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Wasserstoff als Zukunftsperspektive

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

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Kreistag unterstützt Konzept

Kreis Unna. Wasserstoff ist der Stoff, aus dem die Energie der Zukunft kommt: grün, vielfältig nutzbar und großer Wirtschaftsfaktor. Der Konzern Kreis Unna hat das erkannt und will zentraler Wasserstoffstandort für die Region und darüber hinaus werden. Das Konzept dazu hat der Kreistag am 22. Juni zur Kenntnis genommen und große Unterstützung signalisiert.

"Steinkohle ist Vergangenheit, Wasserstoff ist Zukunft", sagt Landrat Mario Löhr. "Wir müssen umdenken und vier Steinkohlekraftwerke ersetzen, die im Kreis Unna mit dem Kohleausstieg wegfallen. Das bedeutet eine enorme wirtschaftliche Herausforderung für die Region. Wir wollen das als Chance sehen und nachhaltige Innovationen im Kreis etablieren."

Wasserstoffkonzept
Die Verwaltung hat dem Kreistag also ein Wasserstoffkonzept vorgelegt. Es geht um die gesamte Bandbreite von der Erzeugung über die Verteilung bis zur Nutzung und Versorgung der konzerneigenen Gebäude mit grünem Strom. Eine leistungsfähige Wasserstoff-Infrastruktur soll entstehen. Das Projekt sieht eine jährliche Produktionsmenge von 800 bis 900 Tonnen von grünem Wasserstoff vor. Zum Vergleich: Ein Wasserstoffauto verbraucht etwa 1 Kilogramm Wasserstoff auf 100 Kilometern – ein Bus etwa 9 bis 12 Kilogramm.

An Wasserstofftankstellen sollen die Busse der VKU und LKWs der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft (GWA) tanken können, CO2-neutrale Energie soll die Wohnungen der Kreiseigenen Wohnungsgesellschaft UKBS mit Licht und Wärme versorgen. Damit will der Kreis Unna vor allem seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Energiegesellschaft Kreis Unna mbH
Zur Umsetzung des Projekts ist eine "Energiegesellschaft Kreis Unna mbH" vorgesehen. Sie soll alle konzernweiten Aktivitäten im Bereich "Energie" bündeln. Förderprogramme des Landes, des Bundes und der Europäischen Union sollen dabei helfen. Eine Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft ist denkbar.

Auch die Städte und Gemeinden sowie die Stadtwerke im Kreis Unna sollen, wie gemeinsam von SPD, CDU, Grüne im Kreistag und FDP beantragt, eingebunden werden. Vor einer endgültigen Beschlussfassung müssen - wie ebenfalls von den Fraktionen beantragt - noch einige Fragen u.a. zur Wirtschaftlichkeitsberechnung und der Gesellschaftsstruktur geklärt werden.

Der Zeithorizont ist gesetzt durch den Kohleausstieg bis 2035 und dem Vorhaben der Bundesregierung, bis 2050 Treibhausgasneutral sein zu wollen. "Wir wollen unseren Beitrag leisten und diese Vorhaben jetzt angehen, um sie in naher Zukunft wirtschaftlich für die Region tragfähig machen", so Löhr. PK | PKU

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