-Anzeige-

Anzeige

Ingenieur erschreckt: 500 Euro Buße an Verkehrswacht

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

amtsgervon Andreas Milk

Kamen. Die Situation war etwas unübersichtlich am 22. Dezember vorigen Jahres an der Baustelle auf der Westicker Straße. Martin S. (Name geändert) wollte mit seinem SUV von der Südkamener Straße nach rechts in Richtung Hemsack abbiegen. Links von ihm stand ein Lastwagen auf dem Seitenstreifen der Westicker und versperrte ihm den Blick. S. sagt, er habe sich vorsichtig in den Einmündungsbereich vorgetastet. Und dabei kam es zu einer Begegnung, die einen Strafprozess wegen Nötigung auslöste: S. soll Gas gegeben haben und gezielt auf einen Vermessungsingenieur zu gefahren sein, der ihm bedeutet hatte zu bremsen.

Martin S. schilderte das vor Gericht aber völlig anders. Ja, er habe den Ingenieur, der sich zu Fuß auf der rechten Seite des Einmündungsbereichs bewegt habe, recht spät bemerkt. Dann sei er aber auch "schlagartig vom Gas gegangen" und an dem Mann vorbei gefahren, in gebührendem Abstand von rund drei Metern. Der Ingenieur sei nicht in Gefahr gewesen, habe auch nicht zur Seite springen müssen oder Ähnliches.
Ein Zeuge hatte dagegen eher den Eindruck, dass es S. sehr wohl drum gegangen sei, den Ingenieur zu verscheuchen. Der Ingenieur selbst stand als Zeuge allerdings nicht zur Verfügung. Er ist im Urlaub.

S.' Verteidiger fand, es gehe in der ganzen Sache um Befindlichkeiten und subjektive Eindrücke. Sein Mandant hat seit 1990 den Führerschein. Flensburg-Einträge: null. Und passiert war auf der Westicker Straße ja auch keinem was.

Die Konsequenz: S. muss 500 Euro Buße an die Verkehrswacht zahlen, quasi als Eingeständnis, vielleicht nicht ganz so astrein gefahren zu sein, wie es angebracht gewesen wäre. Ist das Geld gezahlt, ist der Fall abgehakt - das Verfahren wird ohne weitere Folgen eingestellt.