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"Fahrerflucht" ins Kamener Rathaus: 500 Euro Buße

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

von Andreas Milk

amtsger19NKWKamen. Markus H. (47, Name geändert) hatte am 17. November 2022 einen Termin im Kamener Rathaus. Als er wieder raus kam, stand auf dem Parkplatz neben seinem 3er-BMW die Polizei. Und seitdem sieht sich H. mit dem Vorwurf konfrontiert, Fahrerflucht begangen zu haben. Fest steht: Sein BMW rammte beim Einparken einen Seat. Folge war ein Schaden von rund 2.300 Euro. Die Frage ist: Hatte H. den Unfall bemerkt, bevor er ins Rathaus verschwand? Er selbst beteuert: Nein, habe er nicht. Jetzt beschäftigte der Fall das Amtsgericht.

Es gibt ein Gutachten. Darin steht: Ob H. das Unfallgeschehen akustisch wahrnehmen konnte, sei fraglich - spüren müssen hätte er dagegen auf jeden Fall etwas. Allerdings: Den Verteidiger H.s erinnerte das Papier "an Textbausteine". Es sei völlig realitätsfremd, eine bewusste Unfallflucht zu unterstellen. Ein Zeuge erklärte seinerzeit, H. sei nach dem Crash noch minutenlang telefonierend in seinem Wagen sitzen geblieben. Es folgte die "Flucht": zu Fuß ins Rathaus. Und nach einigen Minuten kam H. dann eben wieder heraus.

Der Schaden am Seat ist längst reguliert.
Und auch den juristischen Rest erledigte der Richter nun flott: Das Verfahren wird eingestellt, sobald H. 500 Euro Buße an "Sternenland e. V." überwiesen hat. Das ist ein Verein, der trauernden Kindern bei der Bewältigung eines schweren Verlustes hilft.