Glasfasernetz im Hemsack ist "scharfgemacht"
von Alex Grün
Kamen. Seit etwas über einer Woche ist das neue Glasfasernetz im Hemsack in Betrieb. Mit der rund 20 Kilometer umfassenden Infrastruktur seien laut Betreiber Helinet jetzt rund 35 bis 40 Prozent des Gewerbegebietes "verarztet" sowie rund ein Dutzend Privatkunden.
Damit sind jetzt mehr als 40 private und gewerbliche Nutzer über drei sechs Zentimeter dicke Glasfaserkabel, die unter den Gehwegen entlang verlaufen und in Spleißkassetten im Multifunktionsgehäuse in der Wilhelm-Bläser-Straße münden, am Hemsack-Netz angeschlossen. Nicht ohne Stolz wurde das Netz jetzt vorgestellt. Jeder Nutzer soll mittels der neuen Technik über einen eigenen Port verfügen und entsprechend in der Lage sein, die volle Bandbreite abzurufen. Während mit DSL und VDSL durchschnittliche Übertragungsraten von bis zu 100 Megabits möglich sind, erlaubt Glasfaser Datentransferraten von bis zu 1000 Megabits. Garantiert werden soll so also eine Übertragungsleistung von knapp einem Gigabyte symmetrisch in beide Richtungen. Und die Datenkanäle sollen im Notfall bis direkt zum Schreibtisch gelegt werden, denn auch innerhalb der Gebäude werden Kupfer- und andere alte Leitungen notfalls ausgetauscht - gehört zum Service. Man sei froh, dass sich das neue Medium Glasfaser gegen die alten Systeme einerseits und gegen die Skepsis seitens der Finanziers andererseits durchgesetzt hat, erklärt Jochen Baudrexl, Geschäftsführer der GSW Kamen/Bergkamen/Bönen, deren Tochter Helinet die Telekommunikationsprodukte für den Datentransfer zur Verfügung stellt. Das Unternehmen hofft, künftig auch den "Rest" des Hemsacks als Kunden zu gewinnen. Wurde das Projekt City 2020 mit ähnlichem Konzept vor knapp zehn Jahren noch belächelt - die Banken hätten die Stirn gerunzelt, so Baudrexl - stoße Helinet damit mittlerweile auf eine breite Akzeptanz. Insbesondere mit Blick auf "industrie 4.0", dem von vielen herstellenden Betrieben ersehnten Zukunftsprojekt zur umfassenden Digitalisierung der industriellen Produktion, sei die neue Technik alternativlos, so Bürgermeisterin Elke Kappen. "Deshalb ist das neue Netz gerade für innovative Unternehmen wichtig", so die Bürgermeisterin.