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Nach der Abifeier ein Nasenbeinbruch

am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

Foto: Amtsgericht Kamen (C) Andreas Milk für KamenWeb.devon Andreas Milk

Kamen. 2. Juli 2016, gegen halb sechs in der Frühe. Die Abiturfeier in der Kamener Stadthalle war so ziemlich gelaufen. Draußen vor der Tür gab es allerdings noch Streit. Und der löste ein Gerichtsverfahren aus: Vor dem Amtsgericht wurde der 24-jährige Marcel P. (Name geändert) heute wegen Körperverletzung zu sechs Monaten Haft verurteilt.
Seinem Widersacher hatte er an jenem sehr frühen Sommermorgen mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Folge war ein Nasenbeinbruch, zum Glück ohne Langzeitwirkung. Bloß eine kleine Narbe blieb. Im Gerichtssaal nahm das Opfer die Entschuldigung des Täters an. Beide waren seinerzeit nicht mehr nüchtern, beide wissen heute nicht mehr genau, worum es bei dem Streit eigentlich ging. Also: blöd gelaufen, aber Schwamm drüber.
Allerdings hat Marcel P. eine heikle Vorgeschichte: Probleme mit kaputter Familie und kaputter Beziehung, Alkoholsucht, Vorstrafen wegen Körperverletzung und anderer Delikte. Als die Sache vor der Stadthalle passierte, stand er unter Bewährung wegen einer Tat im Frühjahr 2013. Fünf Wochen saß er zuletzt in Untersuchungshaft, weil er einen ersten Verhandlungstermin nicht wahrgenommen hatte.
Immerhin: Den neuen Termin heute verließ er als - zumindest vorübergehend - freier Mann. Denn die sechs Monate Haft sind noch nicht rechtskräftig. P. kann in Berufung gehen. Darüber würde das Landgericht Dortmund entscheiden. P. hat erklärt, er sei bereit zu einem Alkoholentzug. Und sein Ex-Arbeitgeber habe angeboten, ihn wieder einzustellen.