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Freie Wähler: Fußgängerzone muss "No Brain-Area" sein

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

Fahrrad Foto Andreas Milk916"Die Fußgängerzone muss für Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ein 'No-Brainer' werden", sagt die Fraktion Freie Wähler im Kamener Rat. Foto: A. Milk, Archiv KamenWeb.devon Alex Grün

Kamen. Nach SPD- CDU-, Grünen- und Linke-Fraktion meldeten sich jetzt auch die Freien Wähler, die FDP und AfD-Einzelvertreter Ulrich Lehmann zum Thema "Radverkehr in der City" zu Wort.

Die Freie Wähler-Doppelspitze, bestehend aus Dennis Kobusch und Dirk Externbrink, lehnen eine Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr zu den Ladenöffnungszeiten ab: "Wir (...) sind der Überzeugung, dass in der Fußgängerzone dem Fußverkehr die höchste Priorität gilt. Wir sprechen uns für einen Erhalt der Fußgängerzone als solche mit einer Öffnung für den Radverkehr in den späten Abend- und Nachtstunden bis in den Morgen hinein vor Ladenöffnung aus", so die FW-Fraktion. Den Fußgängerbereich müsse man entweder räumlich abtrennen oder eben zeitlich. "Und diese Abtrennung muss einfach zu begreifen sein, umsetzbar mit einfachsten Hilfsmitteln und nicht verkompliziert - ein 'No-Brainer' sozusagen", damit die Fußgängerzone als geschützter Bereich wahrgenommen und akzeptiert werde. Eine Innenstadt, so die FW-Fraktion, lebe von seiner Aufenthaltsqualität. Dazu bedürfe es "viele unterschiedliche, aber miteinander verquickte Zutaten." Während aktuell eine Vielzahl an Konzepten für das Stadtgebiet entwickelt würden, die sich mit dem Citybereich beschäftigten, sei es sinnvoll, ein Gesamtkonzept "Belebung der Innenstadt" zu erstellen, in das alle Erkenntnisse aus den Untersuchungen einflössen. Die Freien Wähler haben dabei vorwiegend die Wirtschaft im Auge, daher solle man auch die Kaufmännische Interessengemeinschaft KIG bei solchen Entscheidungen mit ins Boot holen, die ihre Erfahrungen einbringen solle, um zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der City sowie zu deren Belebung beizutragen. Immerhin sei diese ein Schwerpunkt im Kooperationsvertrag von SPD- und CDU-Fraktion. "Wir sind der Meinung, dass wir diese Entscheidung nicht übers Knie brechen, sondern ein Gesamtbild entstehen lassen sollten, in das die Entscheidung auch hineinpasst und nicht wie ein Fremdkörper wirkt", so die FW-Doppelspitze.

"Prinzipiell für sinnvoll" hält die FDP-Fraktion eine Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr, wobei sich ihre interne Beratung des Themas "noch in einer frühen Phase" befinde, so Vorsitzender Alfred Mallitzky. Fest stehe aber jetzt schon, dass die Fraktion das von der Verwaltung vorgestellte Zonenmodell für die Innenstadt für "nicht zielführend" hält. Kategorisch gegen die Freigabe der Fußgängerzone spricht sich AfD-Vertreter Ulrich Lehmann aus. Er ist davon überzeugt, dass das Vorhaben am Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer scheitern werde: "Wenn sich alle rücksichtsvoll verhalten würden, wäre eine Öffnung der Fußgängerzone für Radfahrer kein Problem", sagt Lehmann. Dies sei aber leider allzu oft zu viel verlangt. Konkret wird es für eine Entscheidungsfindung voraussichtlich am Donnerstag, 3. März, wenn im Mobilitäts- und Verkehrsausschuss über das Thema diskutiert wird - und das wahrscheinlich reichlich kontrovers.

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