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Studiotheater statt TV-Studio: "Extra 3"-Moderator Christian Ehring überzeugt in Bergkamen auch jenseits der Kamera

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kultur

studiotheater 922AG"Extra 3"-Moderator Christian Ehring eröffnete am Freitagabend die Kabarettreihe des Bergkamener Kulturreferates vor vollem Haus im Studiotheater. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

Bergkamen. Auch, wenn manch treuer Zuschauer die ein oder andere Pointe aus einer der letzten Sendungen wiedererkannt haben dürfte, stellte "Extra-3"-Moderator Christian Ehring mit  seinem Programm "Antikörper" am Freitagabend zur Eröffnung der Bergkamener Kabarettsaison im Studiotheater eindrucksvoll unter Beweis, dass er auch jenseits der TV-Studios und ohne Side-Kicks wie die "Habecks", "Gabriels" oder Kalkofes alleinunterhalterische Fähigkeiten der "Extra"-Klasse zu bieten hat.

Stattdessen besteht Ehrings aktuelles Programm aus nichts außer einem zweistündigen Monolog und ein paar, angenehm kurzen, musikalischen Einlagen am Piano - wenn es im Refrain etwa hieß: "Ich zahl Steuern, ich könnt' mir eine scheuern". Die Stars des Abends waren nach altbewährter Manier die aktuellen Krisen der Zeit, die der Gesellschaft langsam über die Hutschnur gehen - Corona, Ukraine-Krieg, Inflation, und dann auch noch Winnetou und "Layla" - "allmählich wird es uns zuviel", stellte Ehring fest. Die Zeit nach Corona habe er sich anders vorgestellt, gesteht Ehring ein. Statt des ersehnten Happy Ends, an dem sich alle in den Armen liegen, gebe es dank Putin nun den "Wut-Winter". Aber durch die Krise hätten sich auch interessante Perspektiven in Sachen Homeoffice ergeben, räumt der Rheinländer ein. So hätte auch sein Postbote schon ein interessantes Konzept entwickelt: "Er liest im Homeoffice meine Post und sagt mir Bescheid, wenn 'was Wichtiges dabei ist". Auch die Mentalitätskonflikte mit der heutigen Jugend nahm der mittlerweile 50-Jährige aufs Korn. So etwas wie Influencer habe es zu seinen seligen Jugendzeiten nicht gegeben, höchstens in Form des Persil-Manns, des Mannheimer-Kaisers oder des grünen Hustinettenbärs - "und so will nun wirklich niemand aussehen", setzt Ehring einen drauf. Und auch die Freuden des Urlaubs seien ihm mittlerweile verleidet, erstens weil Fliegen schlecht fürs Klima ist und zweitens wegen des Service-Debakels an deutschen Flughäfen: So habe die Formulierung "sein Gepäck aufgeben" in diesem Zusammenhang inzwischen eine ganz andere Wendung genommen, so Ehring, der die Kabarettsaison des Bergkamener Kulturreferats im Studiotheater vor vollem Haus eröffnete. Weiter geht es am Freitag, 4. November, mit Christian Bauer und seinem Programm „Vor der Ehe wollt´ ich ewig leben“.