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Und wieder Ärger an der Ikea-Kasse - diesmal: Freispruch

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

amtsgericht19KWvon Andreas Milk

Kamen. Die SB-Kasse bei Ikea im Kamen Karree hat dem hiesigen Amtsgericht schon manches Verfahren beschert: Immer mal wieder ging es um Leute, die den Scanner des Möbelhauses mit falschen Barcode-Etiketten austricksen wollten. Und genau das wurde auch dem 27-jährigen Mischa T. (Name geändert) aus Coesfeld vorgeworfen. Doch diesmal endete der Prozess anders als gewohnt - und zwar mit einem Freispruch.
Am 21. März dieses Jahres wollte T. bei Ikea zwei Kommoden für die neue Wohnung seiner Freundin erstehen. Gesamtpreis: 199 Euro und 98 Cent. Die SB-Kasse zeigte einen deutlich niedrigeren Betrag an. Es handelte sich dabei - wie sich später herausstellen sollte - um den Preis für Seifenschalen. Ein Ladendetektiv schritt ein, und am Ende zahlte T. den Preis für die beiden Kommoden und nahm sie mit. Eine Anzeige gab es trotzdem, sodass nun eine Verurteilung wegen versuchten Diebstahls drohte.

Der Detektiv erklärte vor Gericht, er könne sich noch gut erinnern. Denn es war ein ruhiger Nachmittag; T. war gerade der einzige Kunde am Ausgang. Die Etiketten für die Seifenschalen seien sorgfältig auf den Kartons der Kommoden angebracht gewesen - exakt so, dass sie den aufgedruckten Kommoden-Barcode überdeckten.

Das habe aber nicht er zu verantworten, beteuerte Mischa T.: Er kaufe schon ewig bei Ikea, könne sich die Sachen auch leisten und sei noch nie des Diebstahls beschuldigt worden. "Dass ich vor Gericht lande, hätte ich nicht gedacht." Und tatsächlich hatten auch Richter und Staatsanwältin letztlich Zweifel. Es sei denkbar, so der Richter, dass ein Unbekannter die Kommoden-Kartons präpariert habe, um sie später zum Seifenschalenpreis durch die Kassenzone zu schleusen.