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Gerd Puls-Lesebuch in Westfälischer Bibliothek - Literarisches Portrait des Kamener Künstlers

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

Puls Lesebuchcover321Kamen. Ein neues Gerd-Puls-Lesebuch würdigt das literarische Schaffen des Kameners für das Ruhrgebiet und den westfälischen Raum. Herausgeber ist die westfälische Literaturkommission mit Sitz in Münster, für die Puls wiederholt Beiträge über Schriftstellerkollegen wie Max von der Grün oder Josef Reding verfasst hat oder eigene Texte zur Verfügung stellte. Das aktuelle Lesebuch liefert ein literarisches Portrait des früheren Pädagogen und Schulleiters, der durch zahlreiche Bücher, Veröffentlichungen und Kunstausstellungen als Schriftsteller, Maler, Grafiker und Bildhauer nicht nur in Insiderkreisen über Westfalen hinaus bekannt wurde.

Dass in der Pandemiezeit ganz besonders die Kultur leidet, spürt auch Gerd Puls, dem als ehemaligen Pädagogen die Bedingungen und Belange von Schülern und jungen Menschen aber weiterhin am Herzen liegen. „Wie den Künstlern fehlen vor allem den Kindern und der jungen Generation Austausch, Perspektiven und soziale Kontakte“, betont er. „Während Fußballspieler gegen den Ball treten, ist schulisch vieles weggebrochen und liegt kulturell das Meiste brach.“

Dass dies nicht immer zutrifft, sieht Gerd Puls auch. „Für meine Person darf ich natürlich nicht klagen, denn schreiben und zeichnen kann ich auch unter den derzeitigen Bedingungen. Im letzten Jahr sind zwei Bücher von mir erschienen, dazu eine Anzahl von Veröffentlichungen, z.B. in bundesweiten Anthologien. Über das neue Lesebuch freue ich mich aber besonders, rückt es doch meine „westfälischen Texte“ in den Vordergrund. Die Region ist für mich eine Art „Basislager“, Ausgangspunkt und Bezugsort fürs Schreiben und Malen. Auch wenn ich überregional in Hamburger, oder Berliner Verlagen veröffentliche, liegt mir „das Westfälische“ besonders am Herzen. Hier gibt es immer noch neue Themen und lohnenswerte literarische Stoffe zu entdecken. In dieser nach wie vor spannenden ehemaligen Industrieregion fühle ich mich seit 72 Jahren heimisch und zu Hause. Hier bin ich verwurzelt. “

Mit dem Gerd Puls-Lesebuch würdigen der Dortmunder Literaturwissenschaftler Arnold Maxwill und Prof. Walter Gödden von der westfälischen Literaturkommission Münster die schriftstellerische Arbeit des Kamener Autors und ihre Bedeutung für Westfalen. Gleichzeitig liefert das Buch ein literarisches Portrait von Puls, das sich einfügt in eine Reihe klangvoller Namen. Unter namhaften Schriftstellern wie beispielsweise Annette von Droste Hülshoff, Ferdinand Freiligrath, Henriette Davidis, August Wibbelt, Heinrich Kämpchen, Max von der Grün oder Ernst Meister, um nur einige zu nennen, befindet sich Gerd Puls nun in „allerbester westfälischer Gesellschaft“.

„Dieser Aspekt freut mich auch deshalb, weil das persönliche, auch geografische Umfeld für Autoren immer eine gewisse Rolle spielt. In meinem Fall sind es das Ruhrgebiet und die Hellwegregion“, betont Gerd Puls. „Ich sehe mich als “kritischen, politischen und weltoffenen Autor“. Mit bloßem „Kirchturmdenken“ oder einer Verklärung des Heimatbegriffs kann ich wenig anfangen. Wichtig ist mir ein genauer, auch „sezierender“ Blick möglichst „über den Tellerrand“ hinaus. Begebenheiten und menschliche Schicksale sind dabei stets auch außerhalb ihrer regionalen Bezüge gut vorstellbar. Liebevoll und zugleich kritisch hinterfragend, beides gehört für mich dazu. Einseitigkeit, bloßes Verharren, Stehen- und Steckenbleiben sind schädlich. Seit meiner Pensionierung sitze ich nun häufiger am Schreib- oder Zeichentisch. An Ideen und Themen, auch in der Malerei, mangelt es nicht, und alle neuen oder alten Texte finden zum Glück Interessenten und Abnehmer. “

Die bodenständige Grundhaltung, die langjährige künstlerische Tätigkeit in beiden Bereichen neben dem Beruf, sowie die zukunftsorientierte Sichtweise des Autors hebt Arnold Maxwill als Wissenschaftler und Herausgeber im Nachwort besonders hervor. Gleichzeitig liefert der Band zahlreiche Beispiele aus Puls' Literatur.

Sowohl in einem persönlichen Bericht als auch mit mehreren Abbildungen verweist das Lesebuch auch auf das parallele Arbeiten des Kameners in den beiden künstlerischen Bereichen Schreiben und Malen und auf Puls' Schwerpunkte nicht nur als Autor, sondern auch als Maler.

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