-Anzeige-

Anzeige

Selbsthilfegruppe in Kamen: Erwachsene mit AD(H)S

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

Kreis Unna. Eine Selbsthilfegruppe für Erwachsene mit AD(H)S hat sich in Kamen gegründet. Das Folgetreffen der Selbsthilfegruppe findet am Donnerstag, 12. Januar, um 18.30 Uhr in den Räumen der Familienbande (Eingang ehemalige Firma Dr. Nüssken) an der Bahnhofstraße 46 in Kamen statt.

Das Angebot gilt für Erwachsene, bei denen ein Aufmerksamkeitsdefizit Syndrom mit oder ohne Hyperaktivität diagnostiziert wurde oder die den Eindruck haben, dass sie selbst davon betroffen sind. Die Selbsthilfegruppe bietet eine Austauschmöglichkeit und Hilfe bei der Bewältigung des Alltags und den vielen Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Es handelt sich um ein offenes und kostenfreies Angebot und Interessierte sind zu dem Treffen herzlich eingeladen.

Informationen gibt es bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna (K.I.S.S.) im Gesundheitshaus in Unna, Massener Straße 35. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, Tel. 0 23 03 / 27-28 29 oder E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Anfragen werden selbstverständlich vertraulich behandelt. PK I PKU

Mit dem Neujahrsfeuerwerk gibt es was auf die Ohren

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

Bodenfeuerwerk500Kreis Unna. Böllern oder nicht? Diese Frage hat die Deutschen in den vergangenen Jahren immer wieder bewegt und auch gespalten. Völlig unnötig, sagen die einen. Dazu die immense Feinstaubbelastung für die Menschen und die durch das nächtliche ‚Geknalle‘ eingeschüchterten Tiere. Eine unverzichtbare Tradition, finden die anderen, die sich durch Verbote gegängelt fühlen. Eine Erhebung mit Unterstützung der ‚Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC)‘ stimmt jedoch nachdenklich. Danach haben zuletzt zum Millenium-Wechsel 1999/2000 in Deutschland vermutlich mehrere 1000 Menschen ein sogenanntes Knalltrauma erlitten, weil ein Feuerwerkskörper zu dicht an ihren Ohren explodiert ist. Mit Beginn zum Jahreswechsel 2021/2022 wurde eine neue Erhebungsstudie mit allen HNO-Kliniken in Deutschland aufgelegt, um der Diskussion um die schädigende Wirkung vom Feuerwerk eine fundierte und aktuelle Datenbasis zu geben. „Ein Knalltrauma, durch Silvesterböller verursacht, ist eine häufige Gefahrenquelle für dauerhaften Hörverlust und Tinnitus. Insbesondere in der Altersgruppe bis 30 Jahre ist die Anzahl der Betroffenen alarmierend“, warnt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Je geringer der Abstand zum Feuerwerk ist, desto höher ist der messbare Schallpegel: Bei einem Abstand von zwei Metern werden bis zu 160 Dezibel erreicht. Dieser Wert entspricht dem Schallpegel einer abgefeuerten Pistole. Professionelle Feuerwerke übersteigen diese Werte sogar mit Schallpegeln über 190 Dezibel abhängig von der angenommenen Entfernung zur Lärmquelle. „Die Schwelle, ab der das Gehör Schaden nehmen kann, liegt aber schon bei einer Dauerbeschallung von mehr als 85 Dezibel“, so Prof. Dr. Alessandro Bozzato, der die neue Erhebungsstudie mit Unterstützung der DGHNO KHC durchgeführt hat. Ein Knalltrauma kann auch ausgelöst werden durch eine am Ohr abgefeuerte Pistole, durch einen Airbag oder einen Schlag aufs Ohr.

Durch die hohen Schalldruckpegel können Sinneszellen der Hörschnecke im Innenohr auch irreversibel geschädigt werden. Die Hauptsymptome sind anhaltende Ohrgeräusche (Tinnitus) und Schwerhörigkeit. Die Betroffenen haben vor allem Probleme bei der Wahrnehmung hoher Frequenzen. Sie hören Klingeltöne und hohe Stimmen deutlich schlechter als zuvor. Das Ohr fühlt sich wie verstopft an, dazu können stehende Schmerzen im Ohr, im Extremfall auch eine Trommelfellverletzung kommen. Je nach auslösendem Mechanismus sind eines oder beide Ohren betroffen.

In der letzten systematischen Erhebung zum Thema, in der alle 37 HNO-Kliniken befragt wurden, waren zum Jahreswechsel 2021/2022 trotz Verbot erneut dutzende Patienten von einer Verletzung des Hörorgans betroffen. 60 Prozent der gemeldeten Betroffenen waren in der Alterskohorte der elf- bis 30-jährigen angesiedelt. Mehr als jeder Fünfte war noch nicht volljährig. Über 80 Prozent der gemeldeten PatientInnen waren männlich. „Hervorzuheben ist, dass 60 Prozent der Betroffenen nicht beim aktiven Zünden von Feuerwerkskörpern verletzt wurden, sondern als unbeteiligte Zuschauer anwesend waren“, sagt Prof. Dr. Bozzato. AOK NordWest und DGHNO KC raten daher dringend, die Nähe zu Neujahrsfeuerwerken zu meiden. Liebhaber großer Feuerwerke sollten besser einen Gehörschutz tragen. Ohrstöpsel sind in Drogerien, Baumärkten, Apotheken oder auch in Musikgeschäften erhältlich. Abstand ist der beste Schutz vor Knalltrauma.

„Klingen die Symptome nicht innerhalb von 24 Stunden ab, sollten die Betroffenen unbedingt einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen, um bleibende Schäden zu vermeiden. Zu den therapeutischen Möglichkeiten gehören vor allem Infusionen mit Kortison, die häufig auch ambulant gegeben werden können“, so Kock.

Corona-Statistik: Keine Auswertung mehr für jede Kommune

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

gesundheitsamt22Kreis Unna. Seit Beginn der Coronakrise hat der Kreis Unna montags bis freitags die aktuellen Zahlen der Infektionen in den einzelnen Städten und Gemeinden veröffentlicht. Am Freitag, 23. Dezember werden die Zahlen zum letzten Mal stadtscharf veröffentlicht. Danach gibt es eine Übersicht über das Infektionsgeschehen im gesamten Kreis Unna nur noch über die Portale des Landeszentrums für Gesundheit und das Robert-Koch-Institut.

Für diese Entscheidung gibt es mehrere Gründe wie die stetig abnehmende Relevanz der Zahlen und die immer größer werdende Dunkelziffer der Infizierten, nachdem nur noch PCR-Test bestätigte Infektionen gezählt werden. Die Kreisverwaltung Unna kann durch diese Maßnahme die Kräfte, die bislang in der Auswertung auf die einzelnen Kommunen gebunden waren, wieder an anderer Stelle einsetzen.

Auswertungen, wie sich das Infektionsgeschehen im Kreis Unna entwickelt, sind über www.lzg.nrw.de/inf_schutz/corona_meldelage/ detailliert zu finden. Eine Übersicht und einen Vergleich zu anderen Städten und Kreisen in Deutschland ist unter corona.rki.de zu finden. PK | PKU

Sexuell übertragbare Erkrankungen im Kreis Unna im letzten Jahr gestiegen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

Kreis Unna. Die Anzahl der sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) ist im Kreis Unna im vergangenen Jahr gestiegen. So waren insgesamt 654 Fälle zu verzeichnen und damit 0,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor (648). Das teilte die AOK NordWest heute auf Basis einer aktuellen Auswertung mit. Dabei liegt der Anteil der Frauen höher als der der Männer. „Oft verursachen sexuell übertragbare Krankheiten keine Beschwerden und bleiben deshalb unbehandelt. Doch wenn sie frühzeitig erkannt werden, lassen sie sich in der Regel gut behandeln und sind in den meisten Fällen auch heilbar. Deshalb sollte bei Verdacht auf eine sexuell übertragbare Krankheit auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Am häufigsten wurden bei den STI die anogenitalen (venerischen) Warzen diagnostiziert, gefolgt von akuter Virushepatitis B, Herpes Simplex sowie Chlamydien und Syphilis. Zu den häufigsten Anzeichen von STI gehören Ausfluss aus Harnröhre oder Scheide, genitale Geschwüre, Schwellungen der Leistengegend oder der Hoden sowie Unterbauchschmerzen. „Sexuell übertragbare Krankheiten können zum Teil zu schweren Folgeschäden führen. Eine Chlamydien-Infektion kann zum Beispiel die Ursache für Unfruchtbarkeit sein, Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) oder auch mit Hepatitis B können Krebserkrankungen zur Folge haben und eine nicht behandelte HIV-Infektion AIDS“, so Kock.

Zur Prävention der Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten sei es daher wichtig, frühzeitig und gezielt über Infektionen und Übertragungswege zu informieren. „Kondome bieten einen guten Schutz vor einer Infektion. Liegt eine sexuell übertragbare Erkrankung vor, sollten möglichst auch die Sexualpartner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern erhöht das Risiko einer Infektion,“ sagt Kock weiter.

Ursache für die am häufigsten diagnostizierte STI der anogenitalen (venerischen) Warzen (Feigwarzen) sind bestimmte humane Papillomviren (HPV), die Niedrigrisikotypen. Andere HP-Viren (Hochrisikotypen) können sogar zu Zellveränderungen führen und langfristig verschiedene Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs verursachen. Doch das Thema ist damit keine reine Frauensache. Auch viele Männer und Jungen sind damit infiziert. Deshalb können sie nicht nur den Erreger übertragen, sondern auch selbst an einem HPV-bedingten Tumor erkranken. Daher gilt die Impfempfehlung gegen die HP-Viren der Ständigen Impfkommission (STIKO) sowohl für Mädchen als auch auf Jungen.

In der Regel werden Jungen wie Mädchen zweimal in einem Abstand von sechs Monaten mit einer Spritze geimpft. Die Impfung sollte vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. Mehr Informationen zur Früherkennung gibt es im Internet unter www.aok.de/nw, Rubrik Leistungen & Services und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter www.liebesleben.de.

Kreistag beschließt Rahmenvereinbarung „Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna“

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

Kreis Unna. Der demografische Wandel vollzieht sich täglich mit wachsender Dynamik und Geschwindigkeit. Immer mehr Menschen werden älter und pflegebedürftig. Der Kreistag hat deshalb am Dienstag, 13. Dezember, eine Neufassung der Rahmenvereinbarung "Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna" beschlossen.

Die Rahmenvereinbarung soll vor allem die zukünftige Zusammenarbeit der Träger und Akteure gewährleisten wie die Arbeiterwohlfahrt Ruhr-Lippe-Ems, der Caritasverband Lünen-Selm-Werne e.V., der Ökumenischen Zentrale gGmbH und der Kreis Unna, um ein umfangreiches Beratungs- und Betreuungsangebot zu garantieren.

Schon 2013 wurde die letzte Rahmenvereinbarung verabschiedet. Da einige der getroffenen Regelungen aber in der Zwischenzeit überholt waren und einer inhaltlichen Überarbeitung bedurften, wurde gemeinsam mit den Akteuren eine neue Rahmenvereinbarung erstellt. Durch die aktualisierte Vereinbarung sollen neue Herausforderungen im Bereich Pflege- und Wohnberatung in den nächsten Jahren angegangen werden.

Weiterentwicklung

"Wir wollen mit den Trägern gemeinsam die Beratungsinfrastruktur und die damit verbundenen Beratungsdienstleistungen stetig weiterentwickeln", kündigt Marc Vertgewall, Sachgebietsleiter beim Kreis Unna an. "Die Pflege- und Wohnberatung soll weiterhin trägerunabhängig, wettbewerbsneutral und kostenfrei bleiben. Wir legen Wert darauf, dass die Beratungspersonen persönlich in den jeweiligen Orten von Ratsuchenden erreichbar sind."

Auch die Art der Beratung soll in Zukunft durch neue Kommunikationskonzepte ausgebaut werden, um mehr Interessierte zu erreichen. Der Kreis Unna übernimmt dabei ein Großteil der Gesamtkosten und hat dafür Kontrolle über die Koordination, das Berichtswesen, die Öffentlichkeitsarbeit sowie Fort- und Weiterbildungen. PK | PKU

Krebsfrüherkennung: „Chance der frühen Diagnostik im Kreis Unna besser nutzen“

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

Kreis Unna. Die Menschen im Kreis Unna gehen nach wie vor viel zu selten zur Krebsvorsorge. Nur 18,5 Prozent der Männer über 45 Jahre und 37,1 Prozent der Frauen ab 20 Jahre nahmen im vergangenen Jahr an den wichtigen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen für gesetzlich Krankenversicherte teil. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Um wieder mehr Menschen für eine Teilnahme zu motivieren, haben die AOK und die Deutsche Krebsgesellschaft eine Aufklärungskampagne gestartet. Damit soll die Aufmerksamkeit für das Thema gesteigert werden. Dabei hilft ein neues Online-Angebot: „Mit dem ‚Vorsorg-O-Mat‘ geben wir einen guten Überblick über die einzelnen Krebs-Vorsorgeuntersuchungen. Außerdem kann hierüber ein individueller Vorsorgeplan erstellt werden, der dafür sorgt, dass künftig keine Untersuchung mehr verpasst wird. Wenn Krebs frühzeitig erkannt wird, bestehen gute Heilungschancen”, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Das neue Online-Angebot können alle Interessierten kostenfrei nutzen und ist im Internet abrufbar unter www.aok.de/vorsorg-o-mat.

Es ist es nicht immer einfach, den Überblick über alle Vorsorgeuntersuchungen zu behalten: Welche Programme zur Krebsfrüherkennung gibt es? Ab wann sollte welche Krebsvorsorgeuntersuchung wahrgenommen werden? Der neue ‚Vorsorg-O-Mat‘ der AOK hilft dabei, diese und weitere Fragen zu beantworten. Nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht erhalten Nutzerinnen und Nutzer individuelle Informationen zum Thema Krebsvorsorge: Welche Krebsfrüherkennungs-Untersuchung steht jetzt an und was beinhaltet die jeweilige Vorsorge genau. Außerdem hilft das Online-Angebot bei der Suche nach entsprechenden Fachärzten und -ärztinnen.

Der Vorsorg-O-Mat dient der Information und ersetzt natürlich nicht das ärztliche Beratungsgespräch über Chancen und Risiken der jeweiligen Früherkennungsuntersuchung. „Die Menschen im Kreis Unna sollten sich insbesondere bei Gesundheitsproblemen oder Auffälligkeiten an ihre Hausarztpraxis wenden“, rät Kock.

Gruppentreffen in Kamen: Angehörige psychisch Erkrankter

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

severinshausKWKreis Unna. Zum nächsten Treffen des Gesprächskreis für Angehörige von Menschen mit einer psychischen Erkrankung, sind interessierte betroffene Angehörige herzlich eingeladen. Das Treffen findet am Dienstag, 6. Dezember in der Zeit von 18 bis 19.30 Uhr im Besprechungsraum des Hellmigium im Severinhaus Kamen, Nordenmauer 18 statt. Treffpunkt ist der Haupteingang des Hellmig Krankenhauses.

Bei den Gruppentreffen geht es um gegenseitigen Erfahrungsaustausch und um den Umgang mit Problemen, die sich im Zusammenleben mit einem psychisch erkrankten Angehörigen ergeben. Durch die Gespräche sollen die Teilnehmenden Entlastung finden, Orientierungshilfen erhalten und psychosoziale Einrichtungen kennenlernen. Es ist auch möglich, zu besonderen Themen (Betreuungsrecht, Medikament etc.) Referenten einzuladen.

Für das Gruppentreffen ist eine Voranmeldung erforderlich. Kontakt und Anmeldung: Jessica Maisler (Sozialpsychiatrischer Dienst Kreis Unna), Fon 0 23 06 / 100 - 564 oder Heike Stahlhut (Sozialpsychiatrischer Dienst Kreis Unna), Fon 0 23 07 / 98 20 014.

Informationen gibt es bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna (K.I.S.S.) im Gesundheitshaus in Unna, Massener Straße 35. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, Fon 0 23 03 / 27 - 28 29, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Alle Anfragen werden vertraulich behandelt. PK I PKU

Was Bewegung bei depressiven Symptomen bewirken kann

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

Körperlich aktiv werden – Sport auch im Winter

Kreis Unna. Depressive Erkrankungen können jeden treffen. Das Krankheitsbild ist auch in Deutschland weit verbreitet. Nach Angaben des Wissenschaftlichen Instituts der Ortkrankenkassen (WIdO) erkranken allein in Nordrhein-Westfalen jährlich 1,69 Millionen Erwachsene (9,5 Prozent) an Depressionen. Dabei handelt es sich um eine Krankheit mit typischen Symptomen wie gedrückter Stimmung, Antriebslosigkeit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Interessenverlust und körperlichen Beschwerden. „Zur Behandlung einer Depression werden vor allem Psychotherapie sowie Medikamente eingesetzt. Auch körperliche Aktivität kann Therapien unterstützen und helfen, depressive Verstimmungen abzubauen und diesen vorzubeugen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Es vergehen im Schnitt 20 Monate, bis sich Menschen mit einer depressiven Erkrankung Hilfe suchen. Das zeigen aktuelle repräsentative Befragungen, die im Rahmen des 6. Deutschland-Barometer Depression von der Deutschen Depressionshilfe durchgeführt wurden. Mehr körperliche Aktivität, ob Spaziergang oder Lauf, kann bereits der erste Schritt in die richtige Richtung sein und depressive Verstimmungen, insbesondere in der jetzigen dunklen Jahreszeit, mildern und diesen vorbeugen.

Für die positiven Effekte körperlicher Betätigung bei depressiven Symptomen oder leichter Depression spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. So kann körperliche Aktivität von negativen Gedanken ablenken, und ein damit verbundener sozialer Kontakt stimmungsaufhellend wirken. Durch das Gefühl, aktiv etwas gegen die Erkrankung zu tun, kann das Selbstwertgefühl gestärkt werden. Geplanter, regelmäßiger Sport, der zielgerichtet aber nicht leistungsorientiert ausgerichtet ist, kann einer Antriebslosigkeit entgegenwirken. Misserfolge sollten vermieden werden, weil diese die depressiven Symptome verstärken können. Körperliche Aktivität fördert den Abbau des Stresshormons Cortisol und kann über die Ausschüttung weiterer Botenstoffe im Gehirn zur Stimmungsaufhellung beitragen. Schon ein Spaziergang im Grünen steigert die geistige Leistungsfähigkeit. „Mehrere methodisch hochwertige Studien zeigen einen moderaten positiven Effekt körperlicher Aktivität bei leichten depressiven Erkrankungen. Genauer untersucht werden muss allerdings noch, wie groß der zusätzliche Effekt von körperlichem Training in Ergänzung zur Psychotherapie ist und wie dies zur Verminderung des Medikamenteneinsatzes bei bestehender Depression beitragen kann ", sagt Martina Ries, Spezialistin für psychosoziale Gesundheit bei der AOK NordWest.

Geeignet sind Ausdauersportarten wie Walken, Joggen, Radfahren oder Schwimmen, aber auch Teamsportarten. Auch Training im Fitnessstudio ist empfehlenswert, da sich Erfolge wie die Steigerung der Gewichte und Schwierigkeitsgrade hier schnell sichtbar einstellen können. Wichtig ist, dass das körperliche Training regelmäßig erfolgt. Wenn aus Sicht des behandelnden Arztes und Therapeuten nichts gegen körperliche Belastung spricht, empfehlen Experten beispielsweise ein strukturiertes Training im besten Fall drei Mal pro Woche über jeweils 45 Minuten. „Da der soziale Kontakt beim Training guttut und es vielen Menschen in einer Gruppe leichter fällt, sich selbst zu motivieren, empfehlen wir Betroffenen, sich dazu auch örtlichen Laufgruppen oder Vereinen anzuschließen", rät Ries Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bietet unter www.deutsche-depressionshilfe.de eine Übersicht über regionale Angebote und Treffs.