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Viele Wege zum Ego: Künstlergruppe Reflex zeigt starke Anregungen für die Frage nach dem Ich

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kunst & Gestaltung

14 Reflex-Künstler vereint die Ausstellung EGO im haus der Stadtgeschichte.14 Reflex-Künstler vereint die Ausstellung EGO im haus der Stadtgeschichte.

Zerstörung und Selbstaufgabe: Nur drei der Aspekte einer großartigen Ausstellung. Zerstörung und Selbstaufgabe: Nur drei der Aspekte einer großartigen Ausstellung. Kamen. (wol) Die Nachrichten der letzten Tage zeigen reichlich Egomanen und fatale Folgen ihres Wirkens, verweist Reimund Kasper für die Künstlergruppe Reflex. Deren aktuelle Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte bietet solche und viele andere Aspekte des menschlichen Ego, mit dem sich 14 Reflex-Künstler ein Jahr lang auseinandergesetzt haben.

Im Saal des Hauses der Stadtgeschichte hat Alfred Gockel große Egos abgebildet, aus Kunst wie Politik. Ein Spiegel in Kopfform in der Mitte erlaubt dem Betrachter, das eigene Ich da einzureihen. In seinem unverkennbaren Stil flankiert Reimund Kaper das mit drei Arbeiten, die den Blick auf die Details lohnen. Sein Blick auf das Ich führt zu Freuds Triebtheorie und der zwischenmenschlichen Erotik, aber nach Freud auch zum Todestrieb und aufs soldatische Schlachtfeld. Gegenüber hat Peter Tournee den Kampf des Ego gegen Schmerz und Leid thematisiert, mit unverkennbar positiver Perspektive.

Installationen, ein Videobildschirm im Koffer, Überlagerungen und Verfremdungen aber auch direkte politische Darstellung – Reflex zeigt in dieser Ausstellung viele Wege zum Ich und Selbst. Gemeinsam ist den 14 Akteurinnen und Akteuren ein wirklich großer Wurf gelungen. Das Konzept, sich in der Gruppe gemeinsam ein Thema zu setzen, geht hier komplett auf. Die gemeinsame Vorgabe hat hier ganz offenbar keine Grenzen gesetzt, der Spaziergang durch die Ausstellung offenbart immer wieder völlig neue ungemein spannende Lösungen rund um die Kernfrage „Wer bin ich?“.

Die Suche nach Antworten lässt Portraits mit zerstörten Häusern verschmelzen, schafft es den Künstlernamen per Visitenkarte mehr als 200mal auf die Leinwand zu bringen oder mit dem Namen eines Ministers dessen Luxusauto zu malen.

Reflex ist in den letzten Jahren politischer geworden, so Reimund Kasper und die Gegenwart verleite Kunst ganz offensichtlich auch dazu. Ein Katalog zur Ausstellung bietet zusätzlich viele Hinweise, für einen eigenen Blick auf das Ego. Die Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte ist noch bis zum 21. April dort zu sehen. Am 7. April von 14 bis 17 Uhr laden Künstler der Gruppe Reflex noch einmal zu begleitenden Gesprächen ein.

Der Gang durch die Ausstellung bietet vielfältige  Anregungen für den Blick aufs eigene Ich.Der Gang durch die Ausstellung bietet vielfältige Anregungen für den Blick aufs eigene Ich.