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"Multivision 2050" macht Gymnasiasten klar: Fürs Klima ist es kurz vor zwölf

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

gymnasium energievision619Diplompolitologe Björn Wiele moderierte die Multimedia-Show in der Konzertaula vor insgesamt rund 550 Schülern des Gymnasiums. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. 550 Schüler aus den Jahrgangsstufen 5 bis 9 des Gymnasiums informierten sich am Donnerstagmorgen in der Konzertaula im Rahmen einer multimedialen Show über die Folgen des Klimawandels: Unter dem Motto "Energievision: Unser Klima - meine Energie - deine Zukunft" wurde ein Zukunftsbild des Planeten Erde gezeichnet - und das war teilweise ziemlich düster.

Die Veranstaltung war auf Anregung engagierter Schüler und der Fachschaft Geographie zustande gekommen, medial umgesetzt wurde sie von der gemeinnützigen Organisation "Die Multivision", einem bundesweit tätigen Verein mit dem Ziel der Förderung der politischen und gesellschaftlichen Bildung, Aufklärung und Erziehung. Diplompolitologe Björn Wiele, der mit der Moderation dieser Mischform aus Fachvortrag, Informations-Kino, und Diskussionsrunde beauftragt war, ließ keinen Zweifel übrig, dass das Pariser Klimaziel erreicht werden muss, um zu verhindern, dass der Meeresspiegel weltweit weiter ansteigt und ganze Metropolen unter sich lässt. Heißt: ab jetzt nur noch maximal zwei Grad Erwärmung, sonst bekommen viele nicht nur nasse Füße. Das Ziel könne nur erreicht werden, wenn der weltweite CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2050 um 95 Prozent sinkt. Davon sei man noch weit entfernt: Derzeit, so Wiele, produziere allein jeder Deutsche im Schnitt jährlich elf Tonnen Kohlendioxid. Die Lösung könne nur eine nachhaltige Umweltpolitik und der weitgehende Verzicht auf das Verbrennen von Öl, Kohle und Gas sein. Viele Schüler kamen auch zwischen den drei multimedialen Shows mit den Fachleuten ins Gespräch. Die waren erstaunt über das große Interesse, aber auch das Vorwissen, das in Erdkunde-, Politik- und Physikunterricht vermittelt worden war - oder auch über die Medien: Schon Fünftklässler hätten nach der Umweltverträglichkeit von Elektroautomotoren gefragt, deren Herstellung bekanntlich CO2-intensiver ist, als die von Benzinfahrzeugen. Das möge ja auf den ersten Blick so aussehen, so Wiele im Gespräch mit den Schülern, allerdings sei zu bedenken, dass sich diese - wenn man so will - "Emissions-Investition" in relativ kurzer Zeit in der persönlichen Öko-Bilanz amortisiert habe. Denn Treibstoff werde nur zu rund 30 Prozent ausgewertet, erklärt Wiele. Der Rest der Energie verpuffe ungenutzt in Form von Wärme. Bei Elektrofahrzeugen würden rund 90 Prozent der Energie genutzt, die dann direkt auf die Antriebswelle umgesetzt werde. Auch der städtische Klimaschutzbeauftragte Tim Scharschuch, der die Veranstaltung organisatorisch begleitete, freute sich über den Erfolg der Info-Veranstaltung, aus der die Kids "sicherlich einiges mitgenommen" hätten. Das große Interesse zeige, ebenso wie das teils fundierte Vorwissen, wie sehr das Thema Klimawandel der Jugend auf den Nägeln brenne, und dass es wichtig sei, das Thema schon ab der fünften Klasse zu aufzugreifen.