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Erhöhtes Risiko für afrikanische Schweinepest

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

Hans Heinrich WortmannWLVZum Thema hat KamenWeb.de mit dem Methleraner Hans-Heinrich Wortmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, gesprochen. Foto: Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverbandvon Christoph Volkmer

Kamen. Kurz vor Ferienbeginn hat sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) im Osten Europas ausgebreitet. Die Tschechische Republik meldete schon Ende Juni erste Fälle von ASP bei Wildschweinen. Neben Tschechien breitet sich die Schweinepest in den Wildschweinbeständen in Polen, dem Baltikum, Moldavien und der Ukraine weiter aus. Auch Hausschweinebestände stecken sich dort an. Zum Thema hat KamenWeb.de mit dem Methleraner Hans-Heinrich Wortmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, gesprochen.
 
Wie groß ist die Angst vor der Schweinepest bei den heimischen Landwirten?
Wortmann: Die Ausbreitung macht uns Bauern in der Region große Sorgen. Besonders in den Sommerferien besteht eine hohe Gefahr der Einschleppung. Wir bitten daher alle Urlaubsreisenden um erhöhte Vorsicht.
 
Wie sollen sich Urlauber verhalten, wenn sie ihre Ferien in einem der betroffenen Gebiete verbringen?
Wortmann: Nahrungsmittel aus gefährdeten Regionen sollten auf keinen Fall mitgebracht werden. Auch dürften Speisereste nicht in der Natur oder auch nur in offenen Mülleimern an Raststätten entsorgt werden, denn Wildschweine finden mit ihren guten Nasen diese Leckereien schnell, können sich anstecken und somit die ASP in Deutschland einschleppen. Gerade unsere Region mit dem dichten Netz an Autobahnen birgt hier eine große Gefahr. Dazu sollten Urlauber beachten, dass auch über Schuhe und Kleidung eine Infektion möglich ist. Daher ist es empfehlenswert, dass nach dem Urlaub in entsprechenden Regionen diese Dinge gründlich gereinigt werden, bevor man zur Wanderung in heimatliche Gefilden aufbricht.
 
Besteht durch die Afrikanische Schweinepest eine Gefahr für Menschen?
Wortmann: Eine Ansteckungsgefahr für den Menschen besteht nicht, aber die Infektion führt sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu einer schweren Erkrankung und ist fast immer tödlich. Eine Einschleppung nach Deutschland hätte schwere Folgen für die Gesundheit der Wild- und Hausschweinebestände und die knapp 300 Schweinhalter in der Region Ruhr-Lippe.