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Musikschule: geplante Erhöhung vom Unterrichtsgebühren soll wegen Corona ausgesetzt werden

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

musikschuleKWvon Alex Grün

Kamen. Nicht nur der Erhalt des Sportangebotes in der Stadt Kamen soll im Zuge der Corona-Krisenbewältigung durch Gebührenentlastungen im Rahmen des Programms "Kamen bewegt!" gefördert, sondern auch die Schüler der städtischen Musikschule bei der Stange gehalten werden. Daher soll auf die geplante Erhöhung der Unterrichtsgebühren verzichtet werden.

Das kulturelle Leben habe unter der pandemischen Situation schwer gelitten, berichtete Jörg Höning den Mitgliedern des Kulturausschusses am Donnerstag von den Corona-Erfahrungen aus Sicht des Fachbereichs Kultur der Stadt Kamen. Ab Mitte März 2020 wurden annähernd alle Veranstaltungen des Kulturbüros, ob in der Konzertaula oder Open-Airs, abgesagt. Im Sommer gab es die ein oder andere Ausnahme bei Veranstaltungen, die corona-konform und gut kontrollierbar organisiert werden konnten, wie die literarische Reihe in den Kirchen. Eine Lockerung sorgte im Oktober immerhin dafür, dass die Aktion "Stadtleuchten" und einige Veranstaltungen in der Konzertaula stattfinden konnten. Deren Abonnements ruhen noch für die aktuelle Spielzeit, Erstattungsvorgänge für annullierte Tickets laufen bis heute, so Höning. Die Konzeption musste sich nach einer ständig wechselnden Rechtslage ausrichten, was für viel Arbeit gesorgt habe. Mit regelmäßigen "Wunschzettelaktionen" wurde Kontakt zu den Abo-Inhabern gehalten, bei denen auf künftige Aufführungen hingewiesen wurde und Reservierungen möglich waren. Open Air-Veranstaltungen wie zuletzt das GSW Kamen Klassik oder das anstehende SummerLife-Konzert im Schlosshof Heeren, wurden von vornherein auf Kontrollierbarkeit und Übersichtlichkeit konzipiert. Für die kommenden Außenveranstaltungen sind kostenlose Online-Reservierungen buchbar. Aufgrund der Erfahrungen aus den letzten Monaten wird es künftig möglich sein, künftige Veranstaltungen in- und outdoor noch sicherer und flexibler zu gestalten. "Das Verständnis, die Disziplin und die positiven Aussagen der Besucher unserer Kulturveranstaltungen haben uns in unserer Arbeit bestärkt", bedankt sich Höning.

Nicht nur die städtische Veranstaltungsarbeit hatte und hat ihre Kämpfe mit der Pandemie, sondern auch die Musikschule, die Stadtbücherei und das Haus der Stadtgeschichte, weiß Katrin Jubitz, Leiterin des Fachbereichs Kultur. Die Musikschule habe einen großen Teil der Angebote mithilfe von Online-Formaten aufrechterhalten können. Ein großes Problem seien die Räumlichkeiten, nach wie vor können sieben Unterrichtsräume in der Schule nicht genutzt werden, da sie sogar für Einzelunterricht nach der Corona-Schutzverordnung zu klein sind. Ausweichmöglichkeiten gibt es in externen Räumlichkeiten wie im Methleraner Bürgerhaus. Eine vollständige Rückkehr in die eigenen Räume sei derzeit nicht absehbar, erklärt Jubitz. Die Schülerzahlen seien - abgesehen von wenigen durch Corona bedingten Kündigungen - weitgehend stabil geblieben. Mit 749 Belegungen liegt die Musikschule im Bereich der Vorjahre. Damit das auch so bleibt, wurde von SPD-Ratsherrn und Schul- und Sportausschussvorsitzendem Joachim Eckardt angeregt, die geplante Erhöhung der Unterrichtsgebühren auszusetzen. Die Vereinsgebühren für Neumitglieder der Sportvereine würden schließlich auch erlassen, um den Nachwuchs bei der Stange zu halten. Im kulturellen Bereich solle das auch möglich sein. CDU-Ratsfrau Rosemarie Gerdes schloss sich dieser Forderung an. Da renne man bei der Verwaltung offene Türen ein, entgegnete Beigeordnete Ingelore Peppmeier. Der Verzicht auf die geplante fünfprozentige Erhöhung der Unterrichtsgebühren sei vom Kämmerer auf rund 10.000 Euro beziffert worden. Um jetzt nicht "ein völlig falsches Signal" zu setzen und "einen Konsolidierungsbeitrag" zu leisten, könne die Stadt diesen Betrag verschmerzen, so Peppmeier.