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Bericht im Jugendhilfeausschuss über aktuelle Situation der Schulsozialarbeit

am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

gymnasium219AGDas Gymnasium muss sich mit der Gesamtschule eine Schulsozialarbeiterstelle teilen. Foto: Archivvon Alex Grün

Kamen. Einen Sachstandsbericht über die aktuelle Situation der Schulsozialarbeit an den Kamener Schulen gab am Montag Jugendhilfeplanerin Nicole Börner im Jugendhilfeausschuss des Rates der Stadt Kamen.

Grundsätzlich hätten alle Kamener Grund- und weiterführenden Schulen Bedarf an Sozialarbeit - in welcher Form, sei individuell genauso verschieden wie die Probleme von Schüler und Lehrpersonal selbst, erklärt Börner. An den einen Schulen bestehe regelmäßiger Bedarf, an anderen reiche bisweilen der gelegentliche Einsatz eines Schulsozialarbeiters aus.

In Gesprächen zum Kommunalen Präventionskonzepts zwischen den Schulsozialarbeitern und Schulleitungen habe sich herauskristallisiert, dass etwa die fachliche Qualität, die strukturelle Anbindung an das Jugendamt oder die Freiheit und Flexibilität in der Gestaltung für gut befunden werden. Weniger positiv gesehen wird außer der räumlichen Situation an einigen Schulen in erster Linie die Befristung der Beschäftigungsverhältnisse und die Zuständigkeit eines Sozialarbeiters für gleich mehrere Schulen. Das Problem ist der Mangel an Personal, der nicht zuletzt dem Haushaltssicherungskonzept geschuldet ist, aber auch wegbrechenden überkommunalen Zuweisungen. Sechs Schulsozialarbeiter sind aktuell in Kamen tätig, davon eine Halbzeitkraft. Vier Mitarbeiter, bzw. 3,5 der fünfeinhalb Kräfte sind städtische, der Rest Landesbedienstete. Erstere Stellen werden aus kommunalen Eigenmitteln und Landesmitteln finanziert und sind derzeit bis Ende 2020 befristet. Bei den Landesbediensteten sieht die Sache schon konstanter aus: Die beiden Mitarbeiter werden komplett aus Landesmitteln finanziert und sind unbefristet auf Lehrerstellen beschäftigt. Die Arbeitsbedingungen variieren stark: Während die eine Vollzeitstelle etwa ausschließlich für die Hauptschule reserviert ist, ist ein anderer Mitarbeiter für gleich drei Grundschulen gleichzeitig zuständig. Da der sich nicht dreiteilen kann, komme wenig Kontinuität in der Schulsozialarbeit an Jahn-, Diesterweg- und Eichendorffschule zustande. Die Sozialarbeit an der Gesamtschule teilen sich indessen "anderthalb" Kollegen. Die Jugendhilfeplanung hat die aus ihrer Sicht notwendigen Rahmenbedingungen für eine Umgestaltung aufgelistet. Dazu gehören unbefristete Beschäftigungsverhältnisse ebenso wie Kontinuität und hohe Präsenz an den Schulen, eigene Räume, verbindliche und verlässliche Anwesenheitszeiten, klare
Arbeitsplatzbeschreibungen, die Klärung von Dienstaufsicht und Weisungsbefugnissen sowie der organisatorischen Einbindung in die Schulstruktur. Hilfreich wäre außerdem die exklusive Zuständigkeit für eine Schule, heißt es im Bericht. SPD-Ratsfrau Petra Hartig hält der Schulsozialarbeit für ihre Fraktion die Stange: Auch wenn man sich in punkto Finanzierung und Stellenbefristung etwas anderes wünsche - "wir stehen weiterhin zur Schulsozialarbeit", so Hartig. In die gleiche Bresche springt Bürgermeisterin Elke Kappen: "Die Schulsozialarbeit ist in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken", ist Kappen überzeugt.