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"Hurensohn" und Reifenklau: Geldstrafe

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

amtsgericht19KWvon Andreas Milk

Kamen. Auch Dinge, die praktisch keinen Wert mehr haben, darf niemand einem anderen einfach wegnehmen: Eine Tatsache, die Erkan H. (Name geändert) eine Anklage wegen Diebstahls einbrachte. Beleidigung und Bedrohung warf ihm die Staatsanwaltschaft im Amtsgericht obendrein auch noch vor. Tatort: eine Kamener Kfz-Werkstatt.

Dort waren immer mal wieder Reifen geklaut worden. Zum Beispiel am 5. Januar: zwei Altreifen, im Grunde wertlos. Der Werkstattinhaber installierte eine Videoüberwachung. Und einen Verdächtigen hatte er auch im Sinn: Erkan H. - die Männer kennen sich schon länger. Nach eigenen Angaben hatte H. mehrfach gegen Entgelt Reifen im Auftrag der Werkstatt entsorgt. Gestohlen, beteuerte H., habe er nie.

Als er dann am 27. Januar in der Werkstatt auftauchte und vom Chef mit dem Diebstahlsverdacht konfrontiert wurde, fielen Beleidigungen: "Hurensohn", zum Beispiel. Außerdem soll H. gedroht haben, den Kopf des Kfz-Mannes "unter dem Arm" zu tragen, was sich als Todesdrohung deuten lässt. "Hurensohn" sowie der Satz "Ich ficke dich!" sind per Videoanlage dokumentiert.

Diese Worte gesagt zu haben, bestritt H. vor Gericht ebenso wie den Reifenklau. Geglaubt hat der Richter ihm nicht. Erkan H.s Vorstrafenregister reicht viele Jahre zurück. Auch Beleidigung und Diebstahl waren schon dabei. Seine Strafe diesmal: Er muss 45 Tagessätze à 30 Euro zahlen. Es gebe keine Gerechtigkeit für ihn, klagte Erkan H., der wegen mehrfachen Dazwischenredens sich fast noch ein zusätzliches Ordnungsgeld oder einen Zellenaufenthalt eingehandelt hätte. Immerhin: Der Werkstattchef berichtete, inzwischen sei Ruhe - zwischen ihm und Erkan H. bestehe kein Kontakt mehr.