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60 Prozent des innerstädtischen Brummi-Aufkommens auf der Suche nach Abkürzungen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

Der innerstädtische Schwerlastverkehr ist für viele Anwohner eine Belastung, im Rahmen des Lkw-Lenkungskonzepts will die Stadt für Abhilfe sorgen. Foto: AG/ArchivDer innerstädtische Schwerlastverkehr ist für viele Anwohner eine Belastung, im Rahmen des Lkw-Lenkungskonzepts will die Stadt für Abhilfe sorgen. Foto: AG/ArchivKamen. (AG) 60 Prozent des unerwünschten innerstädtischen Schwerlastverkehrs geht auf die Nutzung von Abkürzungen zurück - dieses Ergebnis präsentierte Raumplaner Jochen Richard, dessen Büro von der Stadt mit der Erstellung eines Lkw-Lenkungskonzepts für Kamen beauftragt ist, jetzt den Mitgliedern des Mobilitäts-, des Planungs- und des Klimaschutzausschusses des Rates im seltenen Rahmen einer gemeinsamen Sitzung.

Grundlage der Auswertung ist eine breit angelegte Umfrage, die das Büro unter Lkw-Fahrern gestartet hatte. Kern des Problems ist offenbar das, was Kamen seit jeher eigentlich positiv hervorhebt: Die hervorragende Anbindung an die beiden größten Bundesautobahnen, jede Menge Logistik und eine Vielzahl von Gewerbe- und Industriegebieten - elf sind es allein auf Kamener Gebiet, sechs weitere viel frequentierte Standorte kurz hinter den Stadtgrenzen. Was den überregionalen Durchgangsverkehr von Brummis betrifft, sei eine Reduzierung von bis zu 90 Prozent machbar, so Richard. Mit Durchfahrverboten und Wegweisern könne man der Lage ohne sonderlich großen Aufwand Herr werden. Der regionale Durchgangsverkehr allerdings bleibe den Anwohnern der Innenstadt erhalten, um ihn zu bändigen, wäre schon einiges an Mehraufwand nötig, erläutert Richard. Denn dafür müssten fast sämtliche innerstädtischen Straßen für den Nicht-Anliegerverkehr gesperrt und entsprechend aufwändig und mit einer Ummenge von Schildern gekennzeichnet werden - und das nicht erst in der Stadt, sondern teilweise auch schon vor den Abfahrten auf A1 und A2, deren Abflussverkehr dann von der A2 aus nur noch entweder ins Gewerbegebiet Hemsack beziehungsweise in Richtung Technopark, oder aber von der A1 in die anderen Gewerbegebiete geleitet würde. An der Stelle wäre dann sogar der Bund als Straßenbaulastträger involviert. Eine weitere Schwierigkeit: Da laut Umfrageergebnis beinahe die Hälfte aller Lkw-Fahrten von Kamen aus oder in Kamen angetreten werden, wird dieser Verkehr schwerlich aus dem Stadtbild zu verbannen sein, wie Raumplaner Richard erläutert. Das Problem des innerstädtischen Schwerlastverkehrs dürfte den Kamenern also weiterhin erhalten bleiben, nichts desto trotz wird auch künftig Hoffnung auf die Weiterentwicklung des Lkw-Lenkungskonzept gesetzt.