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Klare Botschaft: Kamener wollen ihren roten Riesen besteigen

am . Veröffentlicht in Stadtgeschichte

monopol2 918AGFördermitglied Thomas Patzelt (l.) führte die Besucher am Tag des offenen Denkmals auch die mächtigen Aufzugräder der Schachtanlage Grillo vor Augen.

monopol1 918AGvon Alex Grün

Kamen. Die Kamener stehen nicht nur auf ihren Monopol-Förderturm, sie wollen ihn sogar wortwörtlich erklimmen. Diese Botschaft war am Sonntag beim Tag des offenen Denkmals auf dem Monopol-Gelände eindeutig.

"Das haben wir von ganz vielen Besuchern gehört", erklärt Bastian Nickel vom Förderverein Monopol, welcher unter der Schirmherrschaft der Stiftung Industriedenkmal zum zweiten Mal im Schatten des Kamener Wahrzeichens stattfand. Viele der rund 300 Besucher, die sich auf den Weg gemacht hatten, um ein Stück Kamener Industriegeschichte hautnah zu erleben, hätten den Wunsch geäußert, ihren rostroten Riesen zumindest bis zum ersten Absatz besteigen zu können. "Wir wollen den Turm begehbar machen" - das ist auch die klare Ansage von Thomas Patzelt vom Förderverein, die er den Besuchern auf den Führungen durch die Werksanlagen von Schacht Grillo mit auf den Weg gab, und der sich der Verein unsisono anschließt. "Natürlich ist das einfacher gesagt als getan", gibt Monopol-Mitglied Manfred Wiedemann zu, "ein Aufzug bis zum ersten Absatz ist ja vorhanden, und das mit dem Strom würden wir auch hinkriegen". Es sei in erster Linie eine Frage der Materialsubstanz und der Sicherheit der Besucher, den Turm tatsächlich begehbar zu machen. Doch der Wille ist da - nicht nur seitens des Fördervereins, sondern ganz offenbar auch der der Kamener. Ein nächster Schritt in diese Richtung müsse sein, Stadt und Stiftung gleichermaßen für das Projekt zu gewinnen, so Wiedemann. Mit der Resonanz sind die Veranstalter mehr als zufrieden: Der Andrang war so groß, dass die beiden Fördermitglieder und ehrenamtlichen "Touristenführer" Thomas Patzelt und Uwe Klose sogar zusätzlich Führungstermine einschoben. Regen Zulaufs erfreute sich auch der Eltern-Kind-Schmiedekurs, bei dem sich rund ein Dutzend Eltern-Kind-Paare in die Kunst des Messerschmiedens einweisen ließen, ebenso wie der Stand von Imker Heinrich Behrens, der sich als zusätzlicher Publikumsmagnet bewährte. Schon im letzten Jahr war, auch im Rahmen des Schachtfestes, unerwartet viel los auf dem Monopol-Gelände, der Erfolg wurde in diesem Jahr noch "getoppt". Für Bastian Nickel vom Förderverein steht eine erneute Beteiligung des Fördervereins Monopol am Tag des offenen Denkmals im Jahr 2019 daher jetzt schon fest.

Beschreibung
Bei dem Fördergerüst über Schacht 1 handelt es sich um ein zweigeschossiges Einstrebengerüst von 1966-67. Es wurde als Dreibock mit angehängtem Führungsgerüst ausgeführt. Diese Konstruktion steht für die letzte Entwicklungsphase von Seilstützkonstruktionen im Ruhrgebiet. Das Fördergerüst Schacht Grillo zählt zu den wenigen, noch erhaltenen Beispielen dieser vergleichsweise jungen Bauart.

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