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Rugby, Strand und Feuerwerk – Ein Kiwi-Wochenende

am . Veröffentlicht in Marie´s Kiwi Blog

MFKIWI1115  1Wie sieht eigentlich so ein typisches Wochenende als Au Pair aus? Kann man überhaupt etwas mit seinem Leben anfangen, wenn man mal nicht auf die Kinder aufpassen muss? Aber klar und wie!
Erstmal vorab: Natürlich gibt es nicht das typische Wochenende, es gibt einfach immer etwas neues, was man unbedingt sehen oder machen will. Da ich unter der Woche praktisch gar nichts außer meiner Arbeit auf die Reihe bekomme, nehme ich mir meist an den Wochenenden immer viel vor, wie zum Beispiel letztes Wochenende.
Rugby, Strand und Feuerwerk – Ein Kiwi-WochenendeWie man ja vielleicht auch im 18.000km entfernten Kamen mitbekommen hat, ist Neuseelands Rugby Nationalmannschaft, die „All Blacks“, vor kurzem Weltmeister geworden. Da meine Freunde und ich uns schon beim Finale morgens um 6 Uhr (die Weltmeisterschaft fand in England statt, was die Neuseeländer nicht davon abhält um 3 Uhr aufzustehen oder die Nacht durchzumachen, damit sie das Spiel gucken können) nicht mehr vor Freude halten konnten, mussten wir natürlich zur Siegesfeier nach Wellington gehen, bei der die Spieler ihren Sieg mit einer Parade durch die Stadt feiern. Also trafen wir uns am Donnerstagabend, um Poster für die Mannschaft und besonders unseren Lieblingsspieler Dan Carter zu malen, die wir dann am Freitagmorgen mit zur Parade brachten. Wir fuhren zur viert zunächst zum Parlament, wo die Spieler von Regierungsmitgliedern und – zu unserer Überraschung und Freude – von Prinz Charles und Camilla empfangen wurden, die sich momentan auf einem Besuch Down Under befinden. Als die All Blacks schließlich auf den Vorplatz des Parlaments vor die Menschenmassen traten, kannten die Neuseeländer und die vier Au Pairs in der dritten Reihe kein Halten mehr und feierten ihre Nationalhelden. Man muss dazu sagen, dass Neuseeland Rugby noch mehr liebt als Deutschland seinen Fußball. Jeder der 4 Millionen Einwohner ist absolut verrückt nach den All Blacks und die Spieler sind beliebter als jede andere Berühmtheit der Nation, daher ist der Jubel natürlich kaum beschreibbar. Nachdem ein paar Spieler unter großem Gekreische der Menge ein paar Dankesworte gesagt hatten, begann die Parade durch die Stadt. Wir waren wirklich sehr von den Sicherheitsvorkehrungen überrascht, denn die Spieler befanden sich auf den Ladeflächen von etwa 8 Trucks, die durch eine von der Polizei geschaffenen Gasse durch die Menge fuhren. Allerdings ohne Absperrungen. Die Menschen liefen neben den Trucks her, berührten die Spieler, warfen ihnen Rugbyeier zum Signieren zu, oder drückten ihnen wie meine amerikanische Freundin ihre Handyhüllen für ein Autogramm in die Hand. Trotzdem war die Stimmung unfassbar locker und entspannt. Nach etwa einer halben Stunde hatten wir dann aber auch genug von der Feier und setzten uns mit einem Eis an den Hafen. Die Spieler schienen alle ziemlich müde und verkatert zu sein. Zudem waren wir etwas enttäuscht, da unser Lieblingsspieler trotz Schreien, Hüpfen und Winken mit den Plakaten unsererseits kaum ein Auge für die Fans hatte. Trotzdem hatten wir einen unfassbar guten Morgen.
Am Samstag danach schien endlich mal wieder die Sonne, was meine Freundin Natalie und mich auf die Idee brachte, nach unserer Thai Boxing Stunde an den Strand zu fahren. Und zwar mit unserem eigenen Auto! Ja, richtig gehört. Natalie und ich haben uns zusammen einen 18 Jahre alten Honda Odyssee für umgerechnet 1200€ gekauft, da wir damit im Januar mit zwei Freunden unseren Trip auf die Südinsel machen wollen. „Hondi“, wie wir ihn nennen, brachte uns sicher nach Titahi Bay, einer wunderschönen Bucht, von der man auf die 60km entfernte Südinsel schauen konnte. Da es leider ziemlich windig war, konnten wir es am Strand kaum aushalten, allerdings war es dort erlaubt mit seinem Auto auf den Sand fahren, weswegen wir uns in unseren Hondi setzten und den Strand einfach vom Auto aus genossen.
Am Abend stand dann das große Feuerwerk im Hafen von Wellington anlässlich des Guy Fawkes Day an. Da der Tag wegen der Verbundenheit zu England auch in Neuseeland gefeiert wird, schießen die Kiwis jedes Jahr ein riesiges Feuerwerk in den Himmel, welches sie extra von einem Experten aus Dubai inszenieren lassen. Es war wirklich ganz besonders das Feuerwerk, welches von Booten auf dem Wasser abgeschossen wurde, zu betrachten, während es sich im Wasser spiegelt.
Nach diesen vielen Eindrücken war ich dann aber auch froh am Sonntag einfach mal nur im Bett zu bleiben und gar nichts zu machen.