „Wir sind gespannt, wie die erhöhte Datenrate von den Fahrgästen aufgenommen wird. Denn für viele Anwendungen reichte bereits die bisherige Datenrate, z.B. für Musikstreaming. Zudem wollen wir schauen, ob wir nun an die Grenzen der technischen Leistungsfähigkeit stoßen oder ob das System weitestgehend stabil läuft.“

Bordeigenes Content-Portal mit Unterhaltung und Informationen

Streaming-Dienste wie Netflix sind durch das auf 50 MB pro Fahrt begrenzte Datenvolumen nur eingeschränkt nutzbar. Da die Fahrten im Nahverkehr durchschnittlich aber nur 17 Minuten dauern, reicht die Reisezeit ohnehin nicht für das Schauen eines kompletten Spielfilms aus. Stattdessen wurde das WLAN-System nun um ein bordeigenes Content-Portal erweitert, das vor allem kurze Formate enthält. Auf der Plattform steht zum Beispiel die Nachrichtensendung „Tagesschau in 100 Sekunden“ zur Verfügung, aber auch Serien, verschiedene Musikkanäle, kurze und längere Hörbücher und ein spezielles Angebot für Kinder mit Videos und Spielen. Die Inhalte liegen lokal auf dem WLAN-System und sind somit unabhängig vom Mobilfunknetz permanent verfügbar. Ergänzt werden soll das Content-Portal zukünftig zum Beispiel durch aktuelle Reise-Informationen zu Tarifen und Baustellen sowie Ausflug-Tipps. Welche Inhalte langfristig bereitgestellt werden, richtet sich maßgeblich nach den Kundenwünschen: Eine nächste Nutzerbefragung soll bis Herbst zeigen, wie das Portal bei den Fahrgästen ankommt. Ein kurzer Fragebogen wird dazu online im Content-Portal bereit stehen. „Für uns sind die Ergebnisse der Untersuchung sehr wertvoll. Zusammen mit den Pilotlinien in unserem Verbundgebiet gewinnen wir wichtige Erkenntnisse über Technik, Akzeptanz und Nutzung von WLAN im Zugverkehr und haben so eine fundierte Grundlage für den weiteren Ausbau des WLAN-Angebotes“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat.

Anmeldevorgang in das System

Die Anmeldung in das WLAN-System ist so einfach wie möglich gehalten: Sobald der Browser des Smartphones, Tablets oder Laptops erstmals im Zug-WLAN gestartet wird, öffnet sich die Startseite des Routers. Hier erscheinen zunächst die Nutzungsbedingungen, die mit einem Klick auf den Button „Hier online gehen“ akzeptiert werden können. Eine klassische Registrierung mit persönlichen Angaben ist nicht notwendig.
Wie bei freien WLAN-Netzen in Hotels oder Cafés kommt es bei einigen Smartphone-Geräten mitunter vor, dass die Startseite nach dem Verbindungsaufbau nicht direkt angezeigt wird. Der Nutzer hat dann die Möglichkeit, „startwifi.de“ in die Adresszeile einzugeben und sich anschließend zu verbinden. Nach erfolgreichem Verbindungsaufbau kann das Content-Portal jederzeit auch über die Eingabe „wifi-bahn.de“ erreicht werden. Bei Verbindungsproblemen können auch ein Neustart des Geräts und eine Prüfung der WLAN- und Flugmodus-Einstellungen hilfreich sein. Im Zug informieren Plakate darüber, wie die Anmeldung am Router funktioniert.