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Zum Darmkrebs-Monat März: Mein Kabel-Anschluss am Allerwertesten

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

von Andreas Milk

klinikum19KWKamen. Auch das noch. Ich war zum Check-up beim Hausarzt gegangen, hatte mich abhorchen, abklopfen, anzapfen und ans EKG anschließen lassen - aber der Herr Mediziner war immer noch nicht fertig mit mir. Ob ich je über eine Darmspiegelung nachgedacht hätte, zur Krebsvorsorge? Tja, hm. Ich denke über so manches nach! Meinem Arzt war das zu Recht egal. Er warf den Drucker an. Ich verließ die Praxis mit einer Überweisung zur Gastroenterologie.

Krebsvorsorge? Hallo?! Ich bin gesund und fit und rauche nicht. Fürs erste also weg mit dem Zettel. Aber das Nachdenken fing wieder an. Über den Großvater, der Darmkrebs hatte. Darüber, dass das mit der Fitness und dem Nichtrauchen natürlich kompletter Schwachsinn ist: Selbstverständlich kann es mich auch erwischen. Ich schlief eine Nacht drüber. Dann machte ich einen Termin zum Vorgespräch im Severinshaus, Mitte Februar.

Dr. Dr. Robert Brägelmann schaut von Berufs wegen sehr, sehr tief in die Menschen. Er erklärt mir, was mich erwartet. Auch er gibt mir einen Zettel mit. Der enthält Anweisungen für den "Tag davor": Fastentag! Keine feste Nahrung, dafür reichlich Flüssiges. Außerdem bekomme ich zwei Fläschchen. Sie enthalten quasi den Rohrreiniger für den menschlichen Körper. Draußen am Empfang legen wir das Datum der Darmspiegelung fest - ausgerechnet im "Darmkrebsmonat" März.

Inzwischen weiß ich: Das Fasten und das Abführmittel - hier hilft kein Beschönigen: das Zeug schmeckt scheußlich - sind das Gemeinste am Projekt Darmspiegelung. Nach rund zwei Stunden setzt abends die Wirkung des Mittels ein. Um jetzt noch gefahrlos die Wohnung zu verlassen, müsste ich mir ein Dixi-Häuschen auf den Rücken schnallen. Das ist mir zu schwer, also bleibe ich zuhause. Am folgenden Morgen, einige Stunden vor dem großen Moment, folgt Dosis Nummer zwei. Es läuft und läuft.

Wieder in der Praxis, habe ich die Wahl: Spritze - ja oder nein? Wer möchte, kann sich ein Beruhigungsmittel geben lassen, "für den Kopf", wie Brägelmann sagt, nicht etwa gegen Schmerzen. Denn solche Schmerzen gibt es nicht, kann es nicht geben. Es sind schlicht keine Nerven da, die im Gehirn Alarm auslösen könnten. Wer die Spritze will, muss sich vorher um eine Begleitung kümmern, denn danach ist man eine Weile matschig im Kopf und auf Beistand angewiesen. Ich hatte entschieden, es ohne zu versuchen.

Gute Entscheidung! Womöglich wären sonst spannende Fernsehmomente an mir vorbeigegangen. Nachdem der Arzt mir den Kabelanschluss ans Hinterteil gelegt hat, erfahre ich nach knapp 57 Lebensjahren live und in Farbe - keine Floskel! -, entspannt auf der Seite liegend, wie es da drinnen aussieht. Brägelmann lobt meine gewissenhafte Vorbereitung: Jawohl, die Röhre sieht aus wie frisch gekärchert. Nach einer Viertelstunde ist alles vorbei. Hin und wieder ein Druckgefühl, das war's an Unannehmlichkeiten. Das Beste: Es ist alles in Ordnung. Ich bin glücklich und erleichtert.
Und wenn es anders gewesen wäre? Es gibt Krebs-Vorstufen, die lassen sich bei solch einer Untersuchung sofort beseitigen. Ist der Krebs schon da, gibt es Wege, ihn zu bekämpfen. Darmkrebs zählt zu den häufigsten, aber auch effektiv zu behandelnden Krebsarten.

Beim Doppeldoktor und seinem Team war ich gut aufgehoben; als Google-Nutzer würde ich fünf Sterne geben. Als ich so da lag und moderne Technik in mir rumorte, kamen wir auf Torsten Sträter zu sprechen. Der Comedian, Kabarettist, Was-auch-immer-für-einer ist Darmspiegelungspropagandist - und als solcher vermutlich wirkungsvoller als der Berufsverband der Gastroenterologen oder auch Karl Lauterbach. Der Ausgewogenheit halber finden sich unten zwei Links - einer zum Bundesgesundheitsministerium, einer zu dem lustigen Mann mit der Mütze auf dem Kopf - und, gelegentlich, der Strippe im Hintern.

Torsten Sträter auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=q7TB0d4rlZs

Bundesgesundheitsministerium zur Darmkrebsvorsorge: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/frueherkennung-vorsorge/fragen-zur-darmkrebs-vorsorge.html