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Roadtrip nach Napier

am . Veröffentlicht in Marie´s Kiwi Blog

Foto: Marie´s Kiwi Blog (C) Marie Fuhr Es wird mal wieder Zeit für einen Wochenendausflug. Die Nordinsel Neuseelands hat noch einiges zu bieten, was ich noch nicht gesehen habe, wie zum Beispiel die Stadt Napier. Daher habe ich diesem Ort am letzten Wochenende mit ein paar Freunden einen Besuch abgestattet.
Der Wecker schellt um 5:45 Uhr. Auf einem Samstag. Sofort stelle ich mir als Morgenmuffel natürlich die Frage, warum ich mir das Ganze antue. Nach einem starken, schwarzen Kaffee sieht die Welt schon etwas anders aus und ich schleppe meinen Jutebeutel mit Schlafsachen, meinen Rucksack, sowie meine Wanderschuhe zu meinem Auto und lasse mich auf den Fahrersitz fallen. Also gut, los geht’s. Ich mache mich auf den Weg, um in Wellington und der Nachbarstadt Lower Hutt meine vier Travelbuddies einzusammeln. Allesamt Au Pairs. Nachdem alles in meinem Hondi verstaut ist, geht es auf die Autobahn und es liegen vier Stunden bis Napier vor uns. Moment, vielleicht sollte ich die „Autobahnen“ in Neuseeland noch mal etwas genauer erläutern.
Foto: Marie´s Kiwi Blog (C) Marie Fuhr Dreispurige Autobahnen gibt es hier so gut wie gar nicht. Nur ein kurzer Abschnitt des State Highway 1 nach Wellington rein ist hier dreispurig. Sobald man aber 10 km von Wellington entfernt ist, hat man nur noch einspurige Straßen, die in Deutschland vielleicht gerade mal als schlechte Landstraße durchgehen würden. Kein Wunder also dass man hier maximal 100 km/h fahren darf. Für mich als kleinen Raser auf Deutschen Autobahnen absolut nervig. Allerdings muss man auch sagen, dass der State Highway 1 durch kleine Ortschaften führt. Mit Shops, Kreiseln oder Ampeln. Auf einer Autobahn! Selbstverständlich darf man da dann noch mehr auf die Bremse treten und mit 50 km/h seinem Ziel entgegen rollen. Es dauert also über vier Stunden bis nach Napier, obwohl es weniger als 300 km sind. Als wir endlich da sind, habe ich erstmal genug von den Neuseeländischen „Autobahnen“.
Napier liegt an der Ostküste der Nordinsel in einer riesigen Bucht, der Hawkes Bay. Bekannt ist die Region hauptsächlich für seinen Wein. Die Innenstadt von Napier sieht aus, als wäre die Zeit stehen geblieben, da alles im Art-Déco Stil gehalten ist. Mit 56.000 Einwohnern ist Napier die 14. größte Stadt Neuseelands. Dieses Land hat wirklich wenig Einwohner…
Nachdem wir uns eine Pizza zum Mittag geholt und ein bisschen am Strand relaxed haben, beschließen wir zum Te Mata Peak zu fahren, einer Erhöhung, von der man einen fantastischen Blick in das grüne Innenland, sowie auf das Wasser hat. Wie überall in Neuseeland treffen wir oben angekommen ein paar Deutsche und viele Asiaten. Diese Nationen sind hier wirklich überall! Der Ausblick an sich ist wirklich schön, nur leider spielt das Wetter nicht ganz mit, weswegen wir zunächst zum Supermarkt fahren, um uns unser Abendessen zu kaufen und dann ins Hostel, wo wir uns erstmal mit den anderen internationalen Gästen über unsere Reiseerfahrungen austauschen. Danach ist es schon spät und es geht ab in die Hostelküche, um das Abendessen zuzubereiten. Viel ist nicht zu erledigen, wir haben Salat, Gemüse, Fleisch und ein paar Saucen gekauft, was wir dann alles in Wraps füllen wollen. Ich liebe Hostelküchen und schaue gerne den anderen Reisenden zu, was sie sich zubereiten. Bei Gästen aus allen Ecken der Welt ist das äußerst interessant. Nach einem leckeren Abendessen und dem nervigen Abwasch sitzen wir noch ein paar Stunden zusammen, bis wir schließlich müde ins Bett gehen.
Am nächsten Morgen wachen wir um 5:30 Uhr auf. Schon wieder so früh… Aber heute wollen wir zum Cape Kidnappers, welches nur bei Ebbe zu erreichen ist und die ist nun mal so früh am Morgen. Erneut stellt sich mir die Frage nach dem warum, aber eine Stunde später sitzen wir alle in Hondi und fahren zum Startpunkt der Wanderung zum Cape Kidnappers. Das Cape Kidnappers ist ein Kap, an dem im Sommer eine riesige Vogelkolonie nistet. Der Weg dorthin führt 8 km an einer steilen Felsküste entlang, über den Strand, der bei Flut bis zu den Felsen reicht. Der Weg ist wunderschön, vor allem weil die Sonne gerade erst über dem Meer aufgegangen ist. Nach eineinhalb Stunden sind wir angekommen und genießen in einer langen Pause den Blick auf die Felsvorsprünge im Wasser mit den tausenden Vögeln darauf, bis es die 8 km wieder zurück zum Auto geht. Den Nachmittag verbringen wir damit uns Napier genauer anzuschauen. Die Architektur, einen Markt und die kleinen Cafés. Hier weiter im Norden ist es viel wärmer als in Wellington und wir genießen unsere 24 Grad im November. Der Frühling ist endlich angekommen.
Am Nachmittag geht es wieder zurück nach Wellington. Diese sogenannten Autobahnen treiben mich mal wieder fast in den Wahnsinn. Dass mir bisher noch keine Schafherde vorm Auto lang gelaufen ist, ist reines Glück. Aber gut, alles zu seiner Zeit…
Foto: Marie´s Kiwi Blog (C) Marie Fuhr