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CDU-Fraktion stößt mit Trinkbrunnen-Wunsch im Rat auf offene Ohren

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

von Alex Grün

Bald kostenloser Trinkwasserbrunnen auf dem alten Markt in Kamen? Bald kostenloser Trinkwasserbrunnen auf dem alten Markt in Kamen? Foto: Archiv KamenWeb.deKamen. Der Rat der Stadt Kamen stimmte auf seiner letzten Sitzung dafür, dass sich die Stadt um die Installation eines Trinkbrunnens mit kostenlosem Wasser auf dem alten Markt bemüht. Dazu soll die Verwaltung Kontakt mit den Gemeinschaftsstadtwerken aufnehmen. Bis auf eine Enthaltung stieß der Beschlussvorschlag auf Einvernehmen.

Die CDU-Fraktion, die den Antrag stellte, begründet diesen damit, dass in Zeiten, in denen immer wärmere Sommer zu erwarten seien, sich insbesondere die Innenstädte stark aufheizten, da sie dichter besiedelt sind, als etwa die umliegenden Dörfer. Solche Trinkwasserbrunnen seien aber nicht nur eine Attraktion an heißen Sommertagen: "Das Trinken von Wasser stellt ein Grundbedürfnis dar und fördert die Gesundheit", heißt es in dem Antrag. In Bochum etwa würden mobile Wasserspender eingesetzt, die bereits in mehreren Städten erfolgreich getestet worden seien. Sie könnten mit einem Vernebler ausgestattet werden, welcher einen Sprüheffekt bewirke, um den Menschen in der aufgeheizten Innenstadt eine Abkühlung zu verschaffen. Auch könne die Spenderkonstruktion bei Bedarf als Werbefläche genutzt werden.

Die CDU-Fraktion weist unter anderem auf einen Beschluss des Bundesumweltministeriums hin, nach dem künftig Trinkwasser aus dem Leitungsnetz an möglichst vielen öffentlichen Orten frei verfügbar sein muss. Kommunen sollen künftig Trinkwasserbrunnen beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen und in Einkaufspassagen aufstellen, sofern dies technisch machbar ist und dem lokalen Bedarf entspricht. Die neue Regelung zielt darauf ab, möglichst allen Bürgerinnen und Bürgern öffentlichen Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu gewähren. Leicht verfügbares Trinkwasser sei darüber hinaus auch ein wichtiger Baustein kommunaler Hitzeaktionspläne. Die CDU zieht auch das Beispiel der Nachbarstadt Unna heran, wo ein solcher Trinkwasserbrunnen bereits im Frühjahr 2023 in Betrieb genommen wurde. Die Unterhaltskosten für die Installation lägen dort bei jährlich 4600 Euro und würden vom örtlichen Wasserversorger übernommen. Eine ähnliche Handhabung schwebe der CDU auch für Kamen und die GSW vor.

CDU-Fraktionschef Ralf Eisenhardt wies im Rat darauf hin, dass es schon in früheren Zeiten einen Trinkwasserbrunnen auf dem Markt gab, und das eine solche Einrichtung mit Blick auf künftige Hitzeperioden "einfach fehlt". Es sei gut, wenn es diesbezügliche Vereinbarungen mit den GSW gäbe, vielleicht kämen auch günstigere Varianten in Betracht, als die in Unna. SPD-Amtskollege Daniel Heidler erinnerte daran, dass der Brunnen damals aus Gründen der Hygiene, aber auch wegen Vandalismus, abgebaut werden musste, was sich möglichst nicht wiederholen sollte. Auch müsse im Vorfeld geprüft werden, ob für das Projekt Fördermittel abrufbar sind. Grünen-Fraktionsvorsitzende Anke Dörlemann wies mit Blick auf das Wasserhaushaltsgesetz darauf hin, dass ein Brunnen alleine eigentlich gar nicht ausreiche, um bei Inkrafttreten eines möglichen Hitzeaktionsplans entsprechend gewappnet zu sein.

Einen solchen gebe es zurzeit nicht, so Bürgermeisterin Elke Kappen, allerdings wachse die Zahl von Refill-Stationen, also Standpunkten in der Innenstadt, an denen die Bürgerinnen und Bürger kostenlos Trinkwasserflaschen auffüllen können. Ein Trinkwasserbrunnen wäre im Zuge der demnächst anstehenden Sanierung des Marktes sicherlich eine sinnvolle Einrichtung, ob er rund um die Uhr laufen müsse, sei hinsichtlich der Betriebskosten dahingestellt, so Kappen. Insgesamt stieß der CDU-Vorschlag auf positive Resonanz, bis auf eine Enthaltung stimmte der Rat einstimmig zu, die GSW mit dem Thema zu konfrontieren. Danach werde man sehen, ob die Kamener Innenstadt ihre Besucher künftig mit kostenlosem frischem Trinkwasser begrüßen kann.

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