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Grüne und Linke fordern für Steingärten gleiche Gebühren wie für versiegelte Flächen

am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

steingartenKWSteingärten sind allenfalls praktisch, ökologisch wertvoll sind sie nicht. Daher wollen die Fraktionen Bündnis 90/Grüne und Die Linke/GAL des Rates der Stadt Kamen sie möglichst aus dem Stadtbild verbannen. Foto: Archiv KamenWeb.devon Aelx Grün

Kamen. Die Fraktionen Bündnis 90/Grüne und Die Linke/GAL des Rates der Stadt Kamen wollen ökologisch wenig wertvolle Stein- und Schottergärten aus dem Stadtgebiet verbannen.

Daher formulierten sie eine entsprechende Beschlussvorlage für den Umwelt- und Klimaschutzausschuss. Die Verwaltung solle damit beauftragt werden, dem Ausschuss in einem schriftlichen Bericht mitzuteilen, wie sie den Ansprüchen der Landesbauordnung gerecht zu werden gedenkt. In dessen Paragraph 8 steht, dass nicht überbaute Flächen bebauter Grundstücke erstens wasseraufnahmefähig zu belassen oder herzustellen und zweitens zu begrünen oder zu bepflanzen sind. Über die Forderung hinaus, "in zukünftigen Bebauungsplänen über Verbote oder Gestaltungsverbote auf die Begrünung von Vorgärten hinzuwirken" und Informationsangebote für Gartenbesitzer zu schaffen, solle die Verwaltung auch prüfen, inwiefern die Abwassersatzung der Stadt Kamen angepasst werden kann, um zukünftig "Schottergärten" als versiegelte Flächen in die Gebührensatzung aufzunehmen. Mit anderen Worten: Seingartenbesitzer sollen zur Kasse gebeten werden. Die Fraktionen begründen ihren Antrag damit, dass "Schottergärten" baurechtswidrig seien. "Vorgärten prägen das Erscheinungsbild ganzer Wohnquartiere in unserer Stadt", so die Fraktionsoberen Anke Dörlemann und Klaus-Dieter Grosch in ihrer Antragsbegründung. Durch den "Trend, Hecken und Grünflächen durch ökologisch wertlose Schotter- und Steinflächen zu ersetzen, hätten nicht nur Vögel das Nachsehen, sondern auch Schmetterlinge, Marienkäfer, Bienen und Hummeln. Schotter- und Kiesgärten behinderten darüber hinaus die Versickerung und hätten negative Auswirkungen auf das Stadtklima. Da offenbar zeitgleich ein weiterer Antrag zu diesem Thema von außerparlamentarischer Seite eingegangen ist, der zunächst den Hauptausschuss passieren muss, vertagten sich Bündnisgrüne und Linke auf die übernächste Umweltausschusssitzung. Die nächste ist bereits am kommenden Donnerstag.