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Künstlergruppe REFLEX spannt "vor Ort" in der Monopol-Maschinenhalle Bogen zwischen Kunst und Industriegeschichte

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kunst & Gestaltung

ausstellung reflex open822AGVor der Kulisse der mächtigen Fördermaschinen gratulierte Bürgermeisterin Elke Kappen (3.v.r.) den Mitgliedern der Künstlergruppe REFLEX zur Eröffnung ihrer Ausstellung "vor Ort". Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. Mit ihrer Ausstellung "vor Ort" in der ehemaligen Maschinenhalle der Schachtanlage Monopol gelingt der Künstlergruppe REFLEX ein beeindruckender Brückenschlag zwischen Kunst und Industriegeschichte. Am Samstag wurde sie unter großer Beachtung aus den Reihen der kunstinteressierten Kamener eröffnet.

In der Ausstellung unternehmen die Kunstschaffenden der Gruppe REFLEX den Versuch, den Begriff "Vor Ort" mit ihrer künstlerischen Sprache in die heutige Zeit zu transportieren und die Bergbau- und Industrie-Thematik mit neuen Inhalten zu füllen. So wie etwa Anne Deifuß, die sich mit ihrem Werk "Haldenzauber" der Wiedereroberung des Raumes durch die Natur widmet, oder Barbara Schwinges, die die Fördertürme in ihren Bildern als Kathedralen des Industriezeitalters darstellt. Auch mit historischen Gegebenheiten im Bergbau beschäftigen sich die Künstlerinnen und Künstler, teils auch auf kritische Weise. So setzte Reimund Kasper der alten "Negerdorf"-Siedlung ein Denkmal, indem er ihre unvorteilhafte Architektur so darstellte, dass sie geradezu anheimelnd wirkt. Mit dem Thema "Ketten" beschäftigte sich Ina Jenzelewski aus zwei Perspektiven, der positiven, Sicherheit bietenden auf der einen, und dem Symbol für Unfreiheit anderseits.

Die Kulisse des Ausstellungsraums, der ehemaligen Monopol-Maschinenhalle, bietet genau den richtigen Background für die großformatigen Bilder und Installationen, wie die von Claudia Quick, die den Frischluftventilator in der Wand der Halle mit einer Projektsfläche aus flatternden, weißen Bändern verbunden und damit die Industriekulisse direkt in ihre Kunst integriert hat. Zwischen den imposanten Fördermaschinen können die spektakulären Kunstwerke jetzt bis zum Sonntag, 11. September, "vor Ort" betrachtet werden.

"Der Ausstellungsraum atmet Kamener Stadtgeschichte", betonte Kurator Heinrich Behrens in seiner Eröffnungsansprache und bedankte sich beim Förderverein Monopol 2000, der sich als Gastgeber der Ausstellung zur Verfügung stellte. Gleichzeitig beglückwünschte er die Mitglieder zu der Förderung aus dem NRW-Städtebauförderungsprogramm, die dem Besitzer der Schachtanlage, der Stiftung Industriedenkmalpflege, einen Betrag von mehr als 2,6 Millionen Euro für die Sanierung des Förderturms Grillo beschert.

"Die Ausstellung ist eine wunderbare Kombination aus Industrie, Arbeit und Kunst für Stadt", lobte Bürgermeisterin Elke Kappen, die selbst einen besonderen Bezug zu Werkshalle und Förderturm habe, weil ihr Vater einst auch auf Monopol einfuhr.

Im nächsten Jahr solle es eine weitere Ausgabe mit dem Titel "vor Ort II" geben, verriet Behrens. Dabei sollen die Schwerpunkte im skulpturellen und zeichnerischen Bereich liegen.

Archiv: Künstlergruppe REFLEX eröffnet Ausstellung "vor Ort" in der Monopol-Maschinenhalle